Nach aktuellem Stand der VGR beliefen sich die Bauinvestitionen 2019 auf rund 373 Mrd. EUR, die Bruttowertschöpfung des Baugewerbes hingegen kommt aber nur auf 171 Mrd. EUR. Hinweis dafür, dass auch andere Wirtschaftsbereiche wesentlich zur Erstellung von Bauleistungen beitragen. Ein vollständiges Bild zum Wertschöpfungspotenzial der digitalen Technologien und KI-Methoden in der Baubranche ist nur auf Basis dieser Fakten und Zahlen verständlich.
Die Kriterien eines Energiekonzeptes für Gebäude wird basierend auf dem Wärme-, Kälte und Strombedarf für Gebäude erläutert und der Bezug zu den in unterschiedlichen Kapiteln beschriebenen Einzeldarstellungen hergestellt. Die Zusammenhänge der Bewertung der Effizienz vom Primärenergiekennwert bis zur „Netzdienlichkeit“ der Anlagenkonzepte und die Berechnungsmethode zur Wirtschaftlichkeitsberechnung werden aufgeführt. Einen Überblick über das Thema „smart-home“ schließt dieses Kapitel ab.
Im folgenden Kapitel werden die empirischen Forschungsergebnisse vorgestellt und einer Analyse unterzogen. Dabei gewährt die Zusammensetzung der Stichprobe einen Überblick zur Einordung der teilgenommenen Unternehmen des Fragebogens und den daraus initial gewonnenen Forschungsergebnissen. In nächster Instanz werden die Forschungsergebnisse zu den direkten und indirekten Immobilienanlagen im Inland sowie Ausland dargestellt und analysiert. Abschliessend folgt die Untersuchung und Entwicklung der Investitionen in Infrastruktur als neue BVV2 Anlagekategorie.
Irma Kessler, Michael Trübestein, Matthias Daniel Aepli
Obwohl Digitalisierung als Trend wahrgenommen wird, ist es eher ein permanenter dynamischer und mehrdimensionaler Wandlungsprozess – verstanden als digitaler Kulturwandel, der uns dauerhaft begleiten wird. Der Wandel verändert unseren Alltag, unsere Arbeitswelt und die Art und Weise unseres ganzen Lebens in einem noch nie dagewesenen Tempo. Mit zunehmenden technologischen Möglichkeiten gewinnt diese Herausforderung im 21. Jahrhundert immer mehr an Bedeutung und bringt sowohl Risiken aber vor allem auch Chancen mit sich.
Die globale Erderwärmung, Verknappung von Ressourcen und eine wachsende Weltbevölkerung stellen zentrale Herausforderungen unserer Zeit dar. Damit einher gehen eine zunehmende Flächeninanspruchnahme, Abfallgenerierung, Verlust von Biodiversität und Auswirkungen von Schadstoffbelastungen in der Umwelt und bei uns Menschen. Da der Gebäudesektor einer der größten Verbraucher von CO2-Emissionen und Ressourcen ist, braucht gerade er eine Mensch- und umweltfokussierte Transformation. Die Bau- und Immobilienbranche steht in der Verantwortung den CO2-Ausstoß und Ressourcenverbrauch zu reduzieren und neue Wege zu gehen, um zukunftsfähig zu sein. Dieser Beitrag erläutert die Grundprinzipien des nachhaltigen Bauens, zeigt was heute schon möglich ist und führt die Leserinnen und Leser von der Theorie in die Praxis.
In Deutschland existieren bereits heute vielfältige Konzepte für die Errichtung und den Betrieb von Gebäuden, die als nachhaltig bezeichnet werden können – auch wenn sie sich meist nur speziellen Problemfeldern innerhalb des Bauwesens widmen. Die Grundlagen dieser Gebäudekonzepte werden im vorliegenden Beitrag erläutert, um einen Einstieg in das Themengebiet des nachhaltigen Bauens zu geben. Darüber hinaus wird die Frage erörtert, ob Gebäude, deren Planung auf partiellen Ansätzen beruht, heute noch als nachhaltig bezeichnet werden können. Abschließend widmet sich der Beitrag der Automatisierung von Ökobilanzierungen. Das damit einhergehende und auf digitalen Methoden aufbauende Potenzial zeigt wie negative Auswirkungen von Neubauprojekten auf unsere Umwelt mithilfe der Methode des Building Information Modeling reduziert werden können.
Die Herausforderungen, die unsere Gesellschaft im Rahmen des stetig voranschreitenden Klimawandels zu bewältigen hat, sind nicht nur vielfältig und komplex, auch ergeben sich aufgrund zweier konträrer Paradigmen – der Digitalisierung und der Nachhaltigkeit – ineinandergreifende Fragestellungen, die im Hinblick auf notwendige Lösungsansätze diskutiert werden müssen. Da das Bauwesen einen erheblichen Anteil an der Zerstörung unserer Umwelt beisteuert, ist es erforderlich, dass nachhaltige Potenziale nicht nur intensiv diskutiert, sondern auch zeitnah implementiert werden. Dabei kommen verschiedene Aspekte der Digitalisierung ins Spiel. Der Beitrag zeigt im Kontext möglicher Synergieeffekte verschiedene Konzepte auf, die im Zuge der Bekämpfung des Klimawandels innerhalb der Baubranche herangezogen werden können. Anhand innovativer und disziplinübergreifender Ansätze wird dargestellt, dass technologische Neuentwicklungen einer nachhaltigen Ausrichtung nicht per se entgegenstehen müssen. Vielmehr ergeben sich durch kooperative Zusammenspiele vielversprechende Potenziale – nicht nur aufgrund digitaler und damit zeitgemäßer Prozesse, z. B. um wirtschaftliche Mehrwerte zu erzielen –, sondern insbesondere auch, um mithilfe ökologisch-kompatibler Interaktionen im Bauwesen konstruktiv dem Klimawandel entgegenzuwirken.
Der vorliegenden Beitrag zeigt praxisnahe Beispiele und übergeordnete Methoden auf, die dabei helfen sollen, Gebäude – für Mensch, Umwelt und Wirtschaft – umfassend und vorteilhaft zu planen. Es werden neben der bisherigen Entwicklung effizienter Gebäudesysteme, über energetische Belange hinausgehende kritische Umweltauswirkungen sowie bestehende und zukünftig notwendige Ansätze des nachhaltigen Bauens thematisiert. Ziel des Beitrags ist es nicht nur innovative Maßnahmen zur Lösung spezifischer Probleme, wie der Reduzierung klimawandel-beschleunigender Treibhausgasemissionen, darzustellen, sondern einen Perspektivwechsel anzuregen, der es ermöglicht, Systeme zu schaffen, die rundum gewinnbringend sind. Gewinnbringend ist dabei nicht rein wirtschaftlich, sondern im Sinne von Mehrwerten für Mensch und Umwelt zu interpretieren. Im Verlauf des Beitrages wird anhand von Beispielen verdeutlicht, wie Naturprinzipien, Digitalisierungsprozesse und ganzheitliche Planungsansätze erfolgversprechende Methoden darstellen, diese Mehrwerte zu erreichen.
Zwei Entwicklungen kennzeichnen die Energiemärkte seit dem Ende der 1990er-Jahre. Dies ist zum einen die Marktliberalisierung, die einen Wettbewerb von Energielieferanten untereinander ermöglichen und die frühere Monopolisierung der Energiemärkte in den Bereichen Vertrieb, Handel und Erzeugung beenden sollte. Die Umsetzung der auf europäischer Ebene vorbereiteten Liberalisierungsschritte erfolgte in Deutschland im Energiewirtschaftsgesetz über mehrere Gesetzesnovellen. Zum anderen ist es der Ausbau der erneuerbaren Energien, um eine nachhaltige Energieversorgung bei gleichzeitig reduziertem Einsatz fossiler Energieträger zur Energiegewinnung zu erreichen. Im Zentrum steht dabei das Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG, welches ebenfalls mehrfach novelliert wurde und häufig mit dem Begriff der Energiewende in Verbindung gebracht wird.
Einer der wichtigsten Parameter zur Beurteilung des Projekterfolgs ist die Wirtschaftlichkeit. Daher erfolgt als dritter Analysebaustein des Forschungsprojekts eine Wirtschaftlichkeitsanalyse der Holzhybridbauweise. Im Zentrum der Wirtschaftlichkeitsanalyse steht die Perspektive des Projektentwicklers.
Benjamin Wagner, Michael Heckmann, Andreas Pfnür, Christian Glock
Um die Potenziale und Herausforderungen der Holzhybridbauweise für die Immobilienprojektentwickler zu analysieren, wurde eine qualitative Expertenbefragung durchgeführt. Hierbei wurden ausgewählte Experten durch die Autoren dieses Ergebnisberichts persönlich bzw. mithilfe von Videokonferenztools interviewt. In den nachfolgenden Abschnitten wird kurz das methodische Vorgehen und der Ablauf der qualitativen Experteninterviews erläutert. Die Ergebnisse der Interviews und damit die wesentlichen Potenziale und Herausforderungen der Holzhybridbauweise werden in Abschn. 4.2 dargestellt.
Benjamin Wagner, Michael Heckmann, Andreas Pfnür, Christian Glock
In diesem Kapitel werden die für Facility Manager erforderlichen Grundlagen eines erfolgreichen Einsatzes der BIM-Methode aus Sicht des FM dargestellt. Ausgehend von den Entwicklungsstufen zum heutigen BIM-Verständnis werden auch die Grundlagen von CAFM-Systemen vorgestellt sowie deren Funktionsumfang und typische Herausforderungen von CAFM-Projekten mit Bezug auf die BIM-Methode.Zur Beantwortung der zentralen Frage nach dem Nutzen von BIM für den Facility Manager werden wichtige BIM-Anwendungsfälle entlang der einzelnen Betriebsphasen von der Inbetriebnahme, über den Betrieb bis hin zu Sanierung und Umbau behandelt. Dies umfasst die Betrachtung wirtschaftlicher, technischer und vor allem auch organisatorischer Aspekte. Mit der Erläuterung des Prinzips von digitalen Zwillingen werden die Konzepte BIM, CAFM und IoT miteinander verbunden, um BIM-Modelle nicht nur zur statischen Beschreibung von Gebäuden zu nutzen, sondern im Kontext der dynamischen Gebäudenutzung für Vorhersagen des Gebäudeverhaltens und zur Optimierung der Energieeffizienz einzusetzen.Die Umsetzung der BIM-Methode im FM, aber auch das Verständnis von BIM für Facility Manager in der Planungs- und Bauphase wird im anschließenden Abschnitt behandelt. Hierfür werden grundlegende Begriffsdefinitionen der BIM-Methode vorgestellt sowie verschiedene Stufen für die Einführung von BIM anhand des BIM-Reifegradmodells erläutert und typische zusätzliche Dimensionen von BIM für die Betrachtung von Zeit, Kosten und der Betriebssicht vorgestellt.Um dies praktisch umzusetzen, müssen jedoch wichtige Grundlagen des modellbasierten Datenaustauschs beachtet werden. So werden die verschiedenen Formen bei der Nutzung offener (open) oder herstellerspezifischer (closed) Datenformate für die Zusammenarbeit mit BIM erläutert und praktische Ratschläge zur Definition von Liegenschaftsinformationsanforderungen (LIA) als Vorgabe von Anforderungen an das BIM aus FM-Sicht vorgestellt.
Markus Krämer, Thomas Bender, Joachim Hohmann, Erik Jaspers, Thomas Kalweit, Michael Marchionini, Michael May, Matthias Mosig
Die Digitalisierung ist in fast allen Bereichen ein wichtiger, in vielen Fällen sogar der wichtigste Innovationstreiber. Dies trifft auch auf die Immobilienbranche zu und damit insbesondere auf das Immobilien- und Facility Management.Dabei arbeiten etablierte Technologien wie CAFM mit modernen Digitalisierungstrends wie IoT eng zusammen. Überall dort, wo es gelingt, unterschiedliche Technologien IT-gestützt zu integrieren, stellt sich auch der wirtschaftliche Erfolg schnell ein, denn es entfallen aufwändige und fehlerbehaftete Transformations- und Abstimmungsprozesse.In diesem Kapitel werden Digitalisierungstrends vorgestellt, die für die Immobilienbranche bereits heute, aber noch viel stärker in Zukunft von Bedeutung sind. Hierzu zählen CAFM/IWMS, BIM, Mobile und Cloud Computing, Augmented Reality, Big Data, IoT, KI, Digital Workplce und Simulations- und Integrationstechniken.Hierdurch soll nicht nur Experten, sondern in erster Linie interessierten Laien die Vielfalt der Technologien und deren Entwicklungspotenziale verdeutlicht werden.
Michael May, Thomas Bender, Joachim Hohmann, Erik Jaspers, Thomas Kalweit, Stefan Koch, Markus Krämer, Michael Marchionini, Maik Schlundt, Nino Turianskyj
Das Kapitel beginnt zunächst mit einer kritischen Betrachtung von BIM im Immobilienbetrieb. Noch entspricht der Umfang an Produktankündigungen, Veranstaltungen und Veröffentlichungen im Bereich BIM nicht dem Umfang tatsächlich umgesetzter Projekte. Im Folgenden wird aufgezeigt, was die aktuelle und in den letzten Jahren abgeschlossene Forschung bietet, um bestehende Hindernisse für Einsatz der BIM-Methode im Immobilienbetrieb zu beseitigen und Potentiale zu erschließen.Ausgehend von einem Überblick der wichtigsten Initiativen im Bereich der Standardisierung, führt das Kapitel zunächst Forschungsaktivitäten zur digitalen Erfassung von Bestandsgebäude aus. So werden Forschungsansätze zur (teil-)automatisierten Verarbeitung von 3D-Punktwolken aus 3D-Laserscans oder der fotogrammetrischen Erfassungen für die Erstellung von BIM-Modellen von Bestandsgebäuden vorgestellt (Scan2BIM). Ein weiterer Forschungsbereich betrifft das Management von BIM-Modellen selbst über die Nutzungsphase. So werden innovative Ansätze eines Common Data Environment für den Immobilienbetrieb auf Basis virtueller Integration nach dem Linked-Data-Prinzip erläutert sowie die Entwicklungen einer offenen Plattformen zur Auswahl und Unterstützung durchgängiger, digitaler Verarbeitungsketten (Tool Chains) für BIM-Prozessen vorgestellt. Im Bereich der Visualisierung und der Virtual, Augmented oder Mixed Reality werden an Hand ausgewählter Forschungsergebnisse auch erste praktische Umsetzungen vorgestellt.BIM eröffnet neue Möglichkeiten, um das Know-how des FM einfacher auch für die Planung zu nutzen. Der Abschnitt zeigt Forschungsinitiativen zur Entwicklung von Assistenzsystemen bis zu einem Framework für BIM-basierte Knowledge-Management-Systeme. Dabei gilt es auch, Wissen aus dem Immobilienbetrieb für Praktiker, Auszubildende und Studierende effizient und praxisnah zu vermitteln. Hierfür werden neue Möglichkeiten durch den Einsatz von 3D-Spielumgebungen in sogenannte Serious Games vorgestellt.Abschließend adressiert das Kapitel den Forschungsschwerpunkt Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und CO2-Optimierung. So werden Ansätze zum Einsatz von BIM zur vereinfachten Erstellung von Ökobilanzen mit IFC-basierten Bauwerksmodellen vorgestellt sowie die Entwicklungen einer offenen Plattform zur Berechnung und Optimierung des CO2-Fussabdruck von Facility Services im Immobilienbetrieb. Ansätze zur Erforschung und Erprobung von Zukunftsszenarien für Smart Buildings runden das Kapitel ab.
Markus Krämer, Simon Ashworth, Michael Härtig, Michael May, Maik Schlundt
Immer noch ist es nicht einfach erfolgreiche Fallbeispiele für den Einsatz von BIM im Immobilienbetrieb zu finden. Der GEFMA-Arbeitskreis Digitalisierung hat innerhalb der letzten Jahre praktische Beispiele gesammelt und aufgearbeitet, so dass in diesem Kapitel mittlerweile 11 nationale und internationale BIM-FM-Projekte vorgestellt werden können. Dabei werden so unterschiedliche Anwendungsbereiche herausgegriffen wie: Medien, Pharma, Bank, Museum, Technologiepark, Energieversorger, Flughafen, Verwaltung und Kommune. Aus diesen Beispielen lassen sich Erfahrungen und Erkenntnisse sowie Anregungen für eigene BIM/FM-Projekte gewinnen. Auch lassen sich realistische Anforderungen an eine erfolgreiche technische Umsetzung ableiten.
Maik Schlundt, Simon Ashworth, Thomas Bender, Asbjörn Gärtner, Michael Härtig, Reiko Hinke, Markus Krämer, Michael May, Matthias Mosig
Zunehmend erkennen Immobilien- und Facility Manager, welchen Mehrwert ihnen die Nutzung von Daten aus BIM-Modellen während des Betriebs von Immobilien bietet. Hierauf reagieren die Anbieter von CAFM-Software, indem sie Schnittstellen zu BIM-Software bereitstellen und mit diesen Systemen Daten austauschen. Diese Entwicklung wurde maßgeblich von GEFMA gefördert, indem bei der Zertifizierung von CAFM-Software gemäß GEFMA Richtlinie 444 seit 2018 nun auch Funktionen zum BIM-Datenaustausch geprüft werden. Gut 70% aller zertifizierten Systeme konnte inzwischen die Funktionen aus dem BIM-Katalog A15 erfolgreich nachweisen. Dies ist ein Indiz dafür, dass BIM im FM-Bereich angekommen ist. Hierbei unterstützen die CAFM-Systeme sowohl Open-BIM- als auch Closed-BIM-Formate. Einige Systeme interagieren aber auch direkt mit BIM-Authoring-Tools.Außerdem werden die Vorteile einer Kollaboration zwischen ERP und BIM erörtert. ERP-Systeme bilden vorzugsweise die Organisation und Prozesse ab, während BIM ein digitales Abbild der Immobilien liefert. Vorteile ergeben sich insbesondere da, wo der Zugriff auf Daten des BIM-Modells bzw. eines Digitalen Zwillings seitens des ERP-Systems erforderlich oder sinnvoll ist.Schließlich wird der Vorteil des Einsatzes von kooperativen, oftmals cloudbasierten Plattformen (insbesondere Common Data Environments) thematisiert. Dabei wird auf die Bedeutung von standardisierten Modellen für den Datenaustausch im gesamten FM- und Immobilien-Umfeld hingewiesen. Diese Plattformen bieten künftig die Möglichkeit Daten aus heterogenen Systemlandschaften zentral zusammen zu führen und umfassend auszuwerten.
