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2011 | Buch

Führen mit Gefühl

Eine Anleitung zum Selbstcoaching Mit einem Methoden-ABC

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Brief 1. „Burn out“
Zusammenfassung
Der folgende Brief ist ein Hilferuf. In ihm wendet sich Bernhard an seinen früheren akademischen Lehrer und Freund Karl. Er ist in einer biographischen Krise, in der ihm alles zu entgleiten droht – vor allem die Gewissheit und Zuversichtlichkeit. Gleichzeitig ist er jedoch aufmerksam: Er spürt das Musterhafte dieser Entwicklung, und er ahnt, dass ihm ein Begleiter helfen könnte, aus seiner gefährlichen Abwärtsspirale auszusteigen. Mit ganz konkreten Anfragen wendet er sich an Karl, seinen früheren akademischen Ratgeber und Begleiter, wobei er jedoch mehr zu bieten hat als nur seine Ratlosigkeit oder gar ein Lamento: Karl ist erstaunlich belesen, rückt das eigene Erleben in den Kontext großer Denker und bietet auch selbst Erklärungen und Anregungen an, die bereits von der ausgeprägten Reflektiertheit seines Denkens, Handelns und Tuns zeugen.
Rolf Arnold
Brief 2. Selbstarchäologie als Ich-Arbeit
Zusammenfassung
In diesem Brief nimmt Karl, ein Hochschullehrer mit eigener Coachingerfahrung, den Ball auf, der ihm durch seinen ehemaligen Schüler zugespielt wird. Er reagiert nicht tröstend und ausschließlich ermutigend, sondern gibt Bernhard weitere analytische Hinweise aus den Veränderungswissenschaften. Damit zeigt er ihm, dass die Situationen und Ereignisse, die ihn bedrängen, auch andere Menschen bedrängen, und er weist ihm einen Weg zur selbständigen und kompetenten Analyse des Bedrängenden. Damit stärkt Karl die Ressourcen seines Klienten und eröffnet ihm einen neuen Weg, sich zu dem Bedrängenden in eine andere – beobachtende – Position zu bringen. Dies ist der erste Schritt zur Befreiung aus Sichtweisen und Gefühlslagen, die einen dorthin gebracht haben, wo man sich befindet. Es geht bei diesem Weg auch um eine Aufdeckung der früh gelernten Formen des Umgangs mit Anerkennung, Abhängigkeit, Zuwendung und eigener Unwirksamkeit.
Rolf Arnold
Brief 3. Die Banalität unserer Ich-Zustände
Zusammenfassung
In diesem Brief reagiert der Rat und Unterstützung suchende Bernhard auf die komplexen und differenzierten Beschreibungen seines Coachs. Er erkennt die klärende und orientierende Kraft, die von einem mutigen und wissenschaftlich geleiteten Blick auf die Dinge, die ihn bewegen, ausgehen kann. Dabei verblüfft Bernhard mit der Skizzierung eines Ich-Modells, welches den modernen soziopsychologischen Diskursen zu entstammen scheint. Er zeigt, dass ein Nachdenken über die eigene Identität eines strukturierten Zuganges und einer angeleiteten Form bedarf, möchte man nicht immer wieder in den alten und bekannten Denkbewegungen erstarren, sondern sein Leben proaktiv ausrichten. Wer über sein Ich nachdenkt, schlägt drei Kapitel auf: ein Erbekapitel („Wie ich zu dem geworden bin, der oder die ich bin“), ein Entwürfe-Kapitel („Wer ich sein werde“) und ein Reflexionskapitel („Wie konstruiere ich bevorzugt meine Lebenserzählungen?“).
Rolf Arnold
Brief 4. „Ich übernehme die Verantwortung!“
Zusammenfassung
Karl reagiert in diesem Brief auf das Konzept der „Banalität der Ich-Zustände“, indem er zwischen den Polen Verantwortung und Vergänglichkeit (Viktor Frankl) einen Weg markiert, auf dem eine eigene Antwort auf das Leben gefunden werden kann. Er stellt dem Ich-Konzept von Bernhard eine „Ethik der Achtsamkeit“ gegenüber, wobei er an die Überlegungen von Peter Senge u. a. zur „Presence“ anschließt. „Achtsamkeit“ wird dabei als eine Schlüsselqualifikation entwickelt, mit deren Hilfe man aus bewährten Inszenierungen allmählich aussteigen kann. Karl setzt dabei auf die Methode der Aufstellung der inneren Systemik. Mit dieser Methode können gedanklich die Energiefelder genauer in das Bewusstsein gehoben werden, die unsere eigene Lebensenergie lähmen und sich gestaltend in unser Leben einmischen.
Rolf Arnold
Brief 5. „Ich experimentiere mit meinen Beobachtungsgewohnheiten!“
Zusammenfassung
