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Zusammenfassung
Mit dem AKTIV-Modell können Führungskräfte neurowissenschaftliche Forschungsergebnisse systematisch für die Mitarbeiterführung anwenden. Zielsetzung ist, dass die Führungskraft durch den systematischen Einsatz von etablierten Instrumenten der Personalwirtschaft und Organisationslehre die Konsistenz des Mitarbeiters beeinflusst. Das Vorgehen unterteilt sich in fünf Schritte:
1. Analyse: Der IST-Zustand der Grundbedürfnisse desMitarbeiters wird dem SOLLZustand gegenübergestellt. Dafür können das Konsistenzprofil oder Konsistenzinterview genutzt werden.
2. Konsistenzprofil: Dieser Schritt dient dazu, die Ergebnisse aus dem Analyseschritt grafisch darzustellen.
3. Transformation: Im dritten Schritt werden die Konsistenzprofile mit den Verhaltensschemata des Mitarbeiters in verschiedene GO-Typen und NO-Typen transformiert.
4. Inkonsistenzvermeidung: Hier werden Instrumente und Führungskonzeptionen aufgezeigt, die sich zur Stimulierung der neurowissenschaftlichen Grundbedürfnisse des Mitarbeiters anbieten.
5. Vereinbarung: Der letzte Schritt des AKTIV-Modells stellt die Vereinbarung zwischen Führungskraft und Mitarbeiter dar. Die Veränderungen werden besprochen und Zielvereinbarungen festgelegt. Als besondere Führungsfähigkeiten, die ein Neuroleader haben sollte, lassen sich folgende Anforderungen nach dem PERFEKT-Schema für das Neuroleadership herauskristallisieren:
• Potenzialentfaltung des Mitarbeiters unterstützen und fördern
• Ermutigung der Mitarbeiter für neue Lösungen undWege
• Rückmeldungen geben
• Freiheiten einräumen
• emotionales Führen
• Kommunikation auf Augenhöhe
• transparentes Handeln
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Der Wechsel eines Mitarbeiters in eine internationale Niederlassung des Unternehmens
kann als eine Variante der Job Rotation angesehen werden. Im Falle eines Auslandseinsatzes ist die Abwechslung für
einen Mitarbeiter um ein Vielfaches höher als in der nationalen Niederlassung. Der Mitarbeiter muss sich in einem ganz
neuen Umfeld zurechtfinden, wodurch neue Erfahrungen und Fähigkeiten gefördert werden, vgl. Oechsler 2000,
S. 606 f.
Ein interessantes Beispiel für die Gestaltung teilautonomer Gruppen stellt die Fahrzeugmontage einer
Volvo-Fabrik in der schwedischen Gemeinde Uddevalla dar. 1989 wurde die Arbeitsaufgabe zunehmend umfangreicher
gestaltet, indem die Produktionseinheiten mit je acht Gruppen jeweils vier Autos pro Tag zu montieren hatten. Für diese
umfangreiche Aufgabe wurden entsprechende Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Arbeit gewährleistet. Die Hierarchien
wurden flach gehalten und die Anforderungen zur Selbstregulation an die Gruppe fielen hoch aus. In der Zusammenstellung
der Gruppen wurde berücksichtigt, dass bestimmte Anteile aus jungen und erfahrenen Mitarbeitern vorhanden waren. Auch
der Frauenanteil in der Zusammenstellung wurde berücksichtigt, was insgesamt eine Kultur schuf, die für die Mitarbeiter
ein sehr positives und zugleich produktives Umfeld bedeutete, vgl. Ulich und Wülser 2009, S. 249 f.
Führungserfolg lässt sich
danach beurteilen, wie gut es der Führungskraft gelingt, das Verhalten der Mitarbeiter im Hinblick auf die
Unternehmensziele zu steuern, vgl. von Rosenstiel 2009,
S. 6 f.
Die New-Leadership-Ansätze entdeckten die Eigenschaftstheorien
der Führung neu. Die Theorie der „charismatischen Führung“ weist Parallelen zum klassischen Ansatz der
Eigenschaftstheorie auf, indem sie das Verständnis des klassischen Ansatzes mit weiteren Merkmalen
ergänzt. Charismatische Führungskräfte formulieren klare Visionen, sind kompetent und stellen ein Vorbild für die
Mitarbeiter dar. Zudem stellen sie hohe Erwartungen an ihre Mitarbeiter, wodurch sich die Mitarbeiter motiviert
fühlen, sprechen die Motive der Geführten durch ihre Vision an und es gelingt ihnen, dass die Mitarbeiter die
Führungskraft nicht mehr als ein Individuum, sondern als ein Element der kollektiven Identität des Unternehmens
ansehen, vgl. Lieber 2007, S. 63 f.
Führungsverhalten ist das aktuelle Verhalten einer Führungskraft in der konkreten
Situation. Führungsstil bezeichnet typische, überdauernde und in Bezug auf bestimmte Situationen widerspruchsfreie
Verhaltensmuster von Führungskräften. Sie stellen eine konsistente Form der Verhaltensbeeinflussung dar, die eine
Führungskraft im Interaktionsprozess mit ihren Mitarbeitern anwendet. Zu Führungsstilen vgl. Northouse 2009,
S. 40 f.
Ziele sollten nach der SMART-Formel definiert werden, um den Erfolg des Coachings messen zu
können. Zielformulierung nach SMART: S (specific) – spezifisch, M (measurable) – messbar, A (achievable) –
angemessen/anspruchsvoll, R (realistic) – erreichbar, T (timely) –
zeitbezogen/terminiert.
„AKTIV“ setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Schritte „Analyse“, „Konsistenzprofil“,
„Transformation“, „Inkonsistenzvermeidung“ und „Vereinbarung“ zusammen.
Vgl. Kap. 3. Die nachfolgend dargestellten Vorgehensweisen reduzieren die
neuronalen Vorgänge und Sachverhalte der Konsistenz auf ein anwendungsorientiertes Schema. Die ausgesuchten Items
stellen somit beispielhafte Facetten dar, die für das Konsistenzprofil überprüft werden
können.
Zu Annäherungs- und
Vermeidungstendenzen vgl. Kap. 3. Ein Großteil der Mitarbeiter am Arbeitsplatz lässt sich dem
GO-Typ zuordnen. In der Regel kann davon ausgegangen werden, dass ein Mitarbeiter danach bestrebt ist, durch seine
Arbeitsbedingungen seine vier Grundbedürfnisse zu erreichen. Durch die Veränderung von Defiziten in den einzelnen
Dimensionen kann er aktiv an der Erreichung seiner vier Grundbedürfnisse arbeiten und somit letztendlich das Ziel
der Konsistenz erreichen.
Ist der Mitarbeiter mit dem vorgeschlagenen Modell
nicht einverstanden, sollte die Führungskraft die Gelegenheit des gemeinsamen Gesprächs dazu nutzen, die Beweggründe
des Mitarbeiters zu eruieren. Im Anschluss sollte die Führungskraft die Informationen aus dem Gespräch mit der
Auswertung des Konsistenzprofils abgleichen und in einem nachfolgenden Gespräch ein neues Modell vorschlagen. Die
Berücksichtigung des Mitarbeiters durch sein Feedback ist von höchster Bedeutung.