6. Germany: Long-Term Housing Supply Problems and Short-Term Reactions

Der deutsche Wohnungsmarkt ist durch einen hohen Anteil an Mietern und einen erheblichen Anteil des Wohnungsbestands vor 1918 gekennzeichnet, was ein historisches Erbe städtischer Entwicklung und Zerstörung widerspiegelt. Das Kapitel untersucht die langfristigen Versorgungsprobleme, darunter einen stetigen Rückgang des Wohnungsneubaus seit den 1970er Jahren und einen steilen Anstieg des Städtebaus in den 2010er Jahren. Sie vertieft sich in das komplexe Zusammenspiel demografischer Veränderungen wie Suburbanisierung und Migration, die die Nachfrage nach Mietwohnungen angetrieben und insbesondere in städtischen Gebieten zu steigenden Mieten beigetragen haben. Die Analyse deckt auch die Auswirkungen der jüngsten Krisen ab, einschließlich der COVID-19-Pandemie, der Energiekrise und der russischen Invasion in der Ukraine, die die Probleme der Erschwinglichkeit von Wohnraum verschärft haben. Das Kapitel untersucht die politischen Reaktionen auf Bundes- und Landesebene, einschließlich Mietregulierung, Wohngeld und Sozialwohnungssubventionen, und bewertet deren Effektivität bei der Bewältigung der aktuellen Wohnungskrise. Außerdem werden die Herausforderungen durch steigende Grundstücks- und Baupreise hervorgehoben sowie die Notwendigkeit umfassender politischer Ansätze, um die zugrunde liegenden strukturellen Probleme auf dem deutschen Wohnungsmarkt in Angriff zu nehmen.