Über Jahrzehnte könnte Deutschland einen Teil seines Lithiumbedarfs über Geothermie aus Thermalwässern decken. Zu diesem Ergebnis kommt das Karlsruher Institut für Technologie in einer aktuellen Datenanalyse.
Bislang stammen nur ein 1 % des weltweiten geförderten Lithiums aus Europa.
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Geothermiekraftwerke im Oberrheingraben und im Norddeutschen Becken könnten zwischen 2 und 12 % des jährlichen Lithiumbedarfs in Deutschland decken, so die Forschenden des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Die Kraftwerke fördern lithiumhaltiges Thermalwasser und führen es – nach einer mögliche Extraktion des Minerals – über eine zweite Bohrung in den Untergrund zurück. Bislang war nicht bekannt, ob der Lithiumgehalt des Tiefenwassers mit der Zeit abnimmt.
Am Beispiel eines Kraftwerks im Oberrheingraben wiesen die Forschenden mithilfe eines eigens entwickelten Modells nun nach, dass die Lithiumkonzentration über einen Beobachtungseitraum von 30 Jahren durch die Verdünnung mit dem zugeführten Wasser zwar zwischen 30 und 50 % abnimmt, anschließend aber konstant bleibt. Grund dafür ist der Zulauf von frischem Tiefenwasser aus dem Kluftsystem im Boden.