Michael May, Nancy Bock, Michael Härtig, Joachim Hohmann, Markus Krämer, Bernd Limberger, Marko Opić
In diesem Kapitel wird darauf eingegangen, wie BIM im Immobilien- und Facility Management erfolgreich implementiert werden kann. Dazu werden die Stakeholder bezogen auf das Datenmanagement vorgestellt. Während BIM den Planern und Architekten als unmittelbares Werkzeug dient und sie entsprechend großen Anteil an Entscheidungen in der Entwurfs- und Planungsphase haben, werden Fragen zum späteren Objektbetrieb meist erst sehr spät im Projekt gestellt. Dabei arbeitet das Facility Management über den mit Abstand längsten Zeitraum mit den BIM-Daten und ist darüber hinaus ein wesentlicher Garant für die Pflege der Modelle und insbesondere eines digitalen Zwillings.Erst die Berücksichtigung der konkreten Anforderungen des Immobilien- und Facility Management führt zu einem ganzheitlichen Erfolg der BIM-Methode.BIM kann bereits während der Bauausführung und in der Inbetriebnahmephase wichtige Daten für das FM liefern. Um BIM in allen FM-Prozessen erfolgreich einsetzen zu können, ist die Ausführung eines BIM-Modells als Digitaler Zwilling hilfreich. Insbesondere für die weitere Digitalisierung von Immobilien spielt das BIM-Modell eine wesentliche Rolle.
Maik Schlundt, Thomas Bender, Michael Härtig, Erik Jaspers, Marko Opić
Um Nachhaltigkeit zu erreichen gibt es mehrere mögliche Strategien. Um Nachhaltigkeit nachzuweisen, gibt es mittlerweile auch mehrere Zertifizierungen. Die wichtigsten auf dem europäischen und internationalen Markt werden darum hier vorgestellt und analysiert. Daneben spielen sogenannte Ökobilanzen eine immer größere Rolle bei der Beurteilung und Bewertung der Nachhaltigkeit von Immobilien. Praktisch alle Zertifizierungen und Bilanzierungen beziehen sich auf den Bau von Immobilien und unterstellen, dass der folgende Betrieb sich an die formulierten und extrapolierten Szenarien auch hält. Das ist fast immer aber eben nicht der Fall. Im Betrieb von Bestandsimmobilien liegt also der größte Hebel für Nachhaltigkeit. Messung, Controlling und Steuerung des Betriebs funktioniert über Daten und mit digitalen Instrumenten und Systemen. Und das ist keine Zukunftsmusik, sondern es gibt bereits viele Beispiele, die zum einen zeigen, was möglich ist und die zum anderen auch schon einen Blick darauf erlauben, was alles möglich sein wird.
Daten ebnen den Weg zur Nachhaltigkeit von Immobilien. Dabei ist es entscheidend die richtigen Fragen an die Daten zu stellen. Denn nur so gelangen wir auch zu einer Erkenntnis, die uns weiterbringt. Dafür gibt es mehrere Methoden und Technologien, die in diesem Kapitel in ihrem Einsatz beschrieben werden. Digitale Subsets spielen hier eine besondere Rolle. In vier Schritten lassen sie sich definieren und für die Analyse und Optimierung von Nachhaltigkeit in und um Immobilien einsetzen. Vor allem mit fortgeschrittenen digitalen Technologien wie Künstlicher Intelligenz kann die Immobilienwirtschaft Nachhaltigkeitsziele ansteuern und vor allem auch erreichen, die bisher nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand oder auch gar nicht realisierbar waren.
Der Schlüssel zur Wertschöpfung in digitalisierten Märkten liegt in Daten – oder besser: In der Datenanalyse. Denn Daten allein nützen erst einmal nicht viel, wenn niemand weiß, wie sie zu lesen und zu deuten sind. Deswegen wird in diesem Kapitel genau darauf eingegangen und beschrieben, welche Rolle vor allem die Datenqualität spielt. Nur mit qualitativ hochwertigen Daten und leistungsfähigen Analysemethoden lassen sich „intelligente autonome Gebäude“ realisieren. Intelligent sind Gebäude dann, wenn sie Probleme für ihre Nutzer lösen können. Am besten eben selbstständig. Deswegen sind hier Künstliche Intelligenz, Blockchain und auf mittlere Sicht auch Quantencomputing die Mittel der Wahl. Denn nur so können die Mengen an verschiedenen Informationen und Daten überhaupt verarbeitet und zielgerichtet ausgewertet werden. Ob dabei sogenannten Data Marketplaces die Zukunft gehört oder ob andere Methoden wie Federated Learning überlegen sind – das wird sich in der nahen Zukunft zeigen. Unabhängig davon werden sich die Geschäftsmodelle in Entwicklung, Bau, Betrieb und Vermarktung weiter den neuen Gegebenheiten der Digitalisierung anpassen (müssen). Die wichtigsten Trends und Entwicklungen hierzu werden in diesem Kapitel beschrieben. Weil reine Anpassung aber nicht ausreicht, sondern weil es darauf ankommt, neue Geschäftsmodelle und Angebote erfolgreich zu machen, werden auch noch die entscheidenden Grundregeln für erfolgreiche digitale Produkte und Service in der Digitalen Immobilienwirtschaft dargestellt und erklärt.
Die Geburtsstunde des Projektmanagements liegt in den 70er-Jahren, in denen einige Großprojekte spektakulär scheiterten. Die Ursachenanalyse mündete seinerzeit in der Erkenntnis, dass der Bauherr ab einer bestimmten Projektgröße und Komplexität eine ganze Reihe an vitalen Aufgaben hat, die fachlich nicht den Planern zuzuordnen sind, sondern die er selber fachlich und kapazitiv bewältigen muss. Des Weiteren ergab sich die Erkenntnis, dass neben den klassischen Themen der Terminplanung mittels Netzplan und Kostenplanung eine ganze Reihe an ergänzenden Aufgaben für den Bauherrn entstehen, die sehr anspruchsvoll sind und auch einer nachhaltigen Erfahrung bedürfen. Aus den in diesem Zusammenhang entstandenen Diskussionen entwickelte sich an der Seite des Bauherrn die Dienstleistungsfunktion Projektmanagement. Sie ist als Stabsstelle des Bauherrn in jedem Projekt in unterschiedlicher Art und Weise einzubinden. Die im Kapitel aufgezeigten Projektbeispiele, u. a. zum Entscheidungs-, Termin- oder Kostenmanagement, zeigen die Kernleistungen des Projektmanagements auf. Darüber hinaus werden Leistungen beschrieben, die die Themenkomplexe Kommunikationssysteme, Nutzungskosten und Nachhaltigkeit aufgreifen.
Norbert Preuß, Lars Bernhard Schöne, Mariana Bleifuß, Rainer Stiller
Die Ausgangssituation eines Projektentwicklers für ein neues Projekt ist gleichbedeutend mit dem Startup eines neuen Unternehmens – einem Unternehmen auf Zeit bzw. seiner Geschäftsfeldentwicklung. Die eigentliche Leistung des Projektentwicklers besteht folglich darin, die drei wesentlichen Faktoren – Standort, Projektidee und Kapital – so miteinander zu kombinieren, dass einzelwirtschaftlich wettbewerbsfähige und zugleich gesamtwirtschaftlich, sozial- und umweltverträgliche Immobilien-Projekte geschaffen und gesichert werden. Immobilien-Investitionsentscheidungen ziehen insofern hohe und langfristige Kapitalbindungen für den Investor nach sich. Die finanziellen Konsequenzen aus dem eingegangenen Engagement sind i. d. R. außerordentlich hoch. In diesem Kapitel werden die Kernleistungen des Projektentwicklers, von der Geschäftsfeldentwicklung, über die notwendigen Analysen und Bewertungen sowie die Projektierungsergebnisse, beispielsweise eines Nutzerbedarfsprogramms oder eines Kostenrahmens, detailliert aufgezeigt. Zur späteren optimalen Bewirtschaftung und einer entsprechenden Gebäudeeffizienz sind bereits die Ansprüche des zukünftigen Nutzers und Betreibers konzeptionell in die ProjektentwicklungProjektentwicklung einbezogen.
Norbert Preuß, Lars Bernhard Schöne, Rainer Stiller, Mariana Bleifuß
Alle im zweiten Kapitel dargestellten Bestandteile sind Elemente der Immobilienwirtschaft. Sie umfassen den gesamten Lebenszyklus der Immobilie vom Ankauf oder dem Projektanstoß bis hin zur Umwidmung, über den Abriss am Ende der wirtschaftlich vertretbaren Nutzungsdauer bis hin zum Verkauf der Immobilie. Die unterschiedlichen Bereiche des Real Estate und Facility Managements grenzen sich durch den Zeitpunkt sowie den Schwerpunkt ihrer Meilensteine und folglich ihrer Zielsetzung ab. Diese Trennung ist jedoch aufgrund von Überlagerungen der Bereiche und Aufgabenstellungen nicht klar zu ziehen, sondern ausgehend von den jeweiligen Schwerpunkten immer mit ihren Schnittstellen zu diskutieren. Zur Schaffung eines allgemeinen Verständnisses werden die acht wichtigsten Disziplinen: Projektentwicklung und -management, Transaktions-, Risiko- sowie Portfoliomanagement und weiterhin Asset-, Property-, Facility Management dargestellt. Um ein Verständnis für Grenzen, Interdependenzen und Schnittstellen der einzelnen Disziplinen zu schaffen, wurden die Definitionen über die Kriterien Erfolgsfaktoren, Organisationsmöglichkeiten, Vergütungsmodelle und Anforderungsprofile einheitlich strukturiert.
Um die Ziele des Facility Managements bei Neubauprojekten zu erreichen ist es unabdingbar, dieses konzeptionell bereits in die Projektentwicklung und Planung der Immobilie einzubeziehen. Dabei sind die ggf. entstehenden Mehrkosten bei den Erstinvestitionen den Einsparungen bei den Nutzungskosten während der Betriebsphase der Immobilie gegenüberzustellen und gegeneinander abzuwägen. Das planungs- und baubegleitende Facility Management übernimmt die Funktion der Klammer zwischen Entwicklung, Realisierung und Nutzung. Es gewährleistet die spätere effiziente Nutzung der Immobilie, die gezielte Steuerung der „zweiten Miete“ und die flexible Nutzbarkeit und Flächenbereitstellung des Gebäudes, bei ausreichender Nutzerqualität und einem bedarfsgerechten Angebot von Dienstleistungen. Über das strategische Facility Management hinaus, wird in diesem Kapitel ausführlich auf das operative Facility Management eingegangen. Diese auch als Gebäudemanagement bezeichnete Leistung unterscheidet weiterhin zwischen infrastrukturellem, kaufmännischem und technischem Gebäudemanagement. Gebäudemanagement umfasst als Bestandteil des Facility Managements die Planung, Arbeitsvorbereitung und Organisation sämtlicher operativer Maßnahmen, die in der Bewirtschaftung von Gebäuden durchgeführt werden.
Norbert Preuß, Lars Bernhard Schöne, Edgar Schropp, Rainer Stiller
Property Management entspricht dem ganzheitlichen Ansatz einer aktiven, ergebnis- und renditeorientierten Bewirtschaftung von Immobilienportfolien bzw. -teilportfolien. Das im Wesentlichen kaufmännisch ausgerichtete Property Management übernimmt dabei die treuhändische Wahrnehmung der Eigentümerfunktion und ist Ansprechpartner für Mieter und Nutzer der betreuten Immobilien vor Ort. Es setzt Objektstrategien konsequent um und entwickelt sie weiter. Ziel ist die dauerhafte Realisierung und Maximierung von Renditechancen. Durch die Schaffung von Transparenz zeigt das Property Management auf der Objektebene die Potenziale, aber auch die Risiken frühzeitig auf. Im vorliegenden Kapitel werden Prozesse, Maßnahmen und Beispiele zur Schaffung von Transparenz und Hebung von Potenzialen über die wichtigsten rendite- bzw. werttreibenden Parameter der Immobilie aufgezeigt. Diese dargestellten Handlungsoptionen ermöglichen es, die relevanten Kennzahlen zu bilden und die Immobilie ganzheitlich zu betrachten. Darüber hinaus kann die Objektperformance im Vergleich zum Portfolio oder zum Markt kritisch überprüft und darauf aufbauend auch entsprechende Entscheidungshilfen abgeleitet werden.
Norbert Preuß, Lars Bernhard Schöne, Edgar Schropp
Die Hochschule Landshut hat bereits im Jahr 2002 als eine der ersten Hochschulen freiwillig ein Umweltmanagementsystem eingeführt und sich nach EMAS-Verordnung bis 2016 zertifizieren lassen. Darauf aufbauend wurde in 2016 im Rahmen von studentischen Projektarbeiten ein Energiemanagementsystem zur Erhöhung der Energieeffizienz gemäß EN ISO Norm 50001 aufgebaut und darüber hinaus ein Nachhaltigkeitsmanagementsystem samt Nachhaltigkeitsbewertung in Anlehnung an den ISO-Norm-Standard entwickelt. Durch das Nachhaltigkeitsbewertungstool kann man in Organisationen wie z.B. Hochschulen oder Unternehmen die Nachhaltigkeit von Maßnahmen, Dienstleistungen, Investitionen etc. überprüfen und das Ergebnis in Prozent oder Punkten darstellen..
Gebäudehüllen, die aufgrund ihres konstruktiven Aufbaus bereits als funktionstüchtige Hüllelemente gelten, lassen sich zu verschiedenen Zwecken mit vielfältigen addierten Elementen ergänzen. Dies kann entweder mit Einzelelementen lokal, beispielsweise im Bereich von Fensteröffnungen, geschehen oder mithilfe kompletter Schalen, über die gesamte Hüllfläche verteilt.
Als Grundlage für das seitens des Autors neu entwickelte Kalkulationsmodell zur Ermittlung der Lebenszyklusrendite (LZR) werden in diesem Abschnitt Informationen zur Kalkulation von Aufwänden und Erträgen erläutert und Systeme zur Massenermittlung und Kostenberechnung auf Basis von BIM beschrieben. Als spezielle Art der Kostenermittlung werden energieeffiziente Kostenbetrachtungen vorgestellt, welche die Auswirkungen verschiedener Kombinationen von Bauteilen der thermischen Hülle und Komponenten der Haustechnik sowohl auf den energetischen Standard als auch auf die damit verbundenen Kosten einbeziehen. Die quantitative Auswertung von Parametern in Bauwerksmodellen ist dem Bereich 5D-BIM zugeordnet. Damit verbunden werden Informationen im Bauwerksmodell mit Angaben zu Kosten und Ressourcen erweitert. Die wesentlichen Grundlagen im Zusammenhang mit 5D BIM werden in diesem Abschnitt vorgestellt.
In diesem Abschnitt werden einleitend die wesentlichen Aspekte zur Entwicklung einer Methodik für die lebenszyklusorientierte Steuerung der Gebäudeplanung in einer frühen Planungsphase in Kombination mit “Building Information Modeling” (BIM) erläutert. Dabei werden Möglichkeiten sowohl für frühzeitige Abschätzungen der zu erwartenden Aufwände und Erträge als auch für die Festlegung der Lebenszyklusrendite (LZR) betrachtet. Die LZR dient als Richtwert für nachfolgende Projektentscheidungen.
Die Inhalte dieses Buchs werden in diesem Abschnitt zusammenfassend erläutert. Zudem werden sowohl die Relevanz der entwickelten Methodik veranschaulicht als auch wesentliche Erkenntnisse dieses Fachbuchs in Kombination mit grundlegenden Aspekten aus Sicht des Autors wiedergegeben.
Das seitens des Autors neu entwickelte Modell zur Ermittlung der Lebenszyklusrendite (LZR) besteht aus zwei grundlegenden Komponenten: Raum- und Berechnungsmodell. Die Erstellung eines Raummodells bildet die Grundlage aller nachfolgenden Prozesse im Rahmen der Ermittlung der LZR. Der bauteilorientierte Export von Informationen eines Raummodells ist derzeit keine standardmäßig softwareunterstützte Funktionalität. In diesem Abschnitt wird eine seitens des Autors neu entwickelte Schnittstelle zur Übernahme aller zur Aufwands- und Ertragsermittlung benötigten Informationen aus Raummodellen vorgestellt. Nachfolgend werden die einzelnen Prozesse zur Ermittlung der LZR auf Basis eines Raummodells erläutert. Zudem werden verschiedene Varianten zur Aufwands- und Ertragsermittlung innerhalb des Berechnungsmodells vorgestellt. Abschließend werden in diesem Abschnitt die Ergebnisse der ermittelten Zielwerte beschrieben und Möglichkeiten für eine korrekte Interpretation dieser Ergebnisse zur Ableitung von Maßnahmen und Entscheidungen angegeben.
Aufgrund der Vielfältigkeit der BIM Methode werden in diesem Abschnitt grundlegende Informationen zur digitalen Bauwerksmodellierung angeführt. Zuerst werden Merkmale von BIM anhand der damit verbundenen Komponenten Menschen, Prozesse, Richtlinien und Technologien vorgestellt. Anschließend erfolgt die Beschreibung der für die Anwendung von BIM erforderlichen technologischen Komponenten. In diesem Zusammenhang werden unter anderem Softwareprodukte für die Modellierung und Schnittstellen für den Datenexport erläutert. Ein weiterer wesentlicher Themenbereich im Zusammenhang mit BIM ist die Möglichkeit zur Ablage der im Zusammenhang mit der digitalen Bauwerksmodellierung entstehenden Daten. Zudem werden zur einheitlichen Bezeichnung der Modellinhalte entsprechende Ordnungssysteme benötigt. Am Ende dieses Abschnitts erfolgt eine Einführung in diese beiden Bereiche.
