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Open Access 2022 | Open Access | Buch

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Genresignaturen

Diskurshistorische Perspektiven auf das Psycho-Universum von 1960 bis 2017

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Über dieses Buch

Karina Kirsten diskutiert in diesem Open-Access-Buch die diskursive und historische Verfasstheit von Genres. Mit ‚Genresignaturen‘ entwickelt sie einen neuen analytischen Zugang, um die vielfältigen inter- und transmedialen Dynamiken und soziohistorischen Veränderungen von Genres beschreibbar zu machen. Am Beispiel des Psycho-Franchise veranschaulicht die Autorin, dass die wirkungsvolle und anhaltende Prägnanz von Genresignaturen aus komplexen Semantisierungs- und Differenzierungsprozessen resultiert, die zwischen Produktionskontexten, Distributionsnetzwerken und vielfältigen Diskursivierungen verlaufen. Indem sie in den materialnahen Analysen ‚Genre‘ zusammen mit Gendervorstellungen in den Fokus rückt, zeigt sie zudem, wie im Mantel der ikonischen Genregeschichte aktuelle Fragen und kulturelle Vorstellungen von Geschlechtlichkeit, Sexualität und Weißsein verhandelt werden. Zugleich werden Genresignaturen in Bezug auf Gender und Race sogar soweit umgeschrieben, dass wechselseitig queere Lesarten möglich werden. Genresignaturen bewahren so nicht nur Film- und Genregeschichte, sondern beziehen darüber hinaus zentrale gesellschaftliche Debatten ein.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Open Access

Kapitel 1. Einleitung
Zusammenfassung
Genres besitzen eine signifikante Sichtbarkeit, die uns unmittelbar erkennen lässt, um was für einen Film, eine Serie, eine Fernsehsendung, ein Buch oder ein Videospiel es sich handelt. Sie verfügen über eine alltägliche Evidenz, die uns zwischen medialen Texten Ähnlichkeiten annehmen lässt. „We all know a genre when we see one“, (27) beschreibt Rick Altman dieses Phänomen in seinem vielzitierten Aufsatz „A Semantic/Syntactic Approach“.
Karina Kirsten

Open Access

Kapitel 2. Diskursivität / Historizität von Genre
Zusammenfassung
Der Begriff ‚Genre‘ bezeichnet in der ursprünglichen Sprachbedeutung vom lateinischen ‚genus‘ oder französischen ‚genre‘ abstammend Arten, Sorten und Gattungen. Seine Begriffsgenese lässt sich weit in die Kunst- und Literaturgeschichte zurückverfolgen. In den Philologien und Geisteswissenschaften bildet der Begriff ‚Genre‘ inzwischen ein disziplinübergreifendes Konzept für Systematisierungen und Konzeptualisierungen diverser Textformen und ein wesentliches Prinzip, um Prozesse der Gruppenbildung von Texten zu beschreiben.
Karina Kirsten

Open Access

Kapitel 3. Diskursive Veränderungen in Psycho zwischen Horrorsensation und Autorenkino
Zusammenfassung
Alfred Hitchcocks Film Psycho gilt als einer der meistanalysiertesten Filme der Filmgeschichte. Von einem zu Entstehungszeiten als umstritten aufgenommenen Film hat sich Psycho über die Jahre zu einem Klassiker der Filmkunst und des Genrekinos entwickelt, wo er unter zahlreichen Bestenlisten reiht: 2007 landete Psycho in der vom American Film Institute organisierten Umfrage auf Platz 14 der 100 besten Filme der Filmgeschichte (AFI, „10th Anniversary“), bei der vom britischen Magazin Sight & Sound 2012 initiierten Wahl dagegen ‚nur‘ auf Platz 35, aber wie die Redaktion betont: „Hitchcock’s low budget ‚shocker‘ paved the way for the modern horror film.“
Karina Kirsten

Open Access

Kapitel 4. Generisch-serielle Re-Lektüren in Psycho II-IV zwischen Interdependenzen und Slashergenre
Zusammenfassung
Nur drei Jahre nach Hitchcocks Tod erscheint 1983 mit Psycho II unter der Regie von Richard Franklin die erste Fortsetzung von Psycho, auf die in nur kurzen Abständen 1986 und 1990 zwei weitere folgen: Psycho III und Psycho IV – The Beginning. Die drei Sequels folgen dabei einer populären Welle an Horrorfortsetzungen, die die Geschichten ihrer Vorgängerproduktionen ebenso erfolgreich fortführen. It Lives Again (1978), Damien: Omen II (1978), Dawn of the Dead (1978), Friday the 13th Part 2 (1981) und Halloween II (1981), um nur einige zu nennen, markieren in den 1970er und frühen 1980er Jahren den seriellen Auftakt eines Genretrends, der sich bis in die Gegenwart zieht.
Karina Kirsten

Open Access

Kapitel 5. Generisch-serielle De-Konstruktionen in Bates Motel zwischen historischer Reimagination und seriengenetischer Neuperspektivierung
Zusammenfassung
Bates Motel erzählt die Geschichte des 17-jährigen Norman Bates und seiner Mutter Norma Bates, die es nach dem Tod des Vaters in eine Kleinstadt an der Westküste von Oregon verschlägt. Abseits des städtischen Zentrums beziehen Mutter und Sohn ein viktorianisches Haus auf dem Hügel und renovieren das zugehörige, etwas heruntergekommene Motel, das sie als ‚Bates Motel‘ neueröffnen. Die als Prequel zu Psycho angelegte Serie verlagert die Handlung von Psycho aus der kalifornischen Kleinstadt Fairevale an den Küstenort White Pine Bay.
Karina Kirsten

Open Access

Kapitel 6. Zusammenführungen
Zusammenfassung
Die diskursanalytischen und intertextuellen Analysen haben aus dem Untersuchungskorpus von Psycho, Psycho II-IV und Bates Motel verschiedene Genremarkierungen und Iterationen herausgelöst und in ihren Zuschreibungen, Gestaltungsweisen und Semantiken als Genresignaturen beschrieben. Die abschließenden Ausführungen führen die zentralen Erkenntnisse noch einmal zusammen und bündeln diese in einer diskurshistorischen Gesamtperspektive, die die Genresignaturen in ihren wesentlichen Differenzerscheinungen skizziert. Der Fokus auf Genresignaturen verbindet aber nicht nur die einzelnen Produktionen zu einer Genregeschichte, sondern er funktioniert des Weiteren als ein integratives Analysekonzept, das die Komplexität von Genres beschreibbar macht und auf andere generische Szenarien anwendbar ist.
Karina Kirsten
Backmatter
Metadaten
Titel
Genresignaturen
verfasst von
Karina Kirsten
Copyright-Jahr
2022
Electronic ISBN
978-3-658-36161-7
Print ISBN
978-3-658-36160-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-36161-7