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2014 | Buch

Generations- und Führungswechsel im Familienunternehmen

Mit Gefühl und Kalkül den Wandel gestalten

verfasst von: Bernd LeMar

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

In keinem Bereich der Wirtschaft ist angewandte Psychologie so notwendig wie in Familienunternehmen. Der Autor beschreibt die Verbindung von Familie und Unternehmen als eine Liaison von Gefühl und Kalkül. Ein dynamisches Leben in Familie und Betrieb bringt viele Vorteile mit sich. Die entstehende Dynamik will jedoch auch gemeistert werden. Dies erfordert von allen Beteiligten eine hohe soziale Kompetenz. Für den schnellen Leser sind zentrale Themen des Buches in einem Dialog mit einem Familienunternehmer zusammengefasst und optisch als „Gesprächsthemen“ hervorgehoben. In Verbindung mit vielen ansprechenden Abbildungen werden die Inhalte in leicht fassbarer Weise praxisnah aufgezeigt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Besonderheiten von Familienunternehmen
Zusammenfassung
Familienunternehmen sind besondere Unternehmen. Durch die Verbindung familiärer Beziehungen und durch ökonomische Herausforderungen entsteht eine komplexe Organisation, die besondere Führungsfähigkeiten erfordert. Mit jeder weiteren Generation braucht auch die Familie entsprechende Strukturen, Leitlinien und Regeln.
Generationenwechsel sind dabei risikobehaftete Vorgänge, da familiäre Probleme, die unter Umständen jahrzehntelang nicht angesprochen wurden, eine besondere Dynamik mit sich bringen. Familienangehörige, die unterschiedlichen Generationen angehören, haben natürlicherweise auch unterschiedliche Normen, Werte und Ziele. Um hier Übereinstimmungen zu erreichen, bedarf es viel Engagement und Bereitschaft zur Kommunikation. So kann es gelingen, private Wünsche und Bedürfnisse und unternehmerische Ziele und Notwendigkeiten in eine gute Balance zu bringen. Dieser Interessensausgleich sowie eine zeitgemäße Vision ist das Geheimnis von erfolgreichen Familienunternehmen.
Bernd LeMar
2. Familie und Unternehmen: Eine Liaison mit Gefühl und Kalkül
Zusammenfassung
Familienunternehmen existieren in vielen unterschiedlichen Größen und Organisationsformen - vom kleinen mittelständischen Betrieb bis hin zum multinationalen Konzern. Erfolg oder Misserfolg hängt, unabhängig von der Größe, vom Zusammenwirken zweier sehr unterschiedlicher Institutionen ab: der Familie und dem Unternehmen.
Hier kommen zwei Systeme zusammen, deren Verbindung die große Stärke des Familienunternehmens ausmacht und die gleichzeitig dessen große Schwäche sein kann. Im Idealfall unterstützt jeweils ein System das andere. Falls diese gegenseitige Unterstützung nicht gelingt, entstehen Probleme. In einer „normalen“ Familie sind die Angehörigen durch ein Liebesband miteinander verbunden. Wenn dieses Band nicht mehr hält, kommt es meist zur Trennung. Beim Familienbetrieb existiert noch ein weiteres Band, das die Familienmitglieder zusammenhält, unter Umständen auch zusammenkettet: das gemeinsame Unternehmen. Erkenntnisse über die Psychologie in der Wirtschaft kommen hier für das Familienunternehmen zur Anwendung.
Bernd LeMar
3. Die Familie: Herz des Familienunternehmens
Zusammenfassung
Die Gesellschaft erwartet von einem Familienunternehmen, eine gut funktionierende und intakte Organisation zu sein. Dies impliziert den unausgesprochenen Wunsch, dass die Unternehmerfamilie in „Ordnung“ ist, als Grundvoraussetzung für das Funktionieren des Unternehmens. Die unterschiedlichen Systempartner wie Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten oder Banken wünschen sich ebenfalls eine intakte Familie, die berechenbar ist und dem Familienunternehmen Stabilität verleiht.
Für die Unternehmerfamilie sind damit spezifische Herausforderungen verbunden. Wenn die Harmonie im Innenverhältnis der Familie nicht vorhanden ist, wird es für die Familienmitglieder schwierig bis unmöglich, die erwartete Harmonie nach außen zu kommunizieren. Die Mitglieder einer Unternehmerfamilie wollen verständlicherweise ihre familienbedingten Konflikte vor den Mitarbeitern und der Öffentlichkeit verdeckt halten und tendieren dazu, diese herunterzuspielen. Ein Familienclan hält in der Regel nach außen hin zusammen, doch durch den Wandel der Familie sind solche jahrhundertelang geltenden geschriebenen und ungeschriebenen Regeln dabei sich zu verändern.
In Kapitel 3 wird die Bedeutung des Schlüsselbegriffes „Vertrauen“ beim Fortschreiten der Generationen erläutert.
Bernd LeMar
4. Generationswechsel und Nachfolge als Kommunikationsaufgabe
Zusammenfassung