Projektentwicklern stehen im Zuge des Strukturwandels der deutschen Immobilienwirtschaft umfassende Herausforderungen bevor. Dies liegt insbesondere an der starken Abhängigkeit von den gewerblichen Immobiliennutzern, aber auch an den vielfältigen Verflechtungen ihrer Kernprozesse mit den immobilienwirtschaftlichen Dienstleistern und Investoren. Deren Anpassungsstrategien an die Treiber des Strukturwandels könnten die Projektentwickler zwingen, insbesondere ihr Geschäftsmodell und ihre Strukturen zu überdenken und an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen. Hierbei werden insbesondere diejenigen Projektentwickler erfolgreich sein, die es verstehen, auf die Bedürfnisse ihrer Kunden einzugehen und dabei in kooperativen Modellen die unterschiedlichen Zielsetzungen miteinander zu vereinen.
Welche zukunftsweisenden Eigenschaften die Bauwirtschaft in den nächsten Dekaden mitbringen sollte
Welche Erfolgsfaktoren garantieren der Bauwirtschaft eine handlungsfähige und zielsichere Navigation durch die hohen Wellen der immobilienwirtschaftlichen Transformation? Welche Antworten müssen bauwirtschaftliche Akteure auf die sich schnell und fundamental wandelnden Kundenwünsche geben? Nicht nur die Gebäude der Zukunft werden anders aussehen und funktionieren – auch die zum Teil archaischen Planungs-, Vergabe- und Abwicklungsprozesse müssen durch die exponentiell wachsenden technologischen Möglichkeiten abgelöst werden – Stichpunkt Pioniergeist. Immer im Fokus: Ein nachhaltiges, nutzenstiftendes und zukunftsorientiertes Produkt am Markt. Es muss die Aufgabe der Bauwirtschaft sein, die Kundenbedürfnisse durch exzellente Leistungen vorwegzunehmen.
Mit dem Beginn der Zwanzigerjahre dieses 21. Jahrhunderts steht die Gesellschaft nicht nur angesichts der Corona-Krise vor großen Herausforderungen: Es gilt, den Klimawandel zu meistern, die Gesellschaft in allen Lebensbereichen fit für das digitale Zeitalter zu machen und dabei die soziale Gerechtigkeit und die Bezahlbarkeit des Wohnens zu wahren. Dies wird aber nur gelingen, wenn die Balance zwischen Vernunft, Machbarkeit einerseits und den Forderungen andererseits gewahrt bleibt. Dafür brauchen die Gesellschaft und Wohnungswirtschaft eine Reihe geänderter Rahmenbedingungen. Ganz besonders sind zwei Megathemen zusammenzudenken: Klimaschutz und digitale Transformation. Das ist notwendig, um zukunftsfähige Gebäude und Quartiere zu schaffen und den aktuellen Wohnungsbestand zukunftssicher zu managen. Um es auf den Punkt zu bringen, ist Klimaschutz mit Unterstützung kluger Digitalisierung effektiver möglich und bei digitaler Transformation muss nachhaltig gewirtschaftet werden.
Die Veränderung der physischen Organisation der Arbeit ist das mächtigste Instrument der Steuerung der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Transformationsprozesse wie die digitale Transformation sind zumeist weitgehend unbemerkt auftretende, oft auch virtuelle Vorgänge, die durch die räumliche, immobilienwirtschaftliche Transformation der Arbeitswelt für die Akteure in Wirtschaft und Gesellschaft erst im wahrsten Sinne des Wortes „begreifbar“ werden. Der Beitrag zeigt, in welche Richtung sich die Arbeitswelten verändern und was daraus für die immobilienwirtschaftliche Transformation der Unternehmen folgen wird. Darüber hinaus klärt dieses Kapitel auch die Rolle der öffentlichen Hand als Planungs- und Genehmigungsinstanz sowie Bereitstellerin von Grundstücken in der immobilienwirtschaftlichen Transformation. Die Argumentation basiert auf zwei groß angelegten empirischen Studien.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz stellen eine besondere Aufgabe dar, bieten aber zugleich große wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Chancen. Hessen leistet dazu mit der im Jahr 2008 durch die Hessische Landesregierung gestarteten Nachhaltigkeitsstrategie Hessen einen wirkungsvollen Beitrag. Durch sie werden politische und gesellschaftliche Prozesse angestoßen und umgesetzt. Im Zentrum stehen dabei die fachübergreifende Zusammenarbeit und ein gemeinsames, aufeinander abgestimmtes Handeln auf allen Ebenen innerhalb des Bundeslandes Hessen.
Zukunftsforscher, Ökonomen und Unternehmer sind sich einig: Die Digitalisierung wird die Wirtschaftswelt schneller und tiefgreifender verändern als die industrielle Revolution vor 150 Jahren.
Kevin Mattiszik, Roland Sitzberger, Dr. Manuel Schönwitz, Jens Hartje
Die zunehmend bewusste Aufweitung des Betrachtungshorizonts auf den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden führt zu einer wachsenden Anzahl an Daten und Informationen. Um sie nutzen zu können, müssen sie verarbeitet werden. Die damit einhergehende Digitalisierung der Bauwirtschaft ist nicht nur primär auf den Planungsprozess bezogen, sondern verlangt in weiterer Folge auch die Berücksichtigung und Einbindung des Geschehens auf der Baustelle.
DDipl.-Ing. Dr. techn. Johannes Wall, Dipl.-Ing. (FH) Architekt Ulrich Schweig
Das nachfolgende Kapitel thematisiert kurz die Einordnung des Nachhaltigkeitsbegriffes innerhalb des Bau- und Gebäudesektors. Ausgehend von gesetzlichen und förderrechtlichen Vorgaben wird beschrieben, inwiefern weitere Nachhaltigkeitsanforderungen durch Zertifizierungssysteme gesetzt werden. Anschließend folgt die Beschreibung der Grundlagen relevanter Methoden zur Operationalisierung von Nachhaltigkeit im Bauwesen in Bezug auf eine derzeitige Anwendung mit der BIM-Methode.
Niels Bartels, Jannick Höper, Sebastian Theißen, Reinhard Wimmer
Building Information Modeling (BIM) basiert auf der durchgängigen Nutzung eines digitalen Bauwerksmodells über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks – vom Entwurf, über die Planung und Ausführung bis zum Betrieb. Das Verfahren geht einher mit dem Ziel eines deutlich verbesserten Datenaustauschs und der dadurch erzielbaren Steigerung der Planungseffizienz durch Wegfall der aufwändigen und fehleranfälligen Wiedereingabe von Informationen, welche die konventionellen Arbeitsabläufe dominieren. Das Kapitel beschreibt die zugrunde liegende Motivation zur Nutzung von BIM, stellt Definitionen der grundlegenden Begrifflichkeiten vor und gibt einen Einblick in die wesentlichen Aspekte der BIM-Methodik. Zudem gibt es einen Überblick über den Stand der Einführung der BIM-Methodik weltweit und in Deutschland.
André Borrmann, Markus König, Christian Koch, Jakob Beetz
Für eine Planungsgesellschaft wie OBERMEYER spielt das Anwenden von Building Information Modeling eine zentrale Rolle. Bereits kurz nach seiner Gründung vor mehr als 60 Jahren begann hier die Ausrichtung auf eine computergestützte Planung. Darüber hinaus setzt sich OBERMEYER auf vielfältige Weise für die Etablierung von allgemeingültigen BIM-Standards und -Richtlinien ein, beispielsweise bei der Umsetzung des Stufenplans „Digitales Planen und Bauen“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).Nach einem Überblick zum Einsatz der BIM-Methode im Unternehmen OBERMEYER werden aktuelle Projektbeispiele vorgestellt, die jeweils verschiedene Aspekte einer BIM-Planung aufzeigen. Im Bereich des Hochbaus sind dies das Konzerthaus Gasteig und das Innovationszentrum Würth. Der Einsatz von BIM in der Infrastruktur wird anhand der Schnellfahrstrecke Mannheim-Stuttgart sowie dreier Pilotprojekte des BMVI (Talbrücke Auenbach, Projekt PFA 7, Bashaide) erläutert.
Markus Hochmuth, Alrun Laufkötter, Maximilian Bade, Marco Häußler
Das Kapitel behandelt die Entwicklung und Anwendung der BIM-Methode in der Betriebsphase von Immobilien. Nicht zuletzt aufgrund der Länge der Betriebsphase spielt die Datenfortschreibung hier eine wesentliche Rolle. Das Kapitel beschreibt den Nutzen von BIM für die im Betrieb handelnden Parteien – bspw. Immobilieneigentümer, Nutzer, Property-Manager, Facility-Manager oder technische Services – und diskutiert hierzu Prozesse, Rollen und Geschäftsmodelle. Mit Hilfe der BIM-Modelle im Betrieb werden die betrachteten Rollen in elektronisch-integrierten Prozessen miteinander vernetzt.
Das GEG führt das Energieeinsparungsgesetz (EnEG), die EnEV und das EEWärmeG in einem Gesetz zusammen und dient damit einerseits der Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie zur Senkung des Energieverbrauchs im Gebäudebereich, die bisher durch EnEG und EnEV erfolgte.
In diesem Kapitel lerne ich:
was mit NachhaltigkeitObjektbetreuung die im Baukontext gemeint ist.
welche Vorteile der Baustoff Lehm hat.
welche Phasen ein Bauwerk durchläuft.
Bislang fehlte ein umfassendes und in sich konsistentes Bild der neuen Energiewelt. Mit den in diesem Buch entwickelten Zielen und Merkmalen lässt sich solch ein Bild zeichnen. Passt dieses Bild zu den Vorstellungen von Wissenschaft und Politik? Ein Gesamtbild lässt sich nirgends finden, zumindest werden aber Teile des Bildes von wissenschaftlichen Studien abgebildet und bestätigt. In der Bundespolitik und bei den politischen Parteien findet man über deren kurzfristige Wahlkampfaussagen hinaus kein Gesamtbild der neuen Energiewelt. Auch die Stiftungen der politischen Parteien beschäftigen sich mit der Energiewelt nur bedingt. Gleichwohl werden erkennbare Ansätze, wie etwa die Sektorenkopplung, die Wärmewende oder das neue Strommarkt- und Wasserstoffmarktdesign analysiert und mit der Beschreibung der neuen Energiewelt verglichen. Die Mobilitätswende ist nur teilweise durch den Energiewandel bedingt und wird nur angerissen.
Das Immobilien-Controlling nutzt eine Reihe von Instrumenten zur Entscheidungsunterstützung entlang der Wertschöpfungskette für Immobilienprojekte: Wertschöpfung entsteht in mehreren Phasen eines Immobilienprojekts, beginnend mit Bedarfsklärung, Idee und Konzeption über die Auswahl geeigneter Grundstücke bzw. Bestandsobjekte bis hin zu Errichtung bzw. Anpassung eines Objekts. Auch nach Fertigstellung des Projekts bieten sich im Rahmen von laufenden Adaptierungen bzw. des Nutzermanagements Möglichkeiten zur Wertschöpfung. Die Hauptaufgabe des Controllings ist es dabei, die fachliche und führungstechnische Kompetenz zu stärken sowie die unterschiedlichen Rollen und Funktionen entlang der Wertschöpfungskette zu koordinieren und so zu einem ganzheitlichen Konzept zusammenzuführen.
exponentiell gestiegenen Komfortansprüchen – sind auch die in den letzten 25 Jahren explodierten Baukosten zu erklären, die inzwischen einen kritischen Denkprozess in Gang gesetzt haben.
Eines der wesentlichen Ziele des nachhaltigen Bauens ist, die Kosten aus einer Baumaßnahme so niedrig wie möglich zu halten (8). Während bis vor Kurzem Planer ausschließlich die anfänglichen Investitionen in Form von Baukosten für den Neubau berücksichtigten und Folgekosten aus dem Betrieb und dem Rückbau am Ende der Lebenszeit außer Acht ließen, wird heute zunehmend erwartet, auch die Kosten aus der Nutzungsphase sowie auch aus der Endverwertung oder Entsorgung von Bauwerk und Bauprodukten zu erfassen, und zwar als möglichst fundierte Prognose bereits während der Planungsphase. Dies erfolgt mithilfe einer Lebenszykluskostenrechnung.
Das Recycling führt Abfälle wieder dem Wirtschaftskreislauf zu, denn sie enthalten im Regelfall Bestandteile, die einen Restwert besitzen und sich einer weiteren Nutzung zuführen lassen. Ihre Wiederverwendung entlastet ferner die Umwelt.
Effektivität und Effizienz der Prozesse, die Senkung der Betriebskosten sowie die Steigerung der Erlöse im Korsett des im Kapitel 2 beschriebenen DRG-Systems sind entscheidende Kriterien zur langfristigen wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser. Hierauf soll in diesem Kapitel eingegangen werden.
Für eine langfristige wirtschaftliche Sicherung der Krankenhäuser ist die Auswahl der richtigen lebenszyklusübergreifenden Realisierungs- und Betreibermodelle entscheidend. Durch einen Neu- oder Umbau wird der Baukörper sowie die damit verbundenen betrieblichen Abläufe nachhaltig optimiert und somit entscheidende Voraussetzungen zur Steigerung von Effektivität und Effizienz der Prozesse mit einer einhergehenden Senkung der Betriebskosten geschaffen.
Im Rahmen dieses Kapitels werden fünf Krankenhäuser der Maximalversorgung untersucht. Da es sich in der vorliegenden Arbeit um offene Forschungsfragen handelt und wenige individuelle Einzelfälle detailliert untersucht und evaluiert werden sollen, ist die qualitative Fallstudie als bevorzugte Forschungsmethode zu wählen. Diese fünf Fälle wurden explizit ausgewählt, da deren aktuelle Krankenhausneubauprojekte zu den größten Deutschlands zählen.
Die Nemetschek Group, einer der weltweit führenden Anbieter von Software für die Baubranche, hat sich die Verantwortung für Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft auf die Fahnen geschrieben. Corporate Social Responsibility beinhaltet für das Unternehmen sowohl die interne Sicht einschließlich Compliance & Integrity, Umwelt, Kunde & Gesellschaft sowie Mitarbeiterverantwortung als auch die externe Sicht durch das Portfolio, mit dem die Branche Gebäude und Infrastrukturprojekte effizienter und nachhaltiger planen, bauen und managen kann. Sowohl die Nemetschek Group selbst, als auch ihre Kunden können dadurch einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Umwelt und Klima leisten.
Entwicklungen und Auswirkungen des nachhaltigen Bauens in China und Deutschland aus einem psychologischen Blickwinkel
Im Zuge des verstärkten Klimaschutzes ist das nachhaltige Bauen ein starker Treiber der Umweltstrategien vieler Länder. Gebäude tragen zu einem erheblichen Teil zum Gesamtenergiebedarf sowie zum Ausstoß von CO2-Emissionen bei und bieten daher ein großes Einsparungspotenzial. Dementsprechend stark werden die Entwicklung und der Bau von nachhaltigen Gebäuden, den sogenannten „Green Buildings“, vorangetrieben. Besonders in China wird der nachhaltige Bau durch strikte Vorgaben aus den Fünfjahresplänen der Zentralregierung rasant weiterentwickelt. Dieses Kapitel beleuchtet den Status Quo sowie die aktuellen Entwicklungen des nachhaltigen Bauens in China und vergleicht sie mit den Entwicklungen in Deutschland. Zugleich werden Einblicke in aktuelle Erkenntnisse aus der Wissenschaft gegeben, die das allgemeine Konzept „Green Building“ und dessen Vorzüge, wie die Auswirkungen auf psychologische und physiologische Faktoren des Wohlbefindens von Individuen, nahbarer machen sollen.
Wie teuer ist das Heizen mit Solarwärme? Bei Öl- und Gaskesseln bestimmen die jährlichen Brennstoffkosten die Erzeugungs- oder ,,Gestehungskosten“ einer kWh Wärme. Solaranlagen verursachen dagegen (fast) überhaupt keine jährlichen Kosten, nachdem die Investition für Kauf und Installation einmalig getätigt wurde. Wie können die jährlich anfallenden Betriebskosten über die Lebensdauer des Wärmeerzeugers mit den einmaligen Anschaffungskosten sinnvoll ,,verrechnet“ werden? Dieses Grundproblem jeder Investitionsrechnung und damit die Frage nach den solaren Gestehungskosten soll nachfolgend beantwortet werden.
Die Beherrschbarkeit komplexer Vorhaben erfordert eine klare Gliederung der Aufgaben. Wie im Kap.
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gezeigt, durchlaufen alle Projekte unabhängig vom Wirtschaftszweig bestimmte zeitliche Phasen, die üblicherweise als Gliederung der Aufgaben herangezogen werden.
Bernd Kochendörfer, Jens H. Liebchen, Markus G. Viering
In der Praxis werden die Begriffe Projektmanagement und Projektsteuerung häufig synonym verwendet. Die Unterschiede zwischen Projektmanagement und Projektsteuerung werden später noch detailliert erläutert, aber bereits hier ist auf die unterschiedlichen Leistungsinhalte und Haftungsrisiken hinzuweisen. Aus diesem Grund sollten vor allem auch Planungsbüros, die entsprechende Leistungen zusätzlich zu ihrem Kerngeschäft anbieten, über die Unterschiede Bescheid wissen.
