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26.05.2017 | Geotechnik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Neues Verfahren zur Verlegung von Erdkabeln

verfasst von: Christoph Berger

2 Min. Lesedauer

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In einem Pilotprojekt in Borken wird ein neues Verfahren für die grabenlose Verlegung von Erdkabeln getestet. Es stellt eine Kombination und Weiterentwicklung bewährter Bohrtechnologien dar.

Auf einer Baustelle in Borken wird derzeit erstmals die Technologie E-Power Pipe getestet – ein neues Bohrverfahren für die grabenlose Verlegung von Erdkabeln. Dabei sollen auf einem 300-Meter-Abschnitt erste Erfahrungen mit der Technik gesammelt werden.

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Das Verfahren stellt eine Kombination und Weiterentwicklung bewährter Bohrtechnologien dar, vor allem aus dem Horizontalspülbohrverfahren und dem Microtunneling. Das Horizontalspülbohrverfahren, das auch Horizontal Directional Drilling (HDD) genannt wird, wird ausführlich im Kapitel "Tunnelbau und unterirdischer Hohlraumbau" des Springer-Fachbuchs "Handbuch Geotechnik" beschrieben. Unter dem Begriff Microtunneling werden laut dem Kapitel "Baustellenreinrichtung bei speziellen Baustellentypen" des Springer-Fachbuchs "Baustelleneinrichtung" verschiedene Bauverfahren zusammengefasst, die Querschnitte erzeugen, die nicht mehr begangen werden können

Adaption verschiedener Steuer- und Navigationssysteme

Beim Verfahren E-Power Pipe werde nun durch die Adaption verschiedener Steuer- und Navigationssysteme beispielsweise aus dem Rohrvortrieb eine sehr hohe Präzision erreicht. Zudem könne das Verfahren bei vergleichsweise geringen Überdeckungen eingesetzt werden, heißt es von Seiten des Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion, der das Verfahren zusammen mit der RWTH Aachen und dem Bohrspezialisten Herrenknecht erprobt.

In dem Pilotprojekt realisiert Amprion drei kürzere Kabelstrecken – zwischen etwa drei und fünf Kilometern – auf der 380-Hochspannungs-Leitungsverbindung von Wesel nach Meppen. Diese Teilverkabelungsprojekte werden in unterschiedlichen offenen und geschlossenen Verlegetechniken durchgeführt.

E-Power Pipe schließt eine Lücke

"Die ersten Ergebnisse hier in Borken sind vielversprechend, zeigen jedoch noch weiteren Entwicklungsbedarf auf. Sobald die Technologie reibungslos funktioniert, ergänzt sie unseren Werkzeugkasten für die Kabelverlegung", sagt Ludger Meier, Leiter Betrieb und Projektierung bei Amprion. Positiv herausgehoben wird, dass der geplante Streckenverlauf nahezu exakt eingehalten werden kann, was vor allem in der Höchstspannungskabeltechnik unerlässlich sei.

Von einer einzigartigen Innovation spricht Dr. Marc Peters, Leiter Geschäftsbereich Energie bei der Herrenknecht AG: "Sie schließt eine Lücke. Mit diesem gezielt entwickelten Verfahren können Erdkabel unter bestehenden Infrastrukturen wie Rohrleitungen, Straßen, Schienen oder kleineren Gewässern sicher und vor allem sehr schnell verlegt werden."

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