Beim Generationswechsel hat man häufig das Bild vor Augen, die Nachfolge fände aufgrund des Alters der Seniorengeneration stattfinden. Die altersbedingte Unternehmensnachfolge macht aber nicht einmal die Hälfte der Übertragungsfälle aus. Unerwartete Anlässe für eine Übertragung sind beispielsweise Streitigkeiten in der Familie, Ehescheidungen, Unfälle oder schwere Krankheit. Solche und andere Anlässe sind es, die zu schwierigen Situationen führen. Aufgrund der engen Beziehungsverhältnisse und der wechselseitigen Abhängigkeiten zum Familienunternehmen ist eine gute Kommunikation sowohl in der Familie wie im Unternehmen sehr wichtig. In Anlehnung an das 5-Ebenen-Modell wird Kapitel 4 strukturiert. Es wird aufgezeigt, dass bei effektivem Einsatz der Kommunikation im Zuge des Generationswechsels viele schwierige Situationen gut lösbar sind.
In Kapitel 4 werden außerdem die komplexen Rollen der Hauptbeteiligten, also Vater, Mutter und Kind erklärt.
Bernd LeMar
5. Vererben und Erben: Psychologie des Gebens und Nehmens
Zusammenfassung
In Kapitel 4 wird beschrieben, dass der Generationswechsel einen Führungswechsel bedeutet. Hier in Kapitel 5 wird nun der dabei stattfindende Vermögenswechsel näher untersucht, der mit Erben und Vererben verbunden ist. Die etwas rätselhafte Formulierung von Goethe wird darin erläutert: „Was Du ererbst von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen.“
Das Thema „Erben“ ist eng mit dem vielfach verdrängten Thema „Tod“ verknüpft. Das dürfte mit ein Grund sein, weshalb darüber nicht früh genug nachgedacht wird. Da die Regelung der Vermögensnachfolge weitgehend von der Steuer- und Rechtsthematik überlagert wird, wird in diesem Kapitel der Blick auf die menschliche Dimension gelenkt. Dies mit der Frage: „Was geschieht eigentlich beim Erben auf der seelischen Ebene?“
Erbauseinandersetzungen sind die häufigste Ursache für aufbrechende Konflikte in Familienunternehmen. Daher wird in diesem Kapitel eingehend die Kommunikation im Konfliktfall behandelt.
Bernd LeMar
6. Besonderheiten in den einzelnen Generationen
Zusammenfassung
Kapitel 6 behandelt die Besonderheiten in den einzelnen Generationen. In der 1. Generation sind die Gründer zumeist Anteilseigner und selber im Geschäft tätig. Dadurch hat die Familie des Gründers einen unmittelbaren Bezug zum Unternehmen. Das Unternehmen wird nicht nur als eine Angelegenheit des Geldes oder der Sicherung des eigenen Arbeitsplatzes erlebt, sondern die Menschen sind ganzheitlich involviert - auch mit ihren Emotionen. Das Fortschreiten der Generationen bringt mit sich, dass nicht mehr alle Familienmitglieder im Unternehmen tätig sind. Damit verlieren sie den starken emotionalen Bezug dazu. Die emotionale Bindung der Familienmitglieder ans Unternehmen nimmt mit jeder weiteren Generation tendenziell ab.
Während die Gründergeneration das Unternehmen mit viel Herz und großen Emotionen aufbaut, findet in späteren Generationen oft eine Erosion der Vision statt. Eine weitere Gefährdung ist, dass die Familie als bedeutsames System vernachlässigt wird und so die Grundlage für die weitere Entwicklung des Unternehmens gefährdet ist. Dies führt in der 3. und 4. Generation entweder zu einer Konsolidierung mit Bildung entsprechenden Strukturen für die Gesellschafter oder zu einem Verkauf.
Bernd LeMar
7. Beratung von Familienunternehmen
Zusammenfassung
Für einen Familienunternehmer ist es oft schwierig, den richtigen Berater für sein spezifisches Anliegen zu finden. Er hat zwar Erfahrung bei der Auswahl von Fachberatern, z. B. für Steuerfragen, Marketing- oder Rechtsfragen, bei der Auswahl von Beratern zur Lösung von Familienproblemen hat er jedoch meist weniger Erfahrung.
Die Arbeit mit Familienunternehmen bewegt sich vielfach an der Schnittstelle von rationalen und emotionalen Problemen. Unternehmer sind gewohnt, ihre Arbeit auf rationale Art zu bewältigen. Das Nachfolgethema ist jedoch überwiegend ein emotionales. Familienunternehmer, die sich auf einen solchen emotionalen Prozess einlassen, brauchen einen Berater, der sie auf diesem vielfach unbekannten Terrain kompetent begleiten kann. Die Frage „Wer ist der richtige Berater für das Familienunternehmen“ wird in diesem Kapitel beantwortet. Schlüsselbegriff ist auch hier der Begriff „Vertrauen“.
Als Ausblick wird auf die weitere große Bedeutung des Familienunternehmens für Wirtschaft und Gesellschaft herausgestellt.
Bernd LeMar
Metadaten
Titel
Generations- und Führungswechsel im Familienunternehmen
verfasst von
Bernd LeMar
Copyright-Jahr
2014
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-54692-1
Print ISBN
978-3-642-54691-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-54692-1