Bernd Kochendörfer, Jens H. Liebchen, Markus G. Viering
Ein sogenanntes Audit oder eine Revision ist eine systematische und prozessunabhängige Untersuchung der qualitätsbezogenen Tätigkeiten in Übereinstimmung mit den geplanten Anordnungen und zu erreichenden Zielen. Dabei wird festgestellt, ob Vorgänge normgerecht durchgeführt wurden. Die Interne Revision prüft im Auftrag der Unternehmensführung unabhängig und objektiv die Unternehmensprozesse und Kontrollsysteme. Diese Aufgaben führt die Interne Revision in den kaufmännischen, technischen und juristischen Bereichen des Unternehmens durch. Die Technische Revision beurteilt die Qualität der technischen Prozesse und identifiziert Optimierungspotenzial im Bereich des Prozess- und Risikomanagement. Die Baurevision ist als Sonderaudit mit dem Fokus auf Bauprozesse ein Teilgebiet aus dem Bereich der Technischen Revision und damit der Internen Revision. Der Bauprozess bzw. die Ausführung von Bauleistungen ist die Gesamtheit miteinander verknüpfter aufeinander abgestimmter Tätigkeiten, Aufgaben und Abläufe, die über einen bestimmten Zeitraum in einer bestimmten Qualität ausgeführt werden. Der Bauprozess erfolgt – abgesehen von sehr wenigen Ausnahmen – nicht durch eine einzelne Person. Um ein Bauwerk bis zur funktionsfähigen Reife fertig zu stellen, ist eine große Zahl an Personen beteiligt. Bauprojekte sind durch drei wesentliche Aufgabenfelder geprägt: Projektmanagement, Planung und Ausführung. Alle drei Aufgabenfelder beinhalten zahlreiche Teilprozesse. Zum Vornehmen einer Prozessanalyse müssen deshalb im Vorfeld Kriterien festgelegt werden, nach denen die Analyse erfolgen soll. Die sorgfältige Analyse der Prozesse lässt Rückschlüsse auf den Reifegrad der Prozesse zu und liefert eine Bewertung der Risiken, welchen der Bauprozess ausgesetzt ist. Dieses Kapitel diskutiert die theoretischen Grundlagen und Begriffe von der Einordnung der Baurevision in der Unternehmensführung über das allgemeine Prozessmanagement bis hin zur Systematik der Prozesse bei der Abwicklung eines Bauprojektes.
Bei der Entwicklung des AMLR-Algorithmus bestand an der Hochschule Offenburg die Möglichkeit, sowohl die in AMLR genutzten TABS-Modelle zu testen als auch den AMLR-Steueralgorithmus im Labor mithilfe eines Klimateststandes zu erproben. Des weiteren war es möglich, die gewonnenen Erkenntnisse im Rahmen von Forschungsvorhaben in Pilotprojekten zu testen.
Kap. 11 hat gezeigt, dass es derzeit noch große Unsicherheiten darüber gibt, wie hoch tatsächlich der Beitrag des Tourismus zu den nationalen und internationalen Treibhausgasemissionen ist. Es ist jedoch gewiss, dass der Anteil bedeutend ist und, in Zusammenhang mit dem prognostizierten Wachstum des weltweiten Tourismus, wahrscheinlich weiter steigen wird. Daher stellt sich die Frage, wie die Emissionen der touristischen Aktivitäten gesenkt werden könnten. Im vorliegenden Kapitel wird berichtet, welche Verpflichtungen und Strategien es dazu aktuell auf politischer Ebene gibt, beginnend mit internationalen Verträgen, insbesondere dem Pariser Klimaschutzabkommen, und Vorgaben der Europäischen Union, bei denen Österreich sich verpflichtet hat, teilzunehmen. In weiterer Folge richtet sich das Augenmerk auf eine detaillierte Betrachtung und Bewertung der Klimaschutz‑, Klimawandelanpassungs- und Tourismusstrategien auf Bundesebene und in den einzelnen Bundesländern. Im Anschluss daran werden allgemein mögliche Maßnahmen und Potenziale besprochen. Schließlich wird unter dem Schlagwort „Paris Lifestyle“ diskutiert, welche Maßnahmen notwendig sind, um auf individueller Ebene zum Ziel eines CO2-armen bzw. -neutralen Tourismus beitragen zu können. Dazu werden auch Beispiele innovativer, emissionsarmer Angebote von Tourismusbetrieben und Destinationen vorgestellt.
Franz Prettenthaler, Andrea Damm, Stefan Gössling, Christoph Neger, Stephan Schwarzinger, Willi Haas
Die Gebäudeautomation (GA) nimmt in den Lebenszyklen eines Gebäudes eine wichtige Rolle ein. Die mit dem Klimaschutz einhergehende fortschreitende Verschärfung der Wärmeschutz- und Energiesparverordnungen, der zuverlässige Betrieb komplexer Anlagen und die flexible Nutzung von Gebäuden erfordern Gewerke übergreifende Funktionen der Koordinierung von Anlagen der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Ein energieeffizienter Betrieb der Anlagen ist nur bei einem entsprechend hohen Automatisierungsgrad möglich. Der gewünschte Nutzen der Energieversorgung eines Gebäudes sind Behaglichkeit bzw. Raumluftqualität. Die klimatischen Vorgänge im Gebäude, also die zeitlichen Änderungen von Temperatur und Feuchte im Raum, sind jedoch nicht statische sondern dynamische Vorgänge, die mit Steuer- und Regelungen beeinflusst werden. Das Verständnis von der Funktionsweise eines Regelungssystems erfordert jedoch ein hohes Maß an Abstraktion. Die Strukturen, die Grundelemente und deren typischen Eigenschaften eines Regelkreises werden erläutert und an Beispielen die Funktionsweise demonstriert.
In diesem Kapitel werden zunächst Projektentwicklungsmodelle und 15 Module der Projektentwicklung von der Marktrecherche für eine Projektidee bis zur Entscheidungsvorlage vorgestellt. Es folgen Ausführungen zu Wirtschaftlichkeitsberechnungen mit finanzmathematischen Grundlagen, statischen und dynamischen Investitionsrechenverfahren sowie Nutzen-Kosten-Untersuchungen. Im Unterkapitel Real Estate Management nehmen u. a. das Portfoliomanagement und die Due Diligence von Immobilienbeständen breiteren Raum ein. Den Abschluss bildet die Immobilienbewertung mit Erläuterung der Wertbegriffe, Darstellung des Vergleichs-, Ertrags- und Sachwertverfahrens und einigen Hinweisen zum Sachverständigen- und Gutachterausschusswesen.
Mit zunehmender Verfügbarkeit von digitalen Bauwerksdaten kann auch das digitale Abbild eines Bauwerks immer umfassender dargestellt werden. Ziel ist dabei eine erhebliche Effizienzverbesserung des gesamten Prozesses von der Projektinitiierung bis zur Betriebsphase von Bauwerken. Hierzu werden Projekt- und Bauwerksinformationen kontinuierlich entlang des gesamten Lebenszykluses digital generiert, aufbereitet und weiterverarbeitet. Die Koordination und Nutzung der Bauwerksdaten erfolgt anhand von Methoden des digitalen Planens, Bauens und Betreibens. Damit kann die Digitalisierung der gesamten Bauwertschöpfungskette erreicht werden.
In diesem Kapitel werden die zuvor dargestellten Property Sets mithilfe von Experteninterviews validiert. Hierbei werden die für das digitale Gebäudemodell definierten Bestands- und Prozessdaten auf ihre Praxisrelevanz überprüft. Neben der Validierung der Daten sollen weitere Impulse für die Abbildung von FM-Services im Facility Management geliefert werden.
Building Information Modeling (BIM) entwickelt sich seit rund vier Jahrzehnten aus den Bereichen Architektur und Fachplanung heraus. Inzwischen setzen neben den Planungsbüros auch immer mehr ausführende Unternehmen Building Information Modeling ein. Verschiedene Veröffentlichungen, Kongresse und Messen zeigen, dass BIM mittlerweile auch im Facility Management als relevante Methode wahrgenommen wird.
SWOT ist ein Akronym aus den englischen Wörtern Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken). Um ein besseres Verständnis von BIM zu bekommen, wird dieses in Kap. 7 aus diesen vier Perspektiven betrachtet. Dabei handelt es sich nicht um eine Aufzählung aus baubetrieblicher Sichtweise, diese muss individuell angepasst werden.
Die Errichtung und der Betrieb von industriellen und gewerblichen Großgebäuden haben besonderen Anforderungen zu genügen: Um den vielfältigen Nutzungsanforderungen zu entsprechen, sind sie mit zahlreichen unterschiedlichen Techniken ausgestattet. Sie müssen den Gesichtspunkten einer zügigen und kostengünstigen Planung und Errichtung, einer möglichst flexiblen und dabei langfristigen und dauerhaften Nutzung sowie einem energieeffizienten und kostengünstigen Betrieb bei Beachtung von Kriterien der Sozialverträglichkeit, Ästhetik und Nachhaltigkeit gerecht werden.
Jede Baumaßnahme ist, und war stets, ein Eingriff in die natürliche Umgebung und stellt immer eine (auch wenn noch so kleine) lokale Störung des ökologischen Gleichgewichts dar. Rohstoffe werden zu diesem Zweck der Natur entnommen, unter Einsatz von Energie und weiteren Ressourcen in komplexen technischen Prozessen zu Bau- oder Werkstoffen umgewandelt, an andere Orte transportiert und dort zu Bauwerken verarbeitet, manchmal über den Zwischenschritt einer Vorfertigung von Bauelementen in einem stationären Werk.
Wir haben in den vorigen Kapiteln diskutiert, wie man aus den verfügbaren Werkstoffen und Bauprodukten eine funktionsfähige Fläche in baurelevanter Größenordnung schaffen kann. Wir werden uns nun in diesem Kapitel mit der Frage beschäftigen, wie man aus diesen Flächenbauteilen und gegebenenfalls zusätzlich notwendigen Elementen ein Gesamtgebäude bauen kann. Wegen der Komplexität und des breiten Umfangs der Thematik werden wir uns dabei notwendigerweise auf einige wenige Urtypen – man könnte auch sagen: Bauweisen – beschränken müssen, um an ihnen einige zur Anwendung kommende konstruktive Prinzipien deutlich zu machen.
In diesem Kapitel werden Grundlagen, Forschungsstand und Methoden zur sozioökonomischen Nachhaltigkeitsbewertung von Biokunststoffen vorgestellt. Zunächst wird das Ziel für diese Bewertung formuliert. Basierend auf Literaturrecherchen und ExpertInnenmeinungen wird dann ein geeignetes Indikatorenset für die sozioökonomischen Auswirkungen von Biokunststoffen bzw. Bioökonomie vorgestellt. Die ausgewählten Indikatoren werden unter anderem anhand des von der Abteilung Life Cycle Engineering (GaBi) entwickelten Ansatzes Life Cycle Working Environment (LCWE) bewertet. Die methodischen Grundlagen und Anwendungsmöglichkeiten werden dargestellt und diskutiert. Als Proof of Concept wird das vorgestellte Indikatorenset im Rahmen eines Materialvergleichs und einer Fallstudie anhand der beschriebenen Methoden ausgewertet. Abschließend werden Handlungsempfehlungen für AnwenderInnen formuliert und ein Ausblick gegeben, welche weiterführenden Ansätze für eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsbewertung berücksichtigt oder entwickelt werden könnten.
Eva Knüpffer, Hannes Krieg, Stefan Albrecht, Sally Springer
Prototypische Sanierung eines 50er Jahre MFH zum Effizienzhaus Plus Standard als millionenfach übertragbarer Baustein zur Erreichung der globalen Klimaziele.
Johannes Hegger, Gerhard Greiner, Thomas Wilken, Mathias Schlosser
Der Beitrag beschreibt die Transformation von einer analogen zu einer digitalen und lebenszyklusübergreifenden Gebäudedokumentation. Eine solche Dokumentation ist eine wesentliche Grundlage für nachhaltiges Bauen und Betreiben von Immobilien und im gemeinsamen Interesse von Eigentümern und Betreibern. Digitale Lösungen übernehmen die Bereitstellung und KI-gestützte Technologien erleichtern die Auswertung und Vernetzung von Informationen, Dokumenten und Systemen. Dies ist Teil der „Plattform-Ökonomie“, die sich in weiten Teilen der Wirtschaft entwickelt. Digitale Technologien unterstützen mehr und mehr die Erfassung, Strukturierung und Extraktion zunehmender Datenmengen einer digitalen Gebäudedokumentation unterstützen. Bisherige Erfolge in der Klassifikation helfen bereits, Dokumente zu erkennen, zu kategorisieren, automatisiert zu benennen und zu sortieren. Die Wertschöpfung entsteht allerdings erst durch die effiziente Analyse und Verknüpfung mit spezifischen Anwendungen. Bei allen Chancen, die sich bieten, weist der Beitrag auch auf relevante Limitationen hin.
Björn-Martin Kurzrock, Mario Bodenbender, Philipp Maximilian Müller
Die Unterscheidung zwischen massiver und leichter Hüllkonstruktion gehört zum Standardrepertoire der Baufachsprache. Hierzu sind einige Anmerkungen zu machen.
Die Digitalisierung und Dezentralisierung der Energieerzeugung macht auch vor den Stadtwerken, Energiedienstleistern und Netzbetreibern nicht halt. Doch was bedeutet dies genau? Wo ergeben sich neue Geschäftsfelder und was für Möglichkeiten bieten neue Technologien? Der folgende Beitrag fasst Anfragen und Projekte aus vielen Ländern der Welt zusammen. Aus den einzelnen Puzzleteilen ergibt sich ein Bild, aus dem man erkennen kann, was ein möglicher Lösungsraum für die Stadtwerke und Energiedienstleister der Zukunft sein kann. Dabei geht es nicht darum, alles selbst zu machen. Geschicktes Partnering, Fokussierung auf die Teile der Wertschöpfungskette, die man am meisten beherrscht, und neue Formen der Finanzierung von Energielösungen stehen zur Verfügung. Gekoppelt mit einer leistungsfähigen Informations- und Kommunikationstechnologie, die die Daten der dezentralen Messstellen sammelt und zeitnah zu Informationen verarbeitet, lassen sich Skaleneffekte erzielen, die auch aus vielen kleine Schwankungen Erträge ermöglichen. Daten, die auch der Netzbetreiber in seinem zukünftigen Smart Grid nutzen kann, um sein Netz stabil zu halten und Ausbaukosten im Mittel- und Niederspannungsnetz zu sparen. Die Möglichkeiten moderner Technik, nebst den sozioökonomischen Faktoren, wird am Beispiel eines Stadtentwicklungsprojekts in Wien, der Seestadt Aspern, verdeutlicht.
Eine agile Herangehensweise zur Entwicklung datenbasierter Services
Die Industrie 4.0 hält viele Möglichkeiten für produzierende Unternehmen bereit, während sie zeitgleich eine Menge Herausforderungen kreiert. In diesem digitalisierten und globalisierten Marktplatz kommen viele Unternehmen unter Druck, serviceorientierter zu werden und innovative Dienstleistungen wie Smart Services anzubieten. Die digitalen Services schaffen ihren Wert durch die Erweiterung von physischen Produkten. Jedoch haben sich die klassischen Methoden des Service-Engineerings (SE) nicht in ausreichendem Tempo an die digitalisierten Komponenten und veränderten Voraussetzungen angepasst. Hier wird das Smart-Service-Engineering (SSE) als neuer Ansatz für industrielle Smart Services vorgestellt. Smart-Service-Engineering basiert auf einem iterativen Entwicklungsmodell, das agile und kundenorientierte Methoden zur Verringerung der Entwicklungszeit implementiert, um einen frühen Markterfolg zu erreichen. Dabei liegt der Fokus auf den Service-Entwicklungsstufen und der Interaktion dieser Elemente des Smart Service. Schlussendlich illustriert der Beitrag die erfolgreiche Umsetzung des Smart-Service-Engineering-Ansatzes auf ein deutsches mittelständisches Unternehmen der Textilindustrie.
Roman Senderek, Sherif Ragab, Lukas Stratmann, Denis Krechting
Instrument zur Chancen- und Risikoabschätzung bei Immobilientransaktionen
Die technische Analyse von Immobilien ist ein komplexer, interdisziplinärer Prozess, der umfassende Erfahrungen im Umgang mit Immobilien sowie spezifisches Fachwissen erfordert. Zur Einschätzung des Chancen- und Risikoniveaus einer Immobilie ist die Auseinandersetzung mit technischen Aspekten von hoher Relevanz, da diese die Performance der Immobilie unmittelbar beeinflussen. Dabei werden die direkten Objektrisiken beurteilt und die qualitative Ausstattung der Immobilien, Instandhaltungsstaus sowie Investitionsbedarfe festgestellt und beurteilt.
Ein Betrag zur Lösung des Verkehrsproblems in der Stadt der Zukunft
Dieser Beitrag behandelt die QuickWay-Infrastruktur. Wir haben dafür eine Tragkonstruktion aus Ultrahochleistungsbeton und ein Bauverfahren entwickelt, welches den bislang unerreicht schnellen Baufortschritt von etwa 1.000 Laufmeter Fahrweg pro Tag ermöglicht, und eine erste Kostenprognose für die Errichtung der QuickWays vorgenommen.
Christian Hofstadler, Roswitha Marius, Lutz Sparowitz, Markus Kummer
Im vorliegenden Buch wird das Planen und Bauen im Bestand am Beispiel von Wohnbauten erläutert. Wohnen ist ein grundlegendes Bedürfnis des Menschen. Daraus resultiert die Notwendigkeit der Schaffung von Wohnraum (Wohnungsbau), wobei sich der Bau einer Wohnung mit der ganzheitlichen Architektur von Außen- und Innenraum befasst. Die Wohnung wird nach Gieselmann „als die architektonische Antwort auf die Frage des Bewohners nach Abtrennung von der Natur“ und als ein Bezugsort des Lebens beschrieben. Zudem ist sie ein elementarer Bestandteil des Zusammenlebens, da „jeder Mensch wohnt.“ [Gieselmann 1979, S. 9] Die Wohnung ist ein hohes Gut und per Gesetz als bedeutende Errungenschaft geschützt: „Die Wohnung ist unverletzlich.“ [Grundgesetz 2014, Art. 13 Abs. 1]
Obwohl die Verringerung des Flächenverbrauchs alternativlos ist, wird das Entstehen von Neubaugebieten auch in Zukunft nicht gänzlich zu verhindern sein. Eine nachhaltige Baulandentwicklung muss hohe soziale, ökologische und betriebswirtschaftliche Standards erfüllen, welche sowohl den Bewohnern als auch dem Klimaschutz zugutekommen.Durch den Bau von Plusenergie-Siedlungen – also Quartieren, die in, an und auf ihren Gebäuden und Grundstücken mehr Energie produzieren, als die Nutzer verbrauchen – kann dies gelingen. Die überschaubaren Mehrkosten von Plusenergie-Gebäuden amortisieren sich bereits innerhalb weniger Jahre, da beispielsweise Strom aus Fotovoltaik im Wohnungsbau heute schon günstiger ist als der Bezug aus dem Netz.Um den Plusenergie-Standard zu erreichen und damit im Betrieb CO2-neutal zu sein, reichen eine optimierte Bauweise und hohe Energieeffizienz der Gebäude nicht aus. Erst durch die Erzeugung erneuerbarer Energien über die Gebäudehülle, am Haus und auf dem Grundstück kann überschüssige Energie erzeugt werden, welche das gesamte Quartier zu einem smarten Kraftwerk macht.Das übergeordnete Ziel ist eine integrierte, nachhaltige Baulandentwicklung, die bei geringem Flächenverbrauch bezahlbaren Wohnraum schafft, der langfristig geringe Energie- und somit auch Nebenkosten generiert und damit sowohl den Bewohnern als auch dem Klimaschutz dient.Dieses Ziel steht im Einklang mit der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung und trägt dazu bei, die globalen Ziele der Agenda 2030, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs), zu erfüllen, insbesondere in den Bereichen „Bezahlbare und saubere Energie“ (SDG 7), „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ (SDG 11) und „Maßnahmen zum Klimaschutz“ (SDG 13).
