Im Zusammenspiel mit der Wissenschaft zeigen sich besondere Herausforderungen für den Qualitätsjournalismus: Komplexe Themen müssen verständlich gemacht werden. Das Bedürfnis des Publikums von Fortschritten und Erfolgen zu hören, ist größer, als von Fehlschlägen und Irrwegen zu erfahren. Doch auch ein ethisch verantwortlicher, qualitativ ausgerichteter Journalismus hat es gerade in der biomedizinischen Wissenschaft immer wieder gleichsam mit vergifteten Quellen zu tun, deren Giftgehalt sich nur schwer bestimmen lässt. Dieser Beitrag beschreibt die vielfältigen Möglichkeiten, wissenschaftliche Quellen gezielt zu kontaminieren, um der Laien- wie der professionellen Öffentlichkeit vorzugaukeln, ein bestimmtes Medikament oder eine bestimmte Methode sei wirksam, besonders hilfreich und somit unbedingt einzusetzen. Dabei gibt es Mittel und Wege, die Fallstricke zu erkennen und gezielte Einflussnahmen abzuwenden.
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Quotient aus Zahl der Zitierungen einer Zeitschrift in anderen Zeitschriften und der Anzahl der Artikel dieser Zeitschrift, deren Zitierungen gezählt werden.
Der Autor gehörte der Arbeitsgruppe an, die im British Medical Journal die systematische Überblicksarbeit zur Wirksamkeit der Alzheimer-Medikamente veröffentlichte.
Inzwischen hat der ICMJE ein viertes Kriterium in seine Anforderungen aufgenommen. Die AutorInnen müssen zustimmen, für das, was veröffentlicht wird, die Verantwortung zu übernehmen. Dieses zusätzliche Kriterium bezeugt, um welch regelbedürftigen Graubereich es sich handelt, denn bisher war die Verantwortungsübernahme sowieso implizit an die Nennung als AutorIn gekoppelt.