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2023 | Buch

Gesundheitskiosk

Konzepte, Erfahrungen und Perspektiven

verfasst von: Heike Köckler, Anne Roll, Michael Wessels, Helmut Hildebrandt

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Buchreihe : essentials

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Über dieses Buch

Dieses Buch beschreibt den aktuell diskutierten und vereinzelt erprobten Ansatz der Gesundheitskioske. Gesundheitskioske stellen ein innovatives Angebot im Gesundheitsbereich dar, da sie den Zugang zu Versorgung, Prävention und Gesundheitsförderung insbesondere für solche Communities erhöhen, die sich mit Zugangsbarrieren konfrontiert sehen. Zugangsbarrieren können in der Kenntnis des Gesundheitssystems, Sprachkompetenz, den fehlenden gesundheitsbezogenen Angebote in der unmittelbaren Wohnumgebung liegen. In diesem Essential wird die Vielfalt der aktuellen Ansätze aus einer gesundheitsökonomischen, sozialräumlichen und pflegerischen Perspektive vor dem Hintergrund eigener Erfahrung im Aufbau und der Implementierung von Kiosken beschrieben. Denn zur Umsetzung eines Gesundheitskiosks ist immer eine spezifische Lösung am jeweiligen Ort zu entwickeln.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Ausgangslage
Zusammenfassung
Gesundheitskioske sind eine Innovation im Gesundheitssystem mit neuen Angeboten an neuen Orten für eine zunehmend diversere Gesellschaft. Nach ersten Modellvorhaben liegt ein Gesetzesentwurf vor, der die Handlungsmöglichkeiten von Kommunen erhöht, in Zusammenarbeit mit gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen einen Beitrag zu mehr kontextspezifischer Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitsversorgung zu leisten. Dieser Band skizziert die Hintergründe und Rahmenbedingungen, in denen Gesundheitskioske bereits implementiert wurden und zukünftig weiter zu implementieren sind.
Heike Köckler, Helmut Hildebrandt, Michael Wessels
Kapitel 2. Vom InnoFonds-Projekt zum Gesetzesentwurf
Zusammenfassung
Der erste Gesundheitskiosk in Deutschland wurde im Rahmen eines vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) geförderten Projektes in Hamburg in den Jahren 2017 bis 2019 in den Stadtteilen Billstedt und Horn errichtet. Dessen Unterstützung für die mehrheitlich sozioökonomisch benachteiligten Bewohnerinnen und Bewohner, die Entlastung der lokalen Ärzteschaft sowie die erfolgreiche Kooperation mit den sozialen und kommunalen Einrichtungen führte in der Evaluation und in der Öffentlichkeit zu einer positiven Bewertung, die auch seitens der Politik aufgenommen wurde und in der Koalitionsvereinbarung von SPD, FDP und Grünen in 2021 seinen Niederschlag fand. Der Artikel beschreibt die Entwicklungsgeschichte bis hin zu dem Referentenentwurf eines Gesetzes im Juni 2023, das Gesundheitskioske bundesweit in benachteiligten Regionen unter bestimmten Bedingungen ermöglichen will.
Helmut Hildebrandt
Kapitel 3. Angebotsspektrum eines Gesundheitskiosks
Zusammenfassung
Es sind vor allem Barrieren im Zugang zu den Leistungen des Gesundheitssystems sowie der Aufbau von Gesundheitskompetenz und Gesundheitsförderung, die das Angebotsspektrum eines Gesundheitskiosks ausmachen. Ein Gesundheitskiosk sollte immer auch im Hinblick auf seine sozialräumliche Einbindung konzipiert und dimