2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Führung und Verhalten
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„Führung“ wird in diesem Buch durch Verhaltensweisen der betreffenden Führungskraft beschrieben. Wir legen zwanzig solcher Verhaltensweisen — „Kompetenzen“ genannt — zu Grunde. Diese sind nicht bezogen auf bestimmte Branchen oder Aufgaben, sondern unabhängig von der konkreten Rolle der Führungskraft. Bei aller darin möglicherweise liegenden Einschränkung entsteht doch auf der anderen Seite ein sehr hohes Maß an Generalisierbarkeit eines solchen Führungsmodells für beinahe alle Führungsfunktionen oder -rollen — und das nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in anderen Bereichen wie Politik oder Militär etc.
Von einer guten Führungskraft kann realistischerweise nicht erwartet werden, alle diese Kompetenzen in hohem Maß oder gar perfekt zu beherrschen. Daher sollten die Verhaltensweisen als ein Rahmen gesehen werden, eine Klaviatur gewissermaßen, auf der sich in der Praxis Führung abspielt. Welche der angebotenen Tasten die betreffende Führungskraft nun bevorzugt nutzt — ob sie gewissermaßen Mozart oder Chopin spielt -und in welcher Situation sie das wie gut und angemessen tut, welche sie weiterentwickeln möchte oder bei welchen sie Defizite als kaum behebbar anerkennt, das bleibt selbstverständlich ihr überlassen. Oder in einem der Welt des Sports entlehnten Bild: Die gute Führungskraft wird tendenziell immer eher dem Zehnkämpfer ähneln, der in vielen Disziplinen ziemlich gute aber in keiner so überragende Leistungen erbringt, als dass sie mit einem Spezialisten wie dem 100m-Läufer verglichen werden könnte. Dieser mag zwar in seinem Spezialgebiet unschlagbar sein, aber wird bereits im 400m-Lauf scheitern, von einer Technikdisziplin wie dem Stabhochsprung gar nicht zu reden.