Der Anteil gasgefeuerter Kraftwerke an der deutschen Bruttostromerzeugung beträgt aktuell etwa 14%. Die installierte Kapazität beträgt ca. 26,5GW, was einem Anteil von 16% an der gesamten installierten Kraftwerksleistung entspricht. Nach dem Netzentwicklungsplan (NEP) 2013 [1] wird der Kapazitätszubau bis zum Jahr 2015 knapp 1,4GW (heute in Bau befindliche Kraftwerke) betragen. Diesem Zubau steht eine Stilllegung veralteter Anlagen von 140MW gegenüber.
Der vergleichbare Anteil von Gaskraftwerken an der EU-weiten Stromerzeugung beträgt ca. 23%. Innerhalb der EU ist die Gasverstromung in Großbritannien, Niederlande, Irland und Italien mit Anteilen von über 40% besonders ausgeprägt. Weitere Länder mit einem relativ hohen Gasverstromungsanteil von über 30% sind Portugal, Belgien und Spanien. In den einschlägigen Energieprojektionenwird davon ausgegangen, dass der Einsatz von Gaskraftwerken EU-weit zunehmen wird (vgl. Kap. 2). Gasgefeuerte Kraftwerke stellen gesicherte Leistung zur Verfügung und werden heute vorzugsweise zur Mittel- und Spitzenlasterzeugung eingesetzt. Im Vergleich zu bestehenden Kohlekraftwerken weisen sie in der Regel bessere Flexibilitätseigenschaften auf, die insbesondere vor dem Hintergrund der Zunahme volatiler Stromerzeugung immer wichtiger werden. Ein weiterer Vorteil sind die im Vergleich zu Kohlekraftwerken deutlich niedrigeren spezifischen Investitionen. Nachteilig sind die relativ hohen und volatilen Brennstoffkosten. In aktuellen Energieprojektionen wird davon ausgegangen, dass diese zukünftig weiter steigen werden (vgl. Kap. 2).
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