Wesentliche Bereiche der Elektrotechnik beschäftigen sich mit der Wandlung und Speicherung von Energie. Transformatoren transformieren Wechselspannungen, Generatoren wandeln mechanische Antriebsenergie in elektrische Energie und Motoren elektrische in mechanische Energie. Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenenergie direkt in elektrische Energie. Zuerst werden Bauformen von Transformatoren und ihr Betriebsverhalten erläutert. Danach geht es um den Aufbau, die Wirkungsweise und das Betriebsverhalten von Drehstrom-Asynchron- und Drehstrom-Synchronmaschinen. Aufbauend auf der Darstellung der Vorgänge in der Solarzelle werden Solarmodule, Solargeneratoren und die photovoltaische Systemtechnik behandelt. Insbesondere werden die unterschiedlichen Wechselrichtertypen hinsichtlich ihrer Funktion und ihrer Wirkungsgrade ausführlich erläutert. Abschließend werden Prinzipien der elektrischen Energiespeicherung dargelegt und ein Überblick über die verschiedenen Technologien zur Speicherung elektrischer Energie gegeben. Dabei wird auch auf die Techniken zur Unterbrechungsfreien Stromversorgung eingegangen. Die Wandlung elektrischer Energie mit leistungselektronischen Schaltungen wird in Abschn. 3.4 in Zusammenhang mit der Halbleitertechnik beschrieben.
Andreas Böker, Ekkehard Boggasch, Hartmuth Paerschke
Mit der durchgängigen Technologischen Fabriksystemprojektierung, Kapitel 5, liegen die Systemanforderungen an die räumliche und gestalterische Systemprojektierung soweit vor, dass das technologisch projektierte System in seine sogenannte End- und Realisierungsform durch die Trag-, Stütz- und Schutzfunktion gebracht werden kann. Bei dieser Projektierungsaufgabe sind fast alle Projektierungsaktivitäten vom Raum, von den baulichen Systemen, Abb. 5.123, von den Schutzsystemen, Abb. 5.124, und vom technologischen Wirken durch menschliche und technische Arbeit im Raum abhängig, Abb. 6.1. Es ergeben sich neue Gebiete, Relationen und Aktivitäten der Fabriksystemprojektierung, die einen zusätzlichen Einsatz von Spezialprojektanten und ein räumliches Denken erfordern.
Im Kern des nachhaltigen Bauens geht es darum, unter dem Leitbild der Nachhaltigkeit eine ökologisch, ökonomisch und soziokulturell angemessene Planung zu erstellen und umzusetzen.
exponentiell gestiegenen Komfortansprüchen – sind auch die in den letzten 25 Jahren explodierten Baukosten zu erklären, die inzwischen einen kritischen Denkprozess in Gang gesetzt haben.
Alle Konstruktionen, die insgesamt ein Bauwerk ausmachen, sind dem langsamen Verlust ihrer Funktionsfähigkeit unterworfen, sei es durch materialtypische Alterungsprozesse, sei es durch Zersetzung aufgrund von Bestrahlung, Bewitterung oder durch mechanische Abnutzung. Maßnahmen zur Verbesserung der Dauerhaftigkeit sind herkömmlicherweise eine Antwort des Planers auf diese Tatsache. Dennoch ist es in der Regel erforderlich, einzelne Teile des Bauwerks nach einer bestimmten Zeit auszutauschen.
Mit dem überwiegenden Teil von Veranstaltungsstätten werden keine Gewinne erwirtschaftet. Insofern liegt der betriebswirtschaftliche Erfolg einer Veranstaltungsimmobilie nicht selten in der maximalen Reduzierung des erforderlichen Defizitausgleichs. Die eigentliche Wertschöpfung liegt übergeordnet in einer volkswirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Profitabilität in Form einer kulturellen Bedürfnisbefriedigung des Gemeinwohls im weitesten Sinn. Dieser Beitrag beleuchtet die Vielfalt dieser Branche mit dem Ziel, Verständnis für grundsätzliche Zusammenhänge, Beziehungen und Funktionsweisen herzustellen. Auf diese Weise soll dem fachlich interessierten Leser oder sachverständigen Kollegen die Möglichkeit gegeben werden, die Funktionsweise und die Werthaltigkeit derartiger Immobilien besser beurteilen zu können.
Golfanlagen gelten in Deutschland als „Bewertungsobjekte besonderer Art“. Bundesweit gibt es derzeit über 730 Golfanlagen. Diese unterscheiden sich teilweise ganz erheblich im Bezug auf Art, Umfang, Ausstattung, Baustandard, Pflegequalität, Trägerschaft und Betrieb. Eine „standardisierte“ Methode der Ermittlung des Marktwertes von Golfanlagen gibt es nicht, zumal die Bewertungsanlässe recht verschieden sein können (Kauf/Verkauf, Kredit-Finanzierung, Auseinandersetzung von Gesellschaftern, Entschädigung bei Heimfall, Erbschafts-/Schenkungssteuer, etc.). Analog zur Wertermittlung anderer Freizeitimmobilien kommt in der Mehrzahl der Fälle das Ertragswertverfahren gem. § 17 ImmoWertV zur Anwendung. Der Betrieb von mit hohen Fixkosten belasteten Golfanlagen in einem Nachfrager-Markt, der sich durch einen Angebots-Überhang und einen sukzessiven Preisverfall auszeichnet, ist häufig durch eine nur geringe Wirtschaftlichkeit gekennzeichnet. Der Ertragswert liegt in den meisten Fällen (tw. weit) unter dem Sachwert (Wiederherstellungswert). Für Investoren stellen Golfanlagen in Deutschland keine attraktive Asset-Klasse dar.
Die Kriterien eines Energiekonzeptes für Gebäude wird basierend auf dem Wärme-, Kälte und Strombedarf für Gebäude erläutert und der Bezug zu den in unterschiedlichen Kapiteln beschriebenen Einzeldarstellungen hergestellt. Die Zusammenhänge der Bewertung der Effizienz vom Primärenergiekennwert bis zur „Netzdienlichkeit“ der Anlagenkonzepte und die Berechnungsmethode zur Wirtschaftlichkeitsberechnung werden aufgeführt. Einen Überblick über das Thema „smart-home“ schließt dieses Kapitel ab.
Das Thema Energie ist seit vielen Jahren ein entscheidender Treiber von Technologieentwicklung – motiviert vor allem durch den Klimawandel. Die Reduktion des Verbrauchs an fossilen Ressourcen gerade auch im Bereich der Wärme erzeugung ist dabei ein wichtiger Hebel zum Erreichen der Ziele, die mit dem Pariser Abkommen von 2015 adressiert werden. Ziel ist die Begrenzung des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 °C über dem vorindustriellen Niveau, wenn möglich auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau. Dadurch sollen die Risiken und Auswirkungen des Klimawandels deutlich reduziert werden.
In den letzten beiden Dekaden war der Schweizer Immobilienmarkt durch einen konstanten Aufschwung geprägt und konnte aus Sicht von Investoren durchweg attraktive Renditen aufweisen. Folglich erhöhten sich auch direkte und indirekte Investitionen institutioneller Investoren – mithin Pensionskassen und Lebensversicherungen – in den Schweizer Immobilienmarkt. Das hohe Interesse institutioneller Investoren wurde durch niedrige Zinsen der SNB sowie ein favorables ökonomisches Umfeld mit u.a. hoher Beschäftigungsquote, Wirtschaftswachstum und positiven Migrationssalden in den letzten Jahren noch verstärkt.
Wenn die Energiewende im Gebäudebereich zum Erfolg führen soll, dann ist ein neues GEG grundlegend anders zu formulieren. Anstatt mit einer falschen EnEV Novellierung noch mehr Zeit und Geld zu verlieren, die auf 150 Seiten unverständlich und ohne Ziel als „Gebäude-Energie-Gesetz“ (GEG) diskutiert wird, wird hier ein wirkungsvolles, effektives, einfaches und verständliches „Gebäude-Emissions-Gesetz“ (GEG-2050) auf nur 3 Seiten skizziert. Mehr muss nicht geregelt werden, um technologieoffen alle Bestandsgebäude und Neubauten in Deutschland umweltfreundlich werden zu lassen.
Im Alltag scheinen intelligente Technologien immer selbstverständlicher zu werden, wie das Marktforschungsinstitut SPLENDID RESEARCH feststellt [16, S. 3]. Ein Beispiel ist das Smartphone – wörtlich übersetzt das schlaue Telefon. Im Jahr 2017 gibt es 54 Millionen Smartphone-Nutzer in Deutschland [1, S. 2], das sind in etwa 65 % der gesamten Bevölkerung. Die deutliche Mehrheit der Nutzer sieht das Smartphone laut Digitalverband Bitkom als „eine große Erleichterung im Alltag“ [1, S. 2] an und kann sich ein Leben ohne dieses Hilfsmittel nicht mehr vorstellen [1, S. 4]. Der Gedanke liegt nahe, dass bald nicht nur Alltagsgegenstände, sondern sogar ganze Gebäude mit intelligenter Technik ausgestattet werden, um das Leben der Nutzer zu erleichtern. Unsere Wohngebäude würden dann unter anderem automatisch heizen, lüften, beleuchten sowie vor Einbruch schützen.
Building Information Modeling (BIM) ist eine Methode im Bauwesen, die die Erzeugung und Verwaltung digitaler Gebäudemodelle und der dazugehörigen funktionalen Eigenschaften umfasst. Den größten Mehrwert liefert BIM allerdings erst, wenn es lebenszyklusübergreifend von der ersten Planungsidee bis in den Gebäudebetrieb gelebt wird. Dadurch ist ein reibungsloser und verlustfreier Informationsübergang vom Bauen in den Betrieb möglich. Durch eine bidirektionale Anbindung des BIM-Modells an ein CAFM-System ist CAFM integraler Bestandteil der Allgemeinen System- und Datenumgebung (CDE) und somit integraler Bestandteil von BIM. Planen, Bauen und Betreiben verschmelzen datentechnisch zu einem digitalen Gebäudezwilling, welcher die eine zentrale und belastbare Datenquelle (single source of truth) repräsentiert.
Thomas Bender, Michael Härtig, Erik Jaspers, Markus Krämer, Michael May, Maik Schlundt, Nino Turianskyj
Ohne Daten kein (CA)FM! FM benötigt verlässliche Informationen, um erfolgreich betrieben werden zu können. Informationsmanagement im FM dient der Bereitstellung von Informationen mit korrektem Inhalt, in ausreichendem Umfang, in der erforderlichen Form und Detailliertheit, zum richtigen Zeitpunkt und am benötigten Ort. Deshalb stehen Methoden der FM-Datenerfassung und des FM-Datenmanagements im Mittelpunkt der Betrachtung.Eine Klassifizierung der Daten nach verschiedenen Gesichtspunkten ist dabei unumgänglich. Damit kann dann eine Datenerfassung und -aufbereitung sowie der Import in das Zielsystem erfolgen. Die Qualität und Aktualität der Daten ist dabei oberstes Ziel.
Nino Turianskyj, Thomas Bender, Thomas Kalweit, Stefan Koch, Michael May, Marko Opić
Die 1925 in Berlin gegründete Unternehmensgruppe Gegenbauer zählt zu den führenden FM-Dienstleistern Deutschlands. Hier wird die Einführung einer CAFM-Software bei der Unternehmensgruppe Gegenbauer beschrieben. Dabei wird speziell auf die Vorgehensweise im Hinblick auf die Einführung bei einem Facility-Service-Dienstleister eingegangen. Ein Zeitplan sowie die Einzelschritte im Einführungsprojekt geben die Komplexität eines solchen Projekts wieder. Letztendlich werden die Schwerpunkte bei der Einführung eines CAFM Systems bei einem Facility-Service-Anbieter näher beleuchtet.
Ein CAFM-System wird i. d. R. nur so gut aufgebaut sein, wie es das Facility Management einer Organisation ist. CAFM-Consulting mit strategischem Blick widmet sich genau dieser Wechselwirkung.Die Daten als Teil eines CAFM-Systems sind dessen wertvollste Komponente. CAFM-Consulting mit den Schwerpunkten Datenerfassung, -migration und -pflege ist hier unerlässlich.CAFM-Consulting verlangt hohe Qualifikation und umfassende Praxiserfahrung sowohl im IT- als auch im FM-Bereich. Die bloße Installation von CAFM-Software kann den Erfolg nicht sicherstellen. Der CAFM-Einsatz muss als wichtiger Bestandteil und Erfolgsfaktor eines ganzheitlichen Immobilien- und Facility Managements verstanden werden. Gutes Consulting zeichnet sich stets durch die Erbringung eines konkreten und nachweisbaren Nutzens in einem definierten Zeitraum aus.
Matthias Mosig, Joachim Hohmann, Michael Marchionini
Das Facility Management der letzten Jahre wurde massiv durch den Einsatz neuer Technologien geprägt. Einzelne Gebäude liefern heute in einer Stunde mehr Daten als noch vor wenigen Jahren der gesamte Immobilienbestand über mehrere Monate.Durch den Einsatz intelligenter Systeme zur Steuerung von Immobilien lassen sich neue Einblicke in den Betrieb der Immobilien gewinnen. Die Masse an Daten (Big Data) bietet dem Facility Management vielschichtige Möglichkeiten der Datenanalyse (Analytics).
Es werden die Prinzipien der Internet of Things (IoT) -Technologie erläutert. Es werden IoT-Anwenungsbereiche im Immobilien- und Facility Management vorgestellt. Die Komponenten dieser Infrastruktur werden erläutert und deren Eigenschaften und Einsatzgebiete beschrieben. Beispiele fassen die Inhalte aus Anwendungssicht zusammen.
Erik Jaspers, Michael Härtig, Marco Hofmann, Michael May, Nino Turianskyj
Die CO2-neutrale Landesverwaltung war eines der ersten Projekte der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen und steht beispielhaft für die Umsetzung ehrgeiziger Ziele im eigenen Handlungsbereich staatlicher Verwaltung. Sie ist durch die Hessische Landesregierung als dauerhafte Aufgabe im Geschäftsbereich des Hessischen Ministeriums der Finanzen festgeschrieben worden.
Für die Wohnungswirtschaft gilt der vermeintliche Allgemeinplatz der Verknüpfung der sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeitsaspekte jeden Tag ganz unmittelbar. Grundsätzlich bedeutet das, täglich praktikable Lösungen unter Berücksichtigung von Aspekten zu realisieren, die für die Betroffenen von besonderer Bedeutung sind. Das wesentliche Handlungsfeld der Wohnungswirtschaft ist das Wohnen und Zusammenleben in Quartieren. Das ist für Menschen existenziell und erfordert einen besonders verantwortlichen und weitsichtigen Blick auch hinsichtlich der Langlebigkeit geschaffener Strukturen.
Die Europäische Union verfolgt mit ihrem Energie- und Klimaschutzpaket bis zum Jahr 2030 unter Beachtung der Hauptziele Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit eine Senkung der Treibhausgasemissionen um mindestens 40% gegenüber dem Stand von 1990, die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien auf mindestens 27% und eine Steigerung der Energieeffizienz um mindestens 27%. Zur Umsetzung hierfür dient das 2017 beschlossene Legislativpaket der Europäischen Kommission „Saubere Energie für alle Europäer“. Für die Bundesrepublik Deutschland bilden die Novelle 2011 zum Energiewirtschaftsrecht und nach dem Atomausstiegs-Beschluss das „Energiekonzept 2050“ die Grundlagen für eine Neuausrichtung der Förderung erneuerbarer Energien durch das EEG 2017 mit generellen Ausschreibungspflichten für eine Förderung, für die Reduzierung des Energieverbrauchs in Gebäuden durch das mit dem geplanten Gebäude-Energie-Gesetz zur Novellierung vorgesehene EEWärmeG und für eine verstärkte Nutzung hocheffizienter Kraft-Wärme- Kopplung. Neben den Regelungen für die Speicherung von Strom und Gas mit der erforderlichen Anpassung der Netzinfrastruktur werden die stoffbezogenen Anforderungen des Chemikalienrechts und die produktbezogenen Bestimmungen für den Umgang mit Batterien und Akkumulatoren als netzunabhängigen Speichermedien ebenso dargestellt wie die jeweiligen Standortanforderungen und Genehmigungsverfahren für die unterschiedlichen Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien.
Die in Kapitel 4 auf Basis der Analyse von Praxisbespielen identifizierten Erfolgsfaktoren für PPP-Eigenkapitalbeteiligungen werden im Folgenden auf ihre Übertragbarkeit auf die deutschen Rahmenbedingungen hin geprüft. Ziel ist die Entwicklung eines rechtlich zulässigen, marktfähigen Beteiligungsmodells unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen des neuen KAGB.
Bei den nachfolgenden Praxisanwendungen stehen insbesondere die Nutzenansätze im Vordergrund, die sich durch Facility Management und den Einsatz von Informationstechnologie in den einzelnen Teilaufgaben ergeben. Der Schwerpunkt liegt auf Anwendungsbeispielen, die die Hauptaspekte des Facility Management im Sinne von Ganzheitlichkeit, Transparenz und Betrachtung des gesamten Lebenszyklus erläutern. Die Beispiele bieten nur eine Auswahl aus dem großen Anwendungsfeld des Facility Management. Sie sind bewusst so ausgewählt, dass sie für zahlreiche Unternehmen von Bedeutung sind.
