2020 | OriginalPaper | Buchkapitel
Gestaltungsmittel Bild, Ton und Montage unter dem Rezeptionsaspekt der Aufmerksamkeit
Film nutzt technikbasierte Gestaltungsmittel, deren ästhetische Wirkungen unter Kategorien wie Bild, Ton und Montage gefasst werden. Um eine psychologische Interpretation der Gestaltungseffekte zu erleichtern, bieten sich Erkenntnisse an, die sich auf Aufmerksamkeitsprozesse mit deren kognitiven, emotiven und imaginativen Komponenten beziehen. Überlegungen der ökologischen Wahrnehmungstheorie Gibsons gestatten es, die Komponenten der filmischen Wahrnehmung in einem funktionalen Zusammenhang und im Hinblick auf die Sinnproduktion des Werks zu betrachten. Das Kapitel zeigt, dass dies (1) zu Annahmen über die aufmerksamkeitsbezogene Reizselektion des bewegten Filmbildes führt, wonach Kamerahandlungen Funktionsweisen des flexiblen visuellen Wahrnehmungssystems simulieren. (2) Weitere Annahmen betreffen die cross-modale Interaktion von Bild und Ton. Annonciert werden ferner (3) Annahmen zur Steuerung der Aufmerksamkeit durch Montage, die (in Kapitel 17) genauer zur Ausführung kommen.