2018 | OriginalPaper | Buchkapitel
Geld und ‚individuelle Freiheit‘
verfasst von : Christoph Deutschmann
Erschienen in: Georg Simmel und das Leben in der Gegenwart
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Der Beitrag knüpft an der aktuellen Auseinandersetzung zwischen „Kommunitarismus“ und „Kosmopolitismus“ als wissenschaftlichen und politischen Positionen an und erörtert, was ein Rückgriff auf die Analysen Simmels zur Klärung dieser Kontroverse leisten kann. Gezeigt wird, dass sich im Werk Simmels zwei unterschiedliche Deutungen von Individualisierung rekonstruieren lassen: Einerseits eine differenzierungstheoretische, die an der kulturellen Kontextabhängigkeit von Individualisierung festhält; andererseits eine geldtheoretische, die Geld als Grundlage eines kulturell kontextfreien, kosmopolitischen Individualismus interpretiert. Die These des Beitrages ist, dass Simmel damit nicht nur zentrale Gesichtspunkte der heutigen Kontroverse vorwegnimmt, sondern auch deutlich machen kann, wie stark der normativ hochgehaltene Kosmopolitismus der heutigen Zivilgesellschaft implizit auf Geldvermögen als praktischer Voraussetzung einer kosmopolitischen Lebensführung angewiesen ist.