2013 | OriginalPaper | Buchkapitel
Geophysik
verfasst von : Benjamin Bahr, Jörg Resag, Kristin Riebe
Erschienen in: Faszinierende Physik
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
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Wie entstehen Polarlichter? Wie kommt es, dass alle Ozeanböden jünger als 200 Millionen Jahre sind, während die Gesteine der Kontinente ein Alter von bis zu 4 Milliarden Jahren aufweisen können? Und wie kann es sein, dass unsere Erde in manchen Zeitaltern vollkommen eisfrei war? Erst seit wir die innere Struktur der Erde entschlüsselt haben, ist in den letzten Jahrzehnten eine umfassende Antwort auf solche und weitere Fragen gelungen. Forscher haben dabei entdeckt, dass das Innere unserer Erdkugel dreigeteilt ist, ganz ähnlich wie bei einem Hühnerei: Das Eigelb entspricht dem Erdkern, in dessen glutflüssiger Eisenschmelze das Erdmagnetfeld entsteht. Das Eiweiß entspricht dem Erdmantel, der weitgehend fest und zugleich zähplastisch ist, sodass sich in ihm wie bei einem Gletscher sehr langsame Strömungen entwickeln können, die sich bis zur Erdkruste − die der Eierschale entspricht − auswirken und diese in Bewegung versetzen. Unsere Erde ist daher – anders als beispielsweise der Mond − ein sehr dynamischer Planet: Ständig entsteht an den Mittelozeanischen Rücken neuer Meeresboden, während an den Tiefseegräben älterer Meeresboden wieder in den Erdmantel absinkt. Die Kontinente werden von dieser Bewegung mitgenommen, reißen auseinander und kollidieren wieder miteinander. Und manchmal kommt es dabei vor, dass die Zufuhr warmer Meeresströmungen zu den Polen behindert wird – eine Grundvoraussetzung für die Entstehung von Eiszeiten, die seit einigen Jahrmillionen wieder einmal erfüllt ist.