Hochschulen sehen sich immer mehr Anforderungen aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft ausgesetzt. Sie sollen nicht mehr nur Studierende ausbilden und Erkenntnisse „produzieren“, sondern familienfreundlich, nachhaltig, effizient und transparent sein sowie Verantwortung für ihre Entscheidungen übernehmen. Eine Reaktion darauf ist eine Betonung der Organisationsförmigkeit der Hochschule, die mit einer betriebswirtschaftlichen Vorstellung von Organisation einhergeht. Anders als noch vor 20 Jahren verwundert es nur noch wenige, dass für Hochschulen ein Ansatz wie CSR vorgeschlagen und als gangbar befunden wird. Der Beitrag argumentiert, dass ein CSR-Ansatz, der Hochschulen als Organisationen adressiert, nicht die gewünschten Veränderungen in Lehre und Forschung erreichen kann. Diese Kernbereiche der Hochschule sind weiterhin kaum von Hochschulleitungen steuerbar. Am Beispiel der Aktivitäten des netzwerk n zeigen wir auf, wie eine nachhaltige Transformation der Hochschule von „unten“ erreicht werden kann. Für diese nachhaltige und partizipative Transformation arbeitet dieses Netzwerk studentischer Initiativen mit anderen Akteursgruppen innerhalb und außerhalb von Hochschulen zusammen und setzt auf Kooperationen sowie konkrete Veränderungen.
Lukas Daubner, Jannis Eicker, Jana Holz, Lisa Weinhold
Die Beherrschbarkeit komplexer Vorhaben erfordert eine klare Gliederung der Aufgaben. Wie im Kap. 1 gezeigt, durchlaufen alle Projekte unabhängig vom Wirtschaftszweig bestimmte zeitliche Phasen, die üblicherweise als Gliederung der Aufgaben herangezogen werden.
Bernd Kochendörfer, Jens H. Liebchen, Markus G. Viering
Eine grundlegende Intention von Management ist es, nicht nur Tätigkeiten zu verteilen, sondern auch Verantwortung zu übertragen. Gutes Management nimmt die Leistungserbringer mit in die Pflicht, erläutert das Ziel der übertragenen Aufgabe und ermöglicht somit eine erste interne Qualitätsprüfung durch die Person oder Instanz, der die Aufgabe übertragen wurde. Wird nicht nur eine Tätigkeit in Auftrag gegeben, sondern eine Aufgabe übertragen, steigt auch die Anforderung an den Leistungserbringer in Form eines erweiterten Aufgabenspektrums.
Zertifikate bescheinigen die Konformität eines Produktes, Prozesses, Systems oder einer Person mit gewissen Anforderungen. In der Bau- und Immobilienwirtschaft sind etliche Beispiele bekannt, so z.B. zertifizierte Baustoffe oder Sachverständige. Ein seit der Jahrtausendwende anhaltender Trend ist die Zertifizierung von Neubauten hinsichtlich ihrer energetischen bzw. ökologischen Qualität und weiterer Themenbereiche.
Kaum ein anderer Begriff zeigt in der Immobilienbranche derart reichhaltige Facetten, wenn es um dessen inhaltliche Beschreibung geht, als der des Facility Managements. Zahlreiche voneinander abweichende Inhaltsbeschreibungen, unterschiedliche Definitionen und sogar unterschiedliche Schreibweisen sind hierfür Beleg. Dieses Phänomen lässt sich nicht nur in der internationalen, sondern auch in der auf den deutschen Immobilienbereich abgegrenzten Betrachtung feststellen.
Joachim Hirschner, Henric Hahr, Katharina Kleinschrot
Der Begriff der Nachhaltigkeit wird zunehmend stärker für alle möglichen Bereiche und Verwendungen strapaziert, so dass dieser Begriff mittlerweile inflationär eingesetzt und nicht mehr im eigentlichen Sinn verwendet wird. Der Begriff der Nachhaltigkeit stammt urspünglich aus der Forstwirtschaft: „Das in der Forstwirtschaft seit Jahrhunderten angewandte Prinzip der Nachhaltigkeit ist unter dem Aspekt der Ökonomie als Art des Wirtschaftens zu bezeichnen, bei welcher derzeitige Bedürfnisse befriedigt werden, ohne zukünftigen Generationen die Lebensgrundlagen zu entziehen. Kennzeichnung durch langfristig orientiertes Denken und Handeln, um ein Fließgewicht der natürlichen Ressourcen zu erreichen.“
Joachim Hirschner, Henric Hahr, Katharina Kleinschrot
Einige wichtige Querschnittsprozesse sind Zwitter, die mit Strom und Wärme gleichermaßen verknüpft sind. Zu diesen gekoppelten Querschnittsprozessen gehören die Maschinen der Kraft-Wärme-Kopplung, aber auch viele raumlufttechnische Anlagen sowie die Erzeugung von Kälte - überwiegend auf Basis elektrischer Energie. Die technischen Grundlagen werden jeweils kurz beschrieben, um ein Verständnis für die im Einzelnen beschriebenen Effizienz-Maßnahmen zu schaffen. Zu jedem Querschnittsthema werden die Erkenntnisse in Empfehlungen zusammengefasst. Überblicksartig werden weitere Querschnittsprozesse angerissen, die bisher unter energetischen Gesichtspunkten kaum betrachtet wurden. Hierzu zählen Fördertechnik, Handhabungstechnik, Industriegase, Schweißverfahren, Abwasserbehandlung und Vakuumtechnik.
Facility-Management bei Veranstaltungs- und Kongressflächen – was ist das genau? Obwohl sich die Definitionen von Facility-Management stark unterscheiden, gibt es einige unstrittige Kernelemente. Ganz gleich, ob es um Sauberkeit oder angenehme Temperaturen während eines Kongresses geht, um Zugangsprozesse wie Drehkreuze und digitale Parkleitsysteme, Catering und den energieoptimierten Betrieb des Standorts – alle diese Themen haben auch immer etwas mit Facility-Management zu tun.
Um die gesammelten theoretischen Erkenntnisse und Anforderungen in einem praktischen Zusammenhang wiederzugeben, wird im Folgenden an einem Beispiel solch ein Sanierungsprozess mit seiner schrittweisen Annäherung an ein emissionsfreies Gebäude dargestellt. Die Sanierung beschreibt die meisten der typischen Problemstellungen, die bei Sanierungen auftreten. Erfahrungen werden beschrieben, die diesen Prozess erleichtert haben, aber auch Probleme aufgezeigt und Kompromisse, die unterwegs aus den unterschiedlichsten Gründen geschlossen werden mussten, geschildert. Beispielsweise hatte der Bauherr zum Schluss des Projektes schlicht keine Energie mehr, die letzten, noch verbliebenen Optimierungen durchzuführen, obwohl bereits alles geplant und ausgeschrieben war. Er beendete diesen Sanierungsschritt mit der Feststellung: Jetzt ist es genug! Auch den Planern ging es nicht anders, sodass diese Anweisung widerstandslos hingenommen wurde. Letztendlich wurden in dieser ersten Sanierungsrunde nicht 100 %, sondern nur 95 % der geplanten Maßnahmen umgesetzt, was nicht weiter dramatisch war. Es soll eine möglichst praxisnahe Darstellung dieses Projektes gegeben werden. Alle wichtigen Aspekte werden beleuchtet, um die gemachten Erfahrungen nutzbringend an Interessierte weiterzugeben und um dem emissionsfreien Gebäudebestand auf kürzestem Wege näherzukommen.
Die Stuttgarter Weißenhofsiedlung wurde als Wegbereiter des Internationalen Stils weltberühmt. Am 17. Juli 2016 wurden zwei Häuser der Siedlung, das Einfamilienhaus und das Doppelhaus der Architekten Le Corbusier und Pierre Jeanneret, Teil des UNESCO Weltkulturerbes [1,2]. Die Mustersiedlung bestand ursprünglich aus 21 Experimentalbauten, von denen 10, als Folge des Zweiten Weltkriegs, verloren gingen [3].
In Kap. 9 sind die wesentlichen Anbieter von Immobilien-Benchmarking im deutschsprachigen Raum, deren Untersuchungsschwerpunkte bzw. durchgeführte Beispielprojekte und die wesentlichen Ergebnisse dargestellt. Die Anzahl der bedeutenden Anbieter ist überschaubar, da die Konzeption, Implementierung und der Betrieb eines IT-gestützten Immobilien-Benchmarkings eine umfangreiche Methoden- und Immobilienkompetenz und nicht unerhebliche Anfangsinvestitionen erfordern.Nur wenigen Unternehmen gelingt es deshalb, sich mit allein diesem Produkt dauerhaft am Markt zu etablieren. Es ist darüber hinaus zu erkennen, dass das Produkt Immobilien-Benchmarking in einigen Fällen nicht das Kerngeschäft der Unternehmen darstellt, sondern vielmehr als Teil des strategischen Geschäftsfeldes angeboten wird.Auf die individuellen Vorgehensweisen, die verwendeten Instrumente und Kosten für die Teilnahme wird in diesem Kapitel jeweils nach einer kurzen Unternehmensdarstellung bei den Anbietern und Produkten eingegangen.
Kap. 8 wendet sich den Benchmarking-Projekten im Kontext des Facility Managements bei einem Verkehrs- und Logistikkonzern sowie der Öffentlichen Hand auf Ebene der Städte, Landkreise und Gemeinden zu. Die aufgezeigten Benchmarking-Projekte im strategischen Facility Management umfassen die konkrete Planung von Handlungen und Entscheidungen zur Optimierung der Nutzungsphase. Weiterhin über die Verteilung der verfügbaren Ressourcen mit der Wahrnehmung aller Leitungsaufgaben und -funktionen zur Leistungserstellung und -sicherung hinsichtlich der optimalen Bewirtschaftung von Grundstücken, Infrastrukturen, Gebäuden und deren Einrichtungen sowie Anlagen.Während bei neu zu errichtenden Gebäuden die Konzeption des Facility Managements bereits in der Projektentwicklungs- und Planungsphase beginnt, ist es bei bestehenden Gebäuden erforderlich, durch die Ist-Analyse im Sinne des Benchmarkings zunächst die Aktivitäten und Kosten in der Bewirtschaftung der Immobilie zu ermitteln sowie vergleichend zu bewerten. Im Rahmen der anschließenden Optimierung ist darauf zu achten, dass durch das Facility Management das Kerngeschäft und der Wertschöpfungsprozess des Nutzers bzw. seine Nutzenziele zu keinem Zeitpunkt negativ beeinflusst werden.
Marko Kröner, Martin Behrends, Lars Bernhard Schöne
Der Begriff der Immobilienanalyse umfasst eine Reihe von Teilbereichen und Aufgaben, wie in Abschnitt 1.1 beschrieben wird. Die Immobilienanalyse zählt zu den Kernfunktionen im Immobilienmanagement und insbesondere dem Immobilien-Investmentmanagement, die richtig erfasst und umgesetzt auch für weiter gehende, strategische Aufgaben befähigt. Als Teil der Grundlagen und Abgrenzung von Immobilienanalysen werden zunächst Arten von Immobilienanalysen und wesentliche Standort- und Standortentwicklungstheorien vorgestellt.
Facility Management vereint als Managementdisziplin die notwendigen Unterstützungs-(Sekundär-)Prozesse des Kerngeschäfts eines Unternehmens. Dabei stehen insbesondere die Arbeitsplatzgestaltung, der Werteerhalt und die Kapitalrentabilität im Fokus. Facility Management sorgt für einen langfristigen Erhalt oder eine Erhöhung der Vermögenswerte von Unternehmen im Kontext der Bausubstanz, Anlagen und Einrichtungen (Facilities).
Das Kapitel widmet sich zunächst der Energiewandlung: Transformatoren transformieren Wechselspannungen, Generatoren wandeln mechanische Antriebsenergie in elektrische Energie, Motoren elektrische in mechanische Energie und Photovoltaikanlagen Sonnenenergie direkt in elektrische Energie um.Zunächst werden die Bauformen von Transformatoren und ihr Betriebsverhalten erläutert.Im Folgenden werden der Aufbau, die Wirkungsweise und das Betriebsverhalten von Drehstromasynchron- und Drehstromsynchronmaschinen beschrieben.Anschließend werden, aufbauend auf die Beschreibung der Vorgänge in der Solarzelle, der Aufbau und die Funktion von Solarmodulen und Solargeneratoren dargestellt.Ein Abschnitt ist der photovoltaischen Systemtechnik gewidmet. Insbesondere werden die Funktionen sowie die Vor- und Nachteile verschiedener Typen von Solarwechselrichtern ausführlich beschrieben.Dabei wird auch auf in der Praxis auftretende Probleme eingegangen, wie z. B. auf den Einfluss von Abschattungen und von Streukapazitäten sowie auf den Effekt der potenzialinduzierten Degradation (PID) von Solarzellen.Der abschließende Abschnitt erläutert die Prinzipien der elektrischen Energiespeicherung und gibt einen Überblick über die verschiedenen Technologien zur Speicherung elektrischer Energie. Anschließend wird auf die Unterbrechungsfreie Stromversorgung und auf ein Forschungsprojekt zur Systemintegration verschiedener dezentraler Elektroenergieerzeuger und -speicher eingegangen.(Die Wandlung elektrischer Energie mit leistungselektronischen Schaltungen wird in Kap. 3 in Zusammenhang mit der Halbleitertechnik behandelt.)
Andreas Böker, Hartmuth Paerschke, Ekkehard Boggasch
Die Digitalisierung hält mit der Methodik des Building Information Modelling (BIM) im Bauwesen zunehmend Einzug. Unterstrichen wird diese Entwicklung mit der Herausgabe des Stufenplans für digitales Planen und Bauen des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur.
A. J. Spengler, Prof. Dr. A. Malkwitz, J. Ehlers, A. Thesing
Dieses Kapitel erläutert, wie Sie die einzelnen Teile Ihres Antrags schreiben und was dabei jeweils zu beachten ist. In je einem Teilkapitel erfahren Sie, wie Sie die Abschnitte Arbeitsprogramm, Forschungsstand, weitere Antragsteile, ethische Aspekte, Abstract und Einleitung sowie den Zeit-, Personal- und Finanzplan verfassen und die erforderlichen Anlagen zusammenstellen. Außerdem erklärt ein Teilkapitel die Besonderheiten von Verbundprojekten. Übungen ermöglichen es Ihnen dabei jeweils, die entsprechenden Antragsteile zu erstellen.
Immobilien sind langlebige Güter. Bereits bei der Konzeption von Gebäuden sollte dies beachtet werden, um einen wirtschaftlichen Betrieb über die gesamte Lebensdauer zu ermöglichen. Insbesondere im Facility Management ist eine Lebenszyklusbetrachtung längst geläufig und kombiniert technische, wirtschaftliche und soziale Aspekte von Gebäuden und Anlagen (s. Kap. 21 Facility Management). Diese Sichtweisen werden mehr und mehr auch in andere Bereiche des Immobilienmanagements von Bestandshaltern und Investoren integriert.
Dieser Beitrag widmet sich der Frage nach Kompetenzbedarfen aufgrund der Einführung von Industrie 4.0. Da sich Industrie 4.0 noch in der Entwicklung befindet und der Verbreitungsgrad eher noch gering ist, werden hier Tendenzaussagen über Kompetenzanforderungen im Kontext von zwei polar entgegengesetzten Szenarien getroffen. Die tatsächlichen Kompetenzbedarfe dürften davon abhängen, welche zwischen diesen Extremszenarien liegenden Entwicklungsoptionen die Unternehmen wählen. Ausgewählte Anwendungsfälle können dazu dienen, solche Optionen zu beschreiben und in Verbindung mit den Szenarien Aussagen über Kompetenzanforderungen auf der mittleren und oberen Qualifikationsebene zu treffen. Komplettiert wird der Beitrag durch eine Übersicht zur Verfügung stehender Verfahren zur Ermittlung von Kompetenzanforderungen sowie Anforderungen an Weiterbildung im Kontext von Industrie 4.0.
Die gesetzlichen und normativen Anforderungen an den Energieverbrauch, sowie die Anforderungen an die Behaglichkeit in Gebäuden nehmen stetig zu. Umso wichtiger ist es dem Thema Energie im Rahmen der integralen Planung hocheffizienter Gebäude entsprechende Aufmerksamkeit zu widmen.
Wenn Planer zukünftig unter Anwendung von Methoden des Building Information Modeling nicht mehr zweidimensionale Pläne austauschen, sondern die Projektkommunikation über digitale, dreidimensionale Modelle und mit diesen Modellen referenzierte Informationen erfolgt, verändert dies den bisherigen Planungsprozess.
Wie ein roter Faden durchzieht das Streben nach höherer Bauqualität die Entwicklung des Bauens. Steigende Nutzeranforderungen und eine sorgfältige Planung leisten zu besseren Gebäuden ebenso ihre Beiträge wie ein dichtes Geflecht von Normen, Gesetzen und Verordnungen. Die technischen und funktionalen Anforderungen an das Bauen werden damit immer detaillierter geregelt. Die ökologischen Wirkungen des Bauens sind damit jedoch ebenso wenig erfasst wie viele andere Qualitätsmerkmale. Die in den vergangenen Jahren in vielen Ländern entwickelte Nachhaltigkeitszertifizierung bemüht sich hier um eine umfassendere Sicht auf die Bauqualität. Da sie jedoch ausschließlich auf quantifizierbare Kriterien setzt, blendet sie Wechselwirkungen zwischen Kriterien ebenso aus wie emotionale und künstlerische Qualitäten, die für die Akzeptanz gebauter Umwelt eine entscheidende Rolle spielen.
Nach wie vor kommt der konventionellen Planung in Verbindung mit einem professionellen Bauprojektmanagement eine große Bedeutung zu, da diese Verfahren noch einige Zeit am Markt Bestand haben werden. Von kompetenten Planern und Projektmanagern durchgeführt, lassen sich damit in Verbindung mit konventionellem Bauen auch gute Ergebnisse erzielen. Außerdem ist der Großteil von Vorschriften aller Art noch darauf abgestimmt. Ungeachtet dessen sollte allerdings das baubegleitende Facility Management Consulting auch bei konventionellen Planungsverfahren von Beginn an mit einbezogen werden.