In diesem Brief schildert Bernhard seine Erfahrungen mit den Selbstcoaching-Tools zur Übung einer veränderten Wahrnehmung („Suchendes Lauschen“ etc.) und zeigt, wann und in welchen Situationen man damit zunächst scheitert. Er erweitert diese Tools, indem er sie um den Aspekt der Authentizität des Auftretens, d. h. der Klarheit und Eindeutigkeit des eigenen Ausdrucks, erweitert. Mit der „Jeder-gewinnt-Methode“ von Thomas Gordon beschreibt er einen möglichen Ausweg aus konfrontativen Lagen. Dabei kommt der „Bedürfnis(er)klärung ohne Bewertung“ eine grundlegende Bedeutung zu.
Rolf Arnold
Brief 6. „Mit mir nicht!“
Zusammenfassung
In diesem Brief skizziert Karl konkrete Techniken einer wirksameren Führungskommunikation. Er beschreibt, worauf reflektierend zu achten ist, um bedürfnisorientiert, aber unbedürftig zu kommunizieren. „Vor“, „während“ und „nachher“ sind die Stufen, auf denen innezuhalten ist, um das Kommunikationsgeschehen detailliert zu reflektieren und zu optimieren.
Rolf Arnold
Brief 7. „Ja, aber!“
Zusammenfassung
Dieser Brief greift die kommunikationsstrategischen Überlegungen der dreistufigen Selbstreflexion auf, stellt diese jedoch in den Kontext von Geborgenheit oder Ungeborgenheit. Nur der Geborgene vermag bedürfnisorientiert, aber unbedürftig zu kommunizieren. Es sind selbstkritische Überlegungen, mit denen Bernhard seine eigene Kommunikationsfähigkeit sowie seine emotionale Kompetenz unter die Lupe nimmt. Und sie führen ihn zu der Einsicht, dass gelingendes Leben und Sich-Beziehen ohne eine tiefe Liebe zu sich selbst nicht wirklich entstehen können.
Rolf Arnold
Brief 8. Die Suche nach dem persönlichen Referenzpunkt
Zusammenfassung
In diesem Brief greift Karl noch einmal das Thema Abschied und Loslassen auf. Dieses steht nach seinem Eindruck immer noch einer wirklichen Neuorientierung von Bernhard im Wege. Er zeigt, dass wir nur dann zu einem neuen Referenzpunkt für unser Leben gelangen können, wenn wir die erfolgten Veränderungen und Verluste innerlich angenommen, die notwendigen Abschiede mit all ihren Schmerzen wirklich durchlebt und das Vergangene bewusst hinter uns gelassen haben. Der persönliche Referenzpunkt kann dabei nicht losgelöst von unseren Beliefs entwickelt werden. Bei diesen handelt es sich um innerliche Gebote, an denen wir unser Leben ausrichten. Erst, wenn uns diese ganz bewusst geworden sind, können wir auch beginnen, sie zu verändern oder weiter zu entwickeln
Rolf Arnold
Brief 9. „Macht macht nichts!“
Zusammenfassung
In der Art und Weise, wie wir mit der uns zugewachsenen und anvertrauten Macht umgehen, zeigt sich, wer wir sind und wer wir sein können. Es ist dieser Zusammenhang, um den es Bernhard in diesem Brief geht. Dabei beschreibt er die Macht aus der ungewohnten Perspektive des inneren Machtverzichts und skizziert fünf Dimensionen einer systemischen Führungskompetenz. Es geht ihm jedoch nicht nur um die Entwicklung einer weiteren Führungslehre, ihn interessiert – aus drängender Betroffenheit heraus – der subtile Identitätsstoff der Macht. Diesen beschreibt er als flüchtig und eigentlich überhaupt nicht wirklich nahrhaft. Er schildert, wie dieser Stoff einem in den Spannungslagen zwischen Eigenem und Fremdem, Deutendem und Umdeutendem, Zugewandtem und Rücksichtslosem sowie Innerem und Äußerem sozusagen zwischen den Fingern der Hand, die nach der Macht greift, zerrinnt. Es bedarf einer anderen Ausdrucksform, um im Kontakt mit der eigenen Lebendigkeit für sich selbst und damit auch für andere voranzukommen.
Rolf Arnold
Brief 10. „Sich selbst besiegen“
Zusammenfassung
In diesem letzten Brief führt Karl, der Mentor, seinen Coachingprozess zu einem – vorläufigen – Abschluss, indem er Bernhard den Rat gibt, sich im wahrsten Sinne des Wortes „auf den Weg zu machen“. Es ist die Frage nach der eigentlichen Substanz der Führung, die immer auch eine Selbstführung ist. Deshalb kommt dem Referenzpunkt für das eigene Denken, Fühlen und Handeln eine grundlegende Bedeutung zu. Diesen gilt es zu klären, womit Karl einen Kompetenzentwicklungsprozess in den Blick rückt, der auch die Herausbildung einer spirituellen Kompetenz beinhaltet. Diese ergibt sich nicht einfach aus der emotionalen Kompetenz einer Führungskraft, sie wird durch ein emotionales und selbstreflexives Lernen allerdings angebahnt. Es ist ein Weg von der Kompetenz zur Performanz, der hierfür zu beschreiten ist.
Rolf Arnold
Backmatter
Metadaten
Titel
Führen mit Gefühl
verfasst von
Rolf Arnold
Copyright-Jahr
2011
Verlag
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-6682-7
Print ISBN
978-3-8349-2926-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6682-7