20. Geopolitische Konflikte I: Innerhalb der Halbinsel

Der Beitrag untersucht die geopolitischen Konflikte innerhalb der Arabischen Halbinsel, die seit dem Ende des Osmanischen Reiches und der kolonialen Durchdringung durch Großbritannien bis in die 1970er-Jahre die regionale Stabilität beeinflussen. Die enormen sozioökonomischen, politischen und geostrategischen Umbrüche des 20. Jahrhunderts haben bis heute die regionale Ordnung im arabischen Raum geprägt. Besonders die Proteste des Arabischen Frühlings 2011 destabilisierten den arabischen Raum und führten zur Verschiebung der regionalen Machtordnung. Länder wie Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) konnten lokale Protestbewegungen durch Subventionen und Repression unterbinden, während ärmere Länder wie der Jemen stark betroffen waren. Die Rivalität um geopolitischen Einfluss zwischen Saudi-Arabien, den VAE und Katar sowie die Rolle des Iran und der Türkei als mächtige Anrainer der Halbinsel wird detailliert analysiert. Die Konflikte um die Unterstützung der Muslimbruderschaft, historische Territorialansprüche und die konfessionell-ideologische Hegemonialrivalität zwischen dem Iran und Saudi-Arabien sind zentrale Themen. Der Beitrag beleuchtet auch die Auswirkungen dieser Konflikte auf innerstaatliche Spannungen und die Eskalation von Konflikten wie im Jemen. Zudem wird die historische Entwicklung der Grenzziehungen und die daraus resultierenden territorialen Konflikte, insbesondere um Erdölvorkommen, untersucht. Die Blockade Katars durch Saudi-Arabien, die VAE, Ägypten und Bahrain sowie die geopolitischen Auswirkungen dieser Maßnahmen werden ebenfalls thematisiert. Der Beitrag schließt mit einem Ausblick auf die mögliche Entwicklung einer neuen Sicherheitsarchitektur in der Region und die Chancen für eine Entspannungspolitik.