Mit der neuen Planungstechnologie Building Information Modeling (BIM) wird die Digitalisierung als ein großer Schritt hin zum industrialisierten Bauen genutzt, ohne dass es wesentliche Einschränkungen der Gestaltungsfreiheit gibt. Dabei eignet sich BIM nicht nur für Neubauten, sondern im Zusammenspiel mit Laserscannern auch und gerade für das Bauen im Bestand nach der Cradle-to-Cradle-Technologie. Als kooperative Planungsmethode braucht BIM eine entsprechende Steuerungsmethode wie das Lean Design Management, mit dem das Zusammenspiel der Partner terminlich geordnet wird. Schließlich ist BIM eine geniale Basis für eine industrialisierte Produktion und Vorfertigung sowie eine „just in time“ organisierte Ablauf- und Logistikplanung.
Mag das Projekt noch so gut vorbereitet, geplant und ausgeführt sein – die Zufriedenheit des Bauherrn hängt letztlich davon ab, ob alles gut funktioniert, wenn die Nutzer bzw. die Mieter einziehen.
Umweltmanagement in Finanzinstituten: Ebenso notwendig wie nützlich
Umweltmanagement ist auch für Finanzinstitute eine wichtige Basis, ihre ökologischen Auswirkungen zu messen und zu steuern. Den größten Hebel, zum Umweltschutz beizutragen, haben Banken und Versicherungen zwar über ihre Produkte, doch bietet auch der betriebliche Umweltschutz insbesondere für die Vermeidung von CO2-Emissionen zahlreiche Ansatzpunkte. Ein systematisches Umweltmanagement ist zugleich das Fundament für eine glaubwürdige Nachhaltigkeitsberichterstattung, die von Unternehmen zunehmend gefordert wird. Eine solche ist bei Finanzinstituten Teil meist vielfältiger Kommunikationsaktivitäten zum gesellschaftlichen Engagement und Beitrag zum Reputationsmanagement.
Das oft nicht zum Energiebedarf passende regenerative Energieangebot wird anhand der wichtigsten Zusammenhänge dargestellt. Die solare Einstrahlung und Strahlungsdatensätze sind für Auslegung und Betrieb unbedingt notwendig. Auf der Grundlage der Sonnenposition und dem Witterungseinfluss werden die Strahlungskomponenten wie auch die jahreszeitlich abhängige Einstrahlung auf verschiedene Flächenneigungen und Flächenorientierungen dargestellt. Hinsichtlich der Erdwärmenutzung durch vertikale Erdwärmesonden sowie horizontale Kollektoren ist primär die oberflächennahe Geothermie von Bedeutung. Umweltwärme kann dagegen durch Wärmepumpen genutzt werden. Für die Einschätzung von Optimierungspotentialen ist auch die Kenntnis des Gebäudeenergiebedarfes erforderlich. Neben den Verlusten und Bedarfen werden auch die Wärmegewinne bzw. Wärmelasten erläutert. Die Grundzüge der verschiedenen Komponenten werden u.a. anhand der einschlägigen Berechnungsmethoden entsprechend der Energieeinsparverordnung (EnEV) dargestellt.Durch die Variabilität des regenerativen Energieangebotes einerseits und des an der Nutzung orientierten Bedarfes andererseits entstehen besondere Anforderungen an den Betrieb von Anlagen. Dabei können Speicher zufällige Schwankungen wie auch systematische Verschiebungen zwischen Angebot und Bedarf ausgleichen. Gerade angepasste Automationsstrategien für die Steuerung und Regelung regenerativer Energiesysteme leisten einen maßgeblichen Beitrag zur Optimierung des Energieeinsatzes in Gebäuden.
Prof. Dr.-Ing. Peter Ritzenhoff, Prof. Dr. rer. nat. Alfred Karbach
Die Geburtsstunde des Projektmanagements liegt in den 70er Jahren, in denen einige Großprojekte spektakulär scheiterten. Die Ursachenanalyse mündete seinerzeit in der Erkenntnis, dass der Bauherr ab einer bestimmten Projektgröße und Komplexität eine ganze Reihe an vitalen Aufgaben hat, die fachlich nicht den Planern zuzuordnen sind, sondern die er selber fachlich und kapazitiv bewältigen muss. Des Weiteren ergab sich die Erkenntnis, dass neben den klassischen Themen der Terminplanung mittels Netzplan und Kostenplanung eine ganze Reihe an ergänzenden Aufgaben für den Bauherrn entstehen, die sehr anspruchsvoll sind und auch einer nachhaltigen Erfahrung bedürfen. Aus den in diesem Zusammenhang entstandenen Diskussionen entwickelte sich an der Seite des Bauherrn die Dienstleistungsfunktion Projektmanagement. Sie ist als Stabsstelle des Bauherrn in jedem Projekt in unterschiedlicher Art und Weise einzubinden. Die im Kapitel aufgezeigten Projektbeispiele, u. a. zum Entscheidungs-, Termin- oder Kostenmanagement, zeigen die Kernleistungen des Projektmanagements auf. Darüber hinaus werden Leistungen beschrieben, die die Themenkomplexe Kommunikationssysteme, Nutzungskosten und Nachhaltigkeit aufgreifen.
Prof. Dr.-Ing. Norbert Preuß, Dr.-Ing. Lars Bernhard Schöne
Alle im zweiten Kapitel dargestellten Bestandteile sind Elemente der Immobilienwirtschaft. Sie umfassen den gesamten Lebenszyklus der Immobilie vom Ankauf oder dem Projektanstoß bis hin zur Umwidmung, über den Abriss am Ende der wirtschaftlich vertretbaren Nutzungsdauer bis hin zum Verkauf der Immobilie. Die unterschiedlichen Bereiche des Real Estate und Facility Managements grenzen sich durch den Zeitpunkt sowie den Schwerpunkt ihrer Meilensteine und folglich ihrer Zielsetzung ab. Diese Trennung ist jedoch aufgrund von Überlagerungen der Bereiche und Aufgabenstellungen nicht klar zu ziehen, sondern ausgehend von den jeweiligen Schwerpunkten immer mit ihren Schnittstellen zu diskutieren. Zur Schaffung eines allgemeinen Verständnisses werden die acht wichtigsten Disziplinen: Projektentwicklung und -management, Transaktions-, Risiko- sowie Portfoliomanagement und weiterhin Asset-, Property-, Facility Management dargestellt. Um ein Verständnis für Grenzen, Interdependenzen und Schnittstellen der einzelnen Disziplinen zu schaffen, wurden die Definitionen über die Kriterien Erfolgsfaktoren, Organisationsmöglichkeiten, Vergütungsmodelle und Anforderungsprofile einheitlich strukturiert.
Prof. Dr.-Ing. Norbert Preuß, Dr.-Ing. Lars Bernhard Schöne
Um die Ziele des Facility Managements bei Neubauprojekten zu erreichen ist es unabdingbar, dieses konzeptionell bereits in die Projektentwicklung und Planung der Immobilie einzubeziehen. Dabei sind die ggf. entstehenden Mehrkosten bei den Erstinvestitionen den Einsparungen bei den Nutzungskosten während der Betriebsphase der Immobilie gegenüberzustellen und gegeneinander abzuwägen. Das planungs- und baubegleitende Facility Management übernimmt die Funktion der Klammer zwischen Entwicklung, Realisierung und Nutzung. Es gewährleistet die spätere effiziente Nutzung der Immobilie, die gezielte Steuerung der „zweiten Miete“ und die flexible Nutzbarkeit und Flächenbereitstellung des Gebäudes, bei ausreichender Nutzerqualität und einem bedarfsgerechten Angebot von Dienstleistungen. Über das strategische Facility Management hinaus, wird in diesem Kapitel ausführlich auf das operative Facility Management eingegangen. Diese auch als Gebäudemanagement bezeichnete Leistung unterscheidet weiterhin zwischen infrastrukturellem, kaufmännischem und technischem Gebäudemanagement. Gebäudemanagement umfasst als Bestandteil des Facility Managements die Planung, Arbeitsvorbereitung und Organisation sämtlicher operativer Maßnahmen, die in der Bewirtschaftung von Gebäuden durchgeführt werden.
Prof. Dr.-Ing. Norbert Preuß, Dr.-Ing. Lars Bernhard Schöne
Property Management entspricht dem ganzheitlichen Ansatz einer aktiven, ergebnis- und renditeorientierten Bewirtschaftung von Immobilienportfolien bzw. -teilportfolien. Das im Wesentlichen kaufmännische ausgerichtete Property Management übernimmt dabei die treuhändische Wahrnehmung der Eigentümerfunktion und ist Ansprechpartner für Mieter und Nutzer der betreuten Immobilien vor Ort. Es setzt Objektstrategien konsequent um und entwickelt sie weiter. Ziel ist die dauerhafte Realisierung und Maximierung von Renditechancen. Durch die Schaffung von Transparenz zeigt das Property Management auf der Objektebene die Potenziale, aber auch die Risiken frühzeitig auf. Im vorliegenden Kapitel werden Prozesse, Maßnahmen und Beispiele zur Schaffung von Transparenz und Hebung von Potenzialen über die wichtigsten rendite- bzw. werttreibenden Parameter der Immobilie aufgezeigt. Diese dargestellten Handlungsoptionen ermöglichen es, die relevanten Kennzahlen zu bilden und die Immobilie ganzheitlich zu betrachten. Darüber hinaus kann die Objektperformance im Vergleich zum Portfolio oder zum Markt kritisch überprüft und darauf aufbauend auch entsprechende Entscheidungshilfen abgeleitet werden.
Prof. Dr.-Ing. Norbert Preuß, Dr.-Ing. Lars Bernhard Schöne
Der mit dem Sony Center Berlin entwickelte und erstmals realisierte Bautyp eines multifunktionalen Branding Centers — als Kombination aus imageorientiertem Showroom und Entertainmentcenter — wurde vom Konzern kurz darauf auch bei einem ähnlichen, allerdings etwas kleineren Projekt in San Francisco angewandt. Dabei konnte Sony in seinem wichtigsten Auslandsmarkt USA bereits an verschiedene Erfahrungen anknüpfen, denn dort betrieb der Konzern nicht nur zahlreiche Showrooms und den mit Entertainmentelementen kombinierten Flagship Store in New York, sondern war durch die Übernahme von Columbia Pictures auch in den Besitz der größten Kinokette des Landes gelangt und damit bereits zu einem der wichtigsten Betreiber innerstädtischer Unterhaltungseinrichtungen aufgestiegen. Diese breite Basis wollte Sony mit seinem Metreon genannten Projekt in San Francisco ausbauen und nach dem Vorbild des Komplexes am Potsdamer Platz auch in Kalifornien ein Branding Center errichten, in dem verschiedene Nutzungen verknüpft und mit einem Unterhaltungsprogramm verbunden werden sollten.
Die Tätigkeiten des FM sind abhängig von dem jeweiligen Auftraggeber z. B. Institutionen, Immobilienverwalter als Eigentümer oder Betreiber. Zu den allgemeinen Kompetenzen eines FM gehört strategisches und ganzheitliches Agieren. Der FM betrachtet Vorgänge und deren Abhängigkeiten untereinander, dabei wird die Schnittstelle optimal gestaltet und die Prozesse aufeinander abgestimmt.Zu den weiteren Kompetenzfeldern eines FM zählen z. B. Methodenkompetenzen (Analyse‐ und Managementfähigkeiten), Steuerungsaufgaben, Anpassungsfähig, Sozialkompetenzen (kommunizieren und kooperieren), Selbstständigkeit, Eigeninitiative, Leistungsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein. Zu den FM‐Dienstleitungen gehören Projektsteuerung, Bedarfsanforderung und Betreiberverantwortung. Hierzu zählen auch rechtskonforme Ausführungen, entsprechende Dokumentation und Kontrolle (Hirschner et al. 2013, S. 8 f.).
Die Zeit der ersten Stadtkulturen in den großen Flusstälern des Orients fällt, archäologisch betrachtet, zusammen mit der Erfindung und der Anwendung neuer Techniken wie Getreidebau, Töpferscheibe, Segelboot, Kupferverarbeitung (Metallurgie), astronomische Kalender (Zeitmessung) und Schrift. Urbanes Leben erfand auch neue Institutionen für das menschliche Zusammenleben in Siedlungen hoher Populationsdichten. Die frühgeschichtliche Stadt begann als Sammlung von Arbeitskräften unter fester, einheitlicher und selbstbewusster Führung und war in erster Linie ein Instrument, mit dem man Menschen reglementieren, die Natur überwältigen und das Gemeinwesen zum Dienst für die Götter anhalten konnte (
Die Beherrschbarkeit komplexer Vorhaben erfordert eine klare Gliederung der Aufgaben. Wie im Abschnitt Systemtechnik gezeigt, durchlaufen alle Projekte unabhängig vom Wirtschaftszweig bestimmte zeitliche Phasen, die als Gliederung der Aufgaben üblicherweise herangezogen werden.
Wirtschaftsunternehmen und ihre Mitarbeiter, Industrien und Branchen unterliegen einem kontinuierlichen Wandel. Kaum ein Wirtschaftszweig Branche hat jedoch in so kurzer Zeit eine so grundlegende Veränderung erfahren wie die deutsche Bauindustrie, die sich innerhalb nur einer Dekade völlig neu strukturieren musste. Doch trotz der schwierigen Bedingungen ist es gelungen, diesen Wandel erfolgreich zu gestalten.
Dieser Teil der Arbeit widmet sich der organisatorischen Analyse der Gestaltungsalternativen für die Leistungsbeziehung zwischen den organisatorischen Bereichen, die Standardaufgaben und Serviceaufgaben in Kommunalverwaltungen wahrnehmen. Der Fokus der Analyse wird somit zunächst auf zwei Aufgabentypen beschränkt. Dieses Vorgehen wird gewählt, um die Komplexität der Untersuchung zu reduzieren und geschäftsfeldbezogene Gestaltungsaussagen ableiten zu können.
Im Folgenden werden die wesentlichen Anbieter von Immobilien-Benchmarking im deutschsprachigen Raum, deren Untersuchungsschwerpunkte bzw. durchgeführte Beispielprojekte und die wesentlichen Ergebnisse dargestellt. Die Anzahl der bedeutenden Anbieter ist deshalb überschaubar, weil die Konzeption, Implementierung und der Betrieb eines EDV-gestützten Immobilien-Benchmarking umfangreiches Methoden- und Immobilien-Know-how und nicht unerhebliche Anfangsinvestitionen erfordern.
Building Information Modeling (BMI) basiert auf der Idee einer durchgängigen Nutzung eines digitalen Gebäudemodells über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks – vom Entwurf, über die Planung und Ausführung bis zum Betrieb des Gebäudes. Sie geht einher mit dem Ge-danken eines deutlich verbesserten Datenaustauschs und der dadurch erzielbaren Steigerung der Planungseffizienz durch Wegfall der aufwändigen und fehleranfälligen Wiedereingabe von Informationen. Dank der Verfügbarkeit von modernen Softwarewerkzeugen steht der Um-setzung dieser Vision in der Planungspraxis aus technischer Sicht heute nichts mehr im Wege. Während einzelne, besonders innovative Planungsbüros und Baufirmen BMI bereits konsequent einsetzen, steht in Deutschland die flächendeckende Einführung noch bevor. Eine maßgebliche Rolle kommt dabei der öffentlichen Hand zu, die in vielen anderen Ländern die Nutzung von BIM in der Bauplanung bereits verbindlich vorgeschrieben hat.
André Borrmann, Markus König, Christian Koch, Jakob Beetz
Im Durchschnitt werden 15 bis 20 % der Gesamtkosten eines Unternehmens für Gebäude und Gebäudebewirtschaftung ausgegeben. In Krankenhäusern sind es sogar bis zu 30 %.
Die Instandhaltung stellt neben den infrastrukturellen Dienstleistungen den größten Kostenblock innerhalb der Betriebskosten einer Immobilie dar. Durch eine optimierte Instandhaltung lässt sich die ökonomische Performance einer Immobilie nachhaltig verbessern. Oftmals gerät die Instandhaltung allerdings erst nach Fertigstellung der Immobilie in den Fokus, sodass vorhandene Einsparpotentiale ungenutzt bleiben.
Sandra Arendt, Dipl.-Betriebsw., Marius Mählmann, M. Sc.
-Emmissionen lassen sich auf Gebäude und deren Betrieb zurückführen, weshalb deren energieeffizienter Betrieb eine wichtige Größe im Kampf gegen den Klimawandel darstellt. Die Beurteilung der Energieeffizienz setzt dabei adäquate Sensorik, gute Spezifikationstechniken für Zielvorgaben und Möglichkeiten zur aktiven Einflussnahme voraus. Durch die Umsetzung dieser Anforderungen werden moderne Gebäude zu komplexen, cyberphysischen Systemen und durch die zusätzliche Nutzung erneuerbarer Energien steht die Smart City von morgen vor völlig neuen Herausforderungen. Komplexe Erzeuger- und Verbrauchersituationen zwischen einzelnen Gebäuden aber auch ganzen Stadtquartieren führen zu einer Dezentralisierung des Energiemarktes und zu einem stark vernetzten IT Ökosystem. Dieser Beitrag beschreibt die Herausforderungen an diese Entwicklungen aus Sicht des Software Engineerings. Der Fokus liegt hierbei auf Konzepten, Methoden und Lösungen des Software Engineerings, die es erlauben die komplexen Vernetzungssituationen effizient und mit dem notwendigen Abstraktionsgrad zu beschreiben.
Timo Greifenberg, Markus Look, Claas Pinkernell, Bernhard Rumpe
Dieses Buchkapitel behandelt die energetische Bewertung von Gebäuden vor dem Hintergrund der Energieeinsparverordnung EnEV und dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz EEWärmeG.
Dieses Kapitel beschreibt die integrale Planung der TGA im Lebenszyklus von Gebäuden. Beginnend mit der Lebenszyklusphase Konzeption werden über die weiteren LC-Phasen Planung, Errichtung sowie Betrieb & Nutzung Prozesse, Methoden und Werkzeuge der integralen Planung vorgestellt und ihre Anwendung erläutert.
