Seit mehr als vierzig Jahren herrscht Frieden in Deutschland und in den meisten Teilen der Welt. In dieser Zeit erwirtschafteten die Deutschen ein privates Vermögen in unvorstellbarer Höhe. 1986 betrug das Nettovermögen 6,2 Billionen DM! Wenn eine einzelne Person täglich eine Million DM ausgeben würde, brauchte sie immerhin 2740 Jahre, um das in der Bundesrepublik angehäufte private Nettovermögen auszugeben. Das Geldvermögen, also zum Beispiel Spareinlagen, Anleihen, Guthaben bei Versicherungen usw., macht allein etwa ein Drittel dieses Vermögens aus.
Bei der Vermögensplanung verhält es sich wie bei vielen Dingen im Leben: Es gibt viele Möglichkeiten, etwas falsch zu machen. Bei der heutigen Vielfalt von Alternativen, sein Geld für sich arbeiten zu lassen, kann der Anleger leicht verunsichert werden.
Das Girokonto oder laufende Konto ist die Ausgangsbasis der Geschäftsbeziehung zwischen Ihnen und Ihrer Bank. Spätestens mit dem ersten Gehaltsempfang braucht jeder Arbeitnehmer ein solches Konto, denn die früher übliche Lohntüte gehört der Vergangenheit an.
Festverzinsliche Wertpapiere, auch Schuldverschreibungen, Anleihen, Obligationen oder (im englischen Sprachraum) Bonds genannt, verbriefen eine schuldrechtliche Verpflichtung und gewähren dem Inhaber ein Forderungsrecht gegenüber dem Schuldner.
Wenn Sie Aktien eines Unternehmens besitzen, sind Sie Mitinhaber dieser Aktiengesellschaft. Sie sind am Grundkapital der Gesellschaft mit dem Nennwert Ihrer Aktien beteiligt. Angenommen, Sie haben 100 Hoesch-Aktien zum Nennwert von je 50 DM erworben. Sie sind nun mit genau 5.000 DM am Grundkapital der Hoesch AG, das 1989 355 Millionen DM betrug, beteiligt. Damit gehören Ihnen 0,0014% von Hoesch. Hätten Sie dagegen 100 Aktien der Parkbrauerei AG Pirmasens-Zweibrücken zum Nominalwert von je 100 DM gekauft so wären Sie immerhin mit 10.000 DM am sehr viel kleineren Grundkapital von 6 Millionen DM beteiligt, was einer Quote von 0,17% entspräche.
Der Optionsschein verbrieft ein Recht, während einer bestimmten Optionsfrist in einem bestimmten Optionsverhältnis ein bestimmtes Optionsobjekt zu einem bestimmten Bezugspreis zu erwerben. Als Optionsobjekte kommen in Frage: Aktien, Aktienindices, Anleihen, Währungen und Gold. Zunächst wird in diesem Kapitel ausschließlich von Aktienoptionsscheinen die Rede sein.
Wir haben uns in den vorangegangenen beiden Kapiteln über die direkte Anlage in festverzinslichen Wertpapieren und Aktien beschäftigt. Für den kapitalschwächeren Anleger ergeben sich hierbei nicht zu übersehende Nachteile: Die durch Mindestsätze bei Provisionen und Spesen entstehenden Transaktionskosten schlagen gerade bei Aufträgen mit kleinen Volumina stark zu Buche. Da der Anleger außerdem bei wenig zur Verfügung stehendem Kapital nur eine beschränkte Anzahl von Posten erwerben kann, geht er ein verhältnismäßig höheres Risiko ein als ein potenter Investor, der sein Anlagekapital auf verschiedene Laufzeiten, Währungen und Aktien verteilen kann.
„Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles.“ (aus Goethe’s Faust) Dank seines schönen Aussehens und überragender chemischer und physikalischer Eigenschaften ist Gold seit alters her das Begehrteste aller Metalle.
Der grundlegende Unterschied zu anderen Formen der Kapitalanlage ist die Unverrückbarkeit des Standorts, die „Immobilität“ des Objekts. Immobilien sind also nicht, wie zum Beispiel Wertpapiere, fungibel. Sie können nicht beliebig mit anderen, vergleichbaren Objekten ausgetauscht werden. Jede Immobilie hat ihren ureigenen Standort und ihre spezifischen Vor- und Nachteile.
Das Bedürfnis nach Sicherheit ist eines der wichtigsten Bedürfnisse des Menschen. Nach der Motivationspyramide von A. Maslow (siehe Kapitel 1) rangiert es unmittelbar nach den Grundbedürfnissen. Wie kann sich der Mensch nun gegen die vielfältigen Risiken, die das Leben mit sich bringt, absichern?
In den vorangegangenen Kapiteln haben Sie alles Wissenswerte über die Kapitalanlage in festverzinslichen Wertpapieren, Aktien und Optionsscheinen, Investmentzertifikaten und Edelmetallen erfahren. Alle Wertpapiermärkte der Welt sind einem ständigen Wandel unterworfen. Was heute noch jeder haben will, kann schon morgen zum „alten Eisen“ gehören. Unser Wirtschaftswachstum verläuft in Zyklen, und jeder einzelne Zyklus ist in seiner Form und Ausprägung anders als jeder seiner Vorgänger. Zinsen, Währungen und Aktienkurse hängen von einer unübersehbaren Vielzahl von Faktoren ab und werden von unzähligen Marktteilnehmern beeinflußt. Die riesigen Ströme anlagesuchenden Kapitals schwappen rund um die Welt und keiner kann mit Sicherheit voraussagen, welche Währung, welches Land, welche Aktien von welcher Region oder welcher Branche in der Zukunft gefragt sein wird.
In den vergangenen zwölf Kapiteln haben Sie, verehrter Leser, alles Wissenswerte über die verschiedenen Formen der Kapitalanlage erfahren. Es ist sinnvoll, Ihnen an dieser Stelle einen strukturierten Gesamtüberblick in Form von Flußdiagrammen zu geben. Die Entscheidungswege wurden unter der Prämisse erstellt, diejenige Anlageform herauszufinden, die unter den jeweiligen Vorgaben steuerliche Situation, Risikobereitschaft und Laufzeit (siehe Abbildungen 13.1. bis 13.3.) die höchstmögliche Rendite erbringt.