Im Osten der HafenCity Hamburg entsteht mit 244 Metern Höhe das zukünftig höchste Gebäude der Hansestadt. Derzeit werden auf dem Gelände vorbereitende Probebelastungen mit dafür hergestellten Testpfählen ausgeführt.
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Der Baugrund an der Elbe ist aufgrund der tiefreichenden, bindigen Bodenschichten wenig tragfähig. Daher muss die Bauwerkslast in den Untergrund, in tieferliegende, tragfähige Bodenschichten abgeleitet werden. So soll eine Langzeitsetzung des zukünftigen Gebäudes verhindert werden.
Das mit der Ausführung vorbereitender Probebelastungen an hierfür hergestellten Testpfählen beauftragte Bauunternehmen, Bauer Spezialtiefbau, stellte im August 2019 die ersten Probepfähle in Tiefen von bis zu 111,4 Metern und einem Durchmesser von 1.850 Millimetern her. Laut Angaben des Unternehmens sind dies die längsten Pfähle, die jemals in Deutschland ausgeführt wurden – als suspensionsgestützte Großbohrpfähle im sogenannten Kelly-Verfahren. Zwei der Probepfähle werden am Ende in das fertige Gebäude integriert sein, zwei dienen rein zu Testzwecken, so Bauer.
Die eigentlichen Gründungsarbeiten für den Elbtower sind für 2020 geplant. Dabei sollen dann über 100 dieser Großbohrpfähle entstehen. "Anhand der Testergebnisse der Probebelastungen können Länge, Durchmesser, Material, Ausbildung und Anordnung der Pfähle variieren. Die längsten Gründungspfähle könnten dabei auch noch den bisherigen Rekord von 111,4 Metern überschreiten", erklärt Andreas Wedenig, Projektleiter des Bauunternehmens. 2021 soll dann der erste Spatenstich erfolgen, die Fertigstellung ist für 2025 geplant.