Nachfolgend wird eine Übersicht über die Branchenstruktur bei Facility Management-Dienstleistungen in Deutschland gegeben. Im zweiten Abschnitt werden dann ausgewählte Anbieter von Facility Management-Dienstleistungen (die D.I.B., Gesellschaft für Standortbetreiberdienste, die M+W Zander Facility Management sowie deren Nachfolgeunternehmen Bilfinger Facility Services GmbH) hinsichtlich ihrer Unternehmensstrukturen, Dienstleistungskonzepte und Wettbewerbsstrategien ausführlich dargestellt.
Nachdem in den vorherigen Kapiteln eine grundlegende Strukturierung und Konzeptionalisierung der Beziehung zwischen einem PBC-Anbieter und seinen Lieferanten als Beschaffungsproblem vorgenommen wurde, sollen die dabei gewonnenen Erkenntnisse im folgenden Kapitel anhand empirischer Bezüge validiert und ggf. erweitert werden.
Wenn es kaum Wettbewerb im Markt gibt, kommt dem Wettbewerb um den Markt im Rahmen der Projektausschreibungen hohe Bedeutung zu. Große Lose und aufwendige Verfahren begünstigen jedoch wenige große Anbieter. Dies verstärkt den Verdacht verdeckter Subventionierung, zumal im Falle einer mehr als kostendeckenden Gebührenerhebung durch den privaten Partner die Grenze zur Besteuerung überschritten wird. Regulierungen müssten dies verhindern und den Wettbewerb um den Markt stärken. Für solche Verbesserungen gibt es ein großes Potential.
Zudem muss sich der Staat klar entscheiden, wer die „Deutungshoheit“ bei Inhalt und Qualität öffentlicher Leistungen hat. Lässt er zu, dass die privaten Partner diese Leistungen definieren oder reduziert er die privaten Partner auf eine Zulieferfunktion. Derzeit bietet die Politik hier (noch) kein klares Bild.
Die Betriebswirtschaftslehre für die Bauwirtschaft, kurz: Bauwirtschaftslehre, zählt zu den speziellen Betriebswirtschaftslehren einzelner Wirtschaftszweige wie die Industrie-, Handels- und Bankenbetriebswirtschaftslehre. Besonderes Merkmal ist jedoch, dass sich die Bauwirtschaftslehre bisher nicht an den Fakultäten für Betriebswirtschaftslehre der wissenschaftlichen Hochschulen etabliert hat (Ausnahmen: TU Freiberg/Sachsen und TU Darmstadt), sondern stattdessen Lehr- und Forschungsgebiete für Bauwirtschaft, Baubetrieb, Baumanagement und Bauverfahrenstechnik in den Bauingenieurfakultäten der technischen Universitäten bzw. Hochschulen angesiedelt sind. Die Fachvertreter sind daher i. d. R. auch keine Betriebswirte, sondern Bauingenieure, z. T. mit Zusatzausbildung zum Wirtschaftsingenieur oder Diplom-Kaufmann.
Konrad Zilch, Claus Jürgen Diederichs, Rolf Katzenbach, Klaus J. Beckmann
Bei Hochbauprojekten mit Investitionssummen über 100 Millionen Euro trägt je nach Komplexität eine Vielzahl von Personen unterschiedlichster Berufsgruppen zu Leitung, Steuerung, Kontrolle, Planung, Beratung und Errichtung des Gebäudes bei.
Diese Beteiligten werden im vorliegenden Prozessmodell entsprechend dem Qualifikationserfordernis zur Erfüllung ihrer Aufgaben vier Disziplinen zugeordnet: (a) Technik, (b) Recht (c) Wirtschaft inkl. Marketing und (d) Projektmanagement (Abb. 3.1).
Je nach Betrachtungsweise bearbeiten die innerhalb ihrer Disziplinen handelnden Akteure technische, rechtliche, wirtschaftliche oder gesellschaftlich-politische Sphären. Die Qualität der Beziehungen zwischen den Akteuren spielt daher bei der positiven Umsetzung des Projekts eine ebenso entscheidende Rolle wie die korrekte Aufgabenerfüllung.
Public-Private Partnerships (PPP) wurden in Großbritannien als Beschaffungsalternative bei der öffentlichen Leistungserbringung erstmals unter der Thatcher-Regierung eingeführt und für den künftigen Verfahrensablauf standardisiert.
Mit dem in Kapitel 3 abgegrenzten Instrumentarium zur Wettbewerbsanalyse sollen nachfolgend zunächst die disziplinierenden Wettbewerbswirkungen auf PPP der Kategorie A.l (steuerfinanziert, Nutzer = Bürger) und der Kategorie A.2 (steuerfinanziert, Nutzer = Verwaltung) untersucht werden.
Die Facility Services der 1000er Gruppe umfassen die
„Integration der Produkte auf taktischer Ebene“ sowie „Prozesse des mittleren Managements für die Serviceabwicklung sämtlicher Produkte in Bezug auf Fläche und Infrastruktur“.
Als beispielhafte spezifische Aktivitäten auf dieser Ebene nennt DIN EN 15221-4:
„Umsetzungsstrategien, Kommunikation mit den Kunden, Planung von Anpassungen an kurzfristige Veränderungen, Bestellservices, Kostenkontrolle, Leistungsüberwachung, und Berichterstattung an das strategische Management in Bezug auf Fläche und Infrastruktur“
(DIN EN 15221-4
2011
, S. 20). Diese sehr theoretische Abgrenzung wird durch ein Zitat aus DIN EN 15221-1 erläutert:
Das entscheidende architektonische Qualitätsmerkmal ist der Raum, das Volumen, der Ausblick, eine Dynamik der Überschneidungen und Beziehungen. Technische Errungenschaften können ein neues Raumkonzept beflügeln, aber nicht auslösen. Überzeugende Architektur ist Form gewordene Sinnlichkeit, Kultur, Moral, Botschaft. Identität stiftende Gebäude verlangen eine eindeutig definierte, anschauliche Architektur mit funktionalen Vorteilen, vor allem aber emotionaler Ausstrahlung.
Eine maßgebliche Randbedingung zum Entwickeln, Planen und Bauen von Gebäuden mit niedrigem Energiebedarf ist neben der Nutzung das lokale Klima. Über Jahrhunderte hinweg wurden – angepasst an die jeweilige Klimaregion – bauklimatisch vernünftige Gebäude entwickelt, die mit einem wirtschaftlichen Energie- und Ressourceneinsatz einen ausreichenden Komfort bieten.
Nachfolgend wird auf die Spezifik und die Gemeinsamkeiten der Produktionsfunktionen für die
Fertigungs-, Verfahrens- sowie der Verarbeitungstechnik
vergleichend eingegangen. Dabei konzentrieren sich die Schwerpunkte auf die folgende Gliederung, wobei auf die Besonderheiten gegenüber der Fertigungstechnischen Industrie speziell eingegangen wird:
Michael Schenk, Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E. h. Dr. h. c. mult., Siegfried Wirth, Univ.- Prof. (i.R.) Dr. Dr.-Ing., Egon Müller, Univ.-Prof. Dr.-Ing.
Mit dem Merowe-Mehrzweckprojekt wurde 2009 am Nil eine Wasserkraftanlage in Betrieb genommen, die in ihrer Komplexität einen Meilenstein für das flächengrößte Land Afrikas darstellt. Der Damm deckt seit der Inbetriebnahme im Jahre 2009 mehr als 60 % des Gesamtstrombedarfs und trägt so maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes bei. Der Betrieb und die Wartung der Anlage sowie die Bewirtschaftung des Speichersystems haben eine besondere Bedeutung, um die Wasserressourcen auch zukünftig optimal, zuverlässig und nachhaltig zu nutzen. Es bestehen hohe Anforderungen, um diese Ziele in der weit abgelegenen Wüstenregion von Merowe dauerhaft zu realisieren. Der Beitrag stellt ein Projekt vor, das neben dem notwendigen Knowhow-Transfer auch das Ziel verfolgt, die besondere Bedeutung nachhaltigen Wirtschaftens mit der hochkomplexen Wasserkraftanlage zu fördern. Im Folgenden werden einzelne Elemente des Betriebs, der Speicherbewirtschaftung, der Anlagenüberwachung, der Wartung, der Unterhaltung und der Ausbildung vorgestellt.
Martin Brown, B. Sc. CEng MICE, Dipl.-Ing. Dr. techn. Yannick Scheid, Dr.-Ing. Jens Mödinger, M. Sc.
Größere Neubauprojekte, Umbaumaßnahmen und Sanierungen werden heutzutage in der Regel von Projektmanagern betreut. Der Projektmanager unterstützt und berät den Bauherrn bei dessen Aufgaben. Aus der Ergebnisverantwortung für die Projektabwicklung lassen sich folgende Bauherrenaufgaben und somit Aufgaben des Projektmanagers ableiten: Aufbau der Projektstruktur und des Vertragswesens; Definition der Zielvorgaben für Zweck und Umfang der Bauaufgabe; Entscheidungsfindung und Entscheidungssicherung; Sicherstellen der Genehmigungsfähigkeit; Überwachen der Termin-, Kosten- und Qualitätsziele; Sicherstellen der Finanzierung und Vermarktung. Auch die Gebäudedokumentation ist dabei eines der großen Ziele.
Wer kennt die Geschichte zum Turmbau zu Babel nicht? Schon im Alten Testament sprachen die Menschen unterschiedliche Sprachen und fanden keine gemeinsame Basis für ihre Kommunikation. Ähnliche Ansätze sind im übertragenen Sinne beim Facility Management festzustellen. Die Randbedingungen sind zwar andere, aber mangels zielgerichteter Kommunikation und gemeinsamem Verständnis scheiterte auch im Facility Management schon so manches Projekt. Spricht man mit fünf verschiedenen Personen über das Thema Facility Management, so erhält man in der Regel auch fünf verschiedene Meinungen.
Kapitel 1 gibt einen Überblick über das Thema Facility Management. Mit diesem Kapitel beginnt ein Rückblick auf die Historie des in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts, von USA nach Deutschland kommenden, neuen Management Themas "Facility Management". Es wird aufgezeigt, wie schwer man sich damals dabei tat und heute zum Teil auch noch tut, dieses umfassende Thema zu definieren und die eigentlichen Leistungsspektren auch organisatorisch abzugrenzen. Herausgearbeitet wird dabei die Idee und Aufgabe des Facility Managements genauso wie der Nutzen und die Herangehensweise. Im Kapitel werden auf leicht verständliche Weise, in erster Linie das Management bzw. die Führungskräfte angesprochen. Auf der Basis einfacher Beispiele wird aufgezeigt, wie wichtig der Einsatz geeigneter Werkzeuge sowie die Organisationsstrukturen für die Systematik ist, um Zeit, Kosten und Arbeit zu sparen. Die wesentlichen Grundüberlegungen des Facility Managements werden angerissen und in den darauf folgenden Kapiteln vertieft.
Der sorgsame Umgang mit dem Rohstoff „Energie“ und seinem Abfallprodukt, dem klimaschädlichen Kohlendioxid, wird immer wichtiger. Verbraucht wird Energie vor allem in Gebäuden: Für die Heizung im Winter und die Klimaanlage im Sommer, für technische Anlagen und zur Beleuchtung von Räumen. Verantwortlich ist somit der Facility Manager. Aber nebenbei ist das kaum noch machbar. Immer öfter benennen Organisationen deshalb Spezialisten als „Energie-Beauftragte“ oder „Energiemanager“. Die müssen das Energiemanagement als systematischen Prozess einführen und regelmäßige Verbesserungen umsetzen.
Die Fraport AG hat 2008 die Einführung einer Elektronischen Objektakte beschlossen und den Verfasser mit der Umsetzung dieses Vorhabens betraut. Im Projektverlauf hat sich schnell eine hohe Aktualität des Themas gezeigt und auch auf Fachverbandsebene ist das Vorhaben auf großes Interesse gestoßen. An mehreren Stellen wurden nämlich parallel Standards für eine strukturierte Gebäudedokumentation erarbeitet, von denen aber Fraport aufgrund des eigenen Fortschrittes leider keinen Gebrauch mehr machen konnte.
Der Verfasser nimmt das Projekt zum Anlass für diesen praktisch orientierten Beitrag. Entlang der wesentlichen Stationen des Projektverlaufs beschreibt er die inhaltlichen Herausforderungen und die dazu erarbeiteten Lösungen zusammen mit den gewonnenen Erfahrungen. Dabei beschränkt sich dieser Beitrag nicht auf die handwerklich-technischen Aspekte, sondern nimmt zusätzlich eine Change-Management-Perspektive ein: Hier geht es um die sogenannten „weichen Faktoren“, ohne die auch die „härtesten Fakten“ nicht wirksam ins Werk gesetzt werden können.
Das klassische Leistungsbild der Projektsteuerungsleistungen wird in der Praxis auf Bestandsobjekte übertragen, was im Grundsatz auch möglich ist, da der methodische Ansatz unabhängig von der Projekttypologie anwendbar ist. Die Leistungen müssen allerdings mit zum Teil im Verhältnis zu Neubauprojekten sehr großen Erschwernissen ausgeführt werden, wenn man an die Unwägbarkeit eines qualitativ schlechten Bestandes oder den sehr engen Zeitablauf z. B. eines Industrieprojektes unter laufendem Betrieb mit erhöhten Anforderungen an die Sicherheit und Logistik denkt.
Nahezu alle Abläufe des Planens und Bauens beinhalten Entscheidungsprozesse, die auf allen Ebenen der Projektorganisation stattfinden. Auf die daraus resultierenden Anforderungen an die Projektaufbau- und Ablauforganisation wird in Kap. 5.1 differenziert eingegangen. Eine wesentliche Aufgabe des Projektmanagers besteht darin, rechtzeitig den Entscheidungsbedarf zu erkennen und Entscheidungsvorbereitungen zu veranlassen bzw. durchzuführen.
Kaum ein anderer Begriff zeigt in der Immobilienbranche derart reichhaltige Facetten, wenn es um dessen inhaltliche Beschreibung geht, als der des Facility Managements. Zahlreiche voneinander abweichende Inhaltsbeschreibungen, unterschiedliche Definitionen und sogar unterschiedliche Schreibweisen sind hierfür Beleg. Dieses Phänomen lässt sich nicht nur in der internationalen, sondern auch in der rein auf den deutschen Immobilienbereich abgegrenzten Betrachtung feststellen.
Joachim Hirschner, Henric Hahr, Katharina Kleinschrot
Der Begriff der Nachhaltigkeit wird zunehmend stärker für alle möglichen Bereiche und Verwendungen strapaziert, so dass dieser Begriff mittlerweile inflationär eingesetzt und nicht mehr im eigentlichen Sinn verwendet wird. Der Begriff der Nachhaltigkeit stammt urspünglich aus der Forstwirtschaft: „Das in der Forstwirtschaft seit Jahrhunderten angewandte Prinzip der Nachhaltigkeit ist unter dem Aspekt der Ökonomie als Art des Wirtschaftens zu bezeichnen, bei welcher derzeitige Bedürfnisse befriedigt werden, ohne zukünftigen Generationen die Lebensgrundlagen zu entziehen.Kennzeichnung durch langfristig orientiertes Denken und Handeln, um ein Fließgewicht der natürlichen Ressourcen zu erreichen.“
Joachim Hirschner, Henric Hahr, Katharina Kleinschrot
Im Folgenden werden wesentliche Faktoren für die Verkehrswertermittlung von großflächigen Einzelhandelsimmobilien erläutert und untersucht sowie Kennzahlen dargestellt.
Dieser Band des Rietschel wird nicht sämtliche Berechnungsdetails für Gebäude aufzeigen. Er soll aber für thermische, hygrische und lüftungstechnische Situationen die physikalischen Grundlagen klarstellen, die für das Verständnis der realen Vorgänge erforderlich sind. Das ist besonders deshalb von Bedeutung, weil die praktische Berechnungsarbeit sich heute weitgehend auf erprobte Programmsysteme stützt, deren Grundlagen in der Regel nicht mehr hinterfragt werden, die aber durchaus Näherungslösungen verwenden, welche in Grenzfällen zu merklichen Abweichungen von der Realität führen können. (Beispiele: Kurz- und langwelliger Strahlungsaustausch in einem Raum mit z. T. spiegelnden Flächen, Berücksichtigung der Wärmeableitung eines Gebäudes durch das Erdreich wieder an die Außenluft bzw. an das Grundwasser.)
Durch eine Mehrzahl von Energiekrisen, beginnend 1973, fortgesetzt 1978, und ein ständig steigendes Kostenniveau der Öl- und Gaspreise haben die Regierungen die Anforderungen an den Gebäudewärmeschutz immer weiter verschärft.
Durch diese Maßnahmen sind moderne Gebäude – im Gegensatz zu klassischen Altbauten – völlig anders zu bewerten. Dennoch bleiben die Regeln für die Berechnungen (Teil E) natürlich gültig. Während seither ca. 35 % des globalen Energieverbrauchs für die Gebäude-Konditionierung verbraucht wurden, wird in den kommenden 10 Jahren mit Macht daran gearbeitet, zunächst Neubauten so zu gestalten, dass sie nahezu energieautark funktionieren.
Die klimatechnische Aufgabenstellung für Gebäude besteht darin, in dessen Räumen ein gewünschtes, benötigtes oder gefordertes Raumklima mit größtmöglicher Energieeffizienz zu schaffen und einzuhalten.
In Gebäuden müssen (a) das Raumklima hergestellt und aufrechterhalten, (b) sanitäre Anforderungen garantiert und (c) technologische Prozesse ermöglicht werden.
Im bisherigen Verständnis in Mitteleuropa sind Gebäude im weitesten Sinne Energieverbraucher. So werden momentan in privaten Haushalten und damit in Wohngebäuden noch rund 75 % der zugeführten Endenergie für die Raumwärme, 11,5 % für die Trinkwassererwärmung und der Rest für Prozesswärme, mechanische Energie und Beleuchtung verbraucht. Hinter diesen Prozentzahlen stehen beträchtliche Energien.