Stationäre Gasturbinen‐Kraftwerke zur Stromerzeugung wurden zuerst von Holzwarth Anfang des 20. Jahrhunderts zur kommerziellen Reife entwickelt und bis zum 2. Weltkrieg hergestellt. Hierbei handelte es sich um Verpuffungs‐Gasturbinen mit isochorer Wärmezufuhr. 1939 präsentierte die Firma BBC auf der Zürcher Landesausstellung die erste stationäre Gasturbine mit isobarer Wärmezufuhr, nach deren Prinzip die heutigen Gasturbinen aufgebaut sind. Diese 4 MW Maschine ist noch heute in Neuchâtel betriebsbereit. Friedrich Stolze gilt als Erfinder dieser Gasturbinen‐Bauweise. Seine erste, schon 1904 bei BBC gebaute Anlage, erbrachte jedoch wegen zu geringer Maschinenwirkungsgrade und zu geringer Turbineneintrittstemperatur keine Nutzleistung.
Stationäre Gasturbinen dienen in der Energieversorgung als Spitzenlastanlage, zur Kraft‐Wärmekopplung und als integrierter Bestandteil von Kombinationskraftwerken mit einem nachgeschalteten Dampfkraftwerk (siehe Kap. 7). Das Arbeitsmedium üblicher offener Gasturbinen ist Luft und Rauchgas. Das Wort Gasturbine rührt nicht vom Brennstoff her, der gasförmig, flüssig oder sogar fest sein kann, sondern vom gasförmigen Arbeitsmedium. Der Brennstoff wird – von Ausnahmen abgesehen – dem angesaugten Arbeitsmedium Luft zugeführt, so dass eine innere Verbrennung stattfindet. Das Abgas wird in die Atmosphäre abgegeben.
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Diese werden abgekürzt mit „Gasturbinen“ bezeichnet, obwohl es ein Kraftwerk mit Verdichter, Brennkammer, Turbine und gegebenenfalls Luftvorwärmer ist.
Diese Gasturbine, die zum Zeitpunkt der 8. Auflage dieses Buches auf dem Markt eingeführt wurde, wird von der SIEMENS AG wie folgt angekündigt:
„Mit der Entwicklung der HL‐Klasse ebnet Siemens den Weg hin zur nächsten Effizienzstufe im Bereich der Stromerzeugung. Siemens entwickelt diese Klasse in einem evolutionären Schritt, abgeleitet aus seiner bewährten H‐Klasse. Die fortschrittlichen HL‐Gasturbinen von Siemens vereinen eine Reihe neuer, bereits getesteter Technologien und Konstruktionsmerkmale mit dem Besten aus bisherigen Erfahrungen. Im Ergebnis entsteht aus dieser Kombination ein Technologieträger hin zur nächsten Ebene sowohl in punkto Effizienz als auch Leistung“.
Die im Laufe eines Jahres in der „adhäsion“ veröffentlichten Marktübersichten helfen Anwendern verschiedenster Branchen, sich einen gezielten Überblick über Lieferantenangebote zu verschaffen.