3. Gang der Untersuchung

Der Fachtext befasst sich mit der Interpretation der Tatbestandsmerkmale des § 2 AStG im Rahmen des deutschen Internationalen und Europäischen Steuerrechts. Es wird untersucht, ob die erweiterte beschränkte Steuerpflicht den systematischen Anforderungen dieser Rechtsgebiete erfüllt. Dazu wird zunächst das deutsche Internationale Steuerrecht im Kontext der Steuerrechtsordnung analysiert und die verfassungsrechtlichen Vorgaben berücksichtigt. Die Untersuchung zeigt, dass das Internationale Steuerrecht als 'Sondergebiet' des nationalen Steuerrechts zu verstehen ist, das sich an verfassungsrechtlichen Vorgaben und der Sachlogik des internationalen Regelungsgegenstandes orientiert. Die Theorien des Ursprungs- und Ersetzungsprinzips dienen als Beurteilungsmaßstäbe für die Auslegung von Normen. Im weiteren Verlauf wird die erweiterte beschränkte Steuerpflicht im Licht der europäischen Grundfreiheiten untersucht. Hierbei wird das Europäische Steuerrecht in seiner Wirkungsweise auf das nationale Steuerrecht systematisiert und die mittelbaren Vorgaben für die Ausgestaltung nationaler Steuerrechtssysteme analysiert. Die um das Ersetzungsprinzip modifizierte Ursprungstheorie wird als Ordnungsrahmen zur Anwendung und Auslegung von Normen herangezogen. Abschließend werden die Tatbestandsmerkmale und Rechtsfolgen der erweiterten beschränkten Steuerpflicht im Hinblick auf die systematischen und teleologischen Vorgaben des deutschen Internationalen und Europäischen Steuerrechts ausführlich beleuchtet.