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2025 | OriginalPaper | Buchkapitel

Fragile Stabilität. Gestalterische Studien zur dynamischen Organisation von Wahrnehmungsstrukturen

verfasst von : Claudia Muth

Erschienen in: Design als Kulturpraxis

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Das Kapitel 'Fragile Stabilität' untersucht die dynamische Organisation von Wahrnehmungsstrukturen und deren Wechselwirkung mit der Umwelt. Es wird die These aufgestellt, dass Wahrnehmung kein passiver Prozess der Reiz-Abbildung ist, sondern eine aktive und verkörperte Wechselwirkung zwischen Organismus und Umwelt darstellt. Der Text beleuchtet die Rolle von Ordnung und Gestalt in der Wahrnehmung und zeigt, wie diese Strukturen durch Aufmerksamkeit, Erfahrung und Kontext beeinflusst werden. Visuelle Studien und theoretische Überlegungen werden miteinander verknüpft, um die fragile Stabilität von Wahrnehmungsstrukturen zu erforschen. Dabei wird die Bedeutung von semantischer Instabilität und die Rolle von Gestaltungsprozessen in der Wahrnehmung hervorgehoben. Der Text argumentiert, dass Design nicht nur Material, Daten und Information ordnet, sondern auch die Beziehung zwischen Mensch und Welt gestaltet. Es wird gezeigt, wie sich Wahrnehmungsstrukturen dynamisch organisieren und wie diese Prozesse durch verschiedene theoretische Ansätze erklärt werden können. Die Einbeziehung von visuellen Studien und die interdisziplinäre Herangehensweise machen diesen Beitrag besonders wertvoll für Fachleute, die sich mit der Dynamik von Wahrnehmungsstrukturen auseinandersetzen.
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Fußnoten
1
Allerdings ist Aufmerksamkeit nicht mit Fixation gleichzusetzen. So können Sie auf diesen Text schauen, aber Ihre Aufmerksamkeit zur Seitenzahl wandern lassen, ohne die Augen dorthin zu bewegen.
 
2
Form bezieht sich hier auf die konturierte Fläche, Gestalt auf die strukturelle Einheit, die über die Kontur hinweg sichtbar ist. Entgegen einer strengen Unterscheidbarkeit ergeben sich hier begriffliche Überschneidungen, denn auch die Gestalt hat eine Form – der Begriff der Gestalt betont allerdings die gegenseitige Bedingtheit zwischen einem Element und der Ganzheit aller Elemente (Apel, 1958/2002).
 
3
Während visuelle Wahrnehmung oft im Fokus steht, gibt es auch Untersuchungen von Gestaltprinzipien in anderen Modalitäten, zum Beispiel der Haptik (Overvliet et al., 2012).
 
4
Zum Beispiel der Begriff der Gesellschaft oder des Ichs (Apel, 1958/2002; Mayer, 2008).
 
5
Man könnte allerdings auch behaupten, die Gestalt zeige sich in der Fleckenstruktur (vgl. Pepperell, 2015 & Wollheim, 1982) – im Widerspruch zur klassischen psychologischen Sicht, dass Interpretationen immer exklusiv sind und bei Mehrdeutigkeit daher wechseln müssen (vgl. Leopold & Logothetis, 1999).
 
6
S. Dichotomie bei Pepperell (2015).
 
7
Für eine Übersicht s. Clark (2016).
 
8
Für ein entsprechendes Verständnis war David Marrs „Vision“ (1984) prägend. Ziel der visuellen Wahrnehmung sei eine dreidimensional ausgearbeitete Darstellung der Welt aus zweidimensionalen Daten (der Abbildung auf der Netzhaut) und Informationsverarbeitung hierarchisch strukturiert, wobei erst die Extraktion und dann die Integration von Informationen zur vollständig ausgearbeiteten Darstellung führe.
 
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Metadaten
Titel
Fragile Stabilität. Gestalterische Studien zur dynamischen Organisation von Wahrnehmungsstrukturen
verfasst von
Claudia Muth
Copyright-Jahr
2025
Buch
Design als Kulturpraxis

Print ISBN: 978-3-658-46952-8

Electronic ISBN: 978-3-658-46953-5

Copyright-Jahr: 2025

DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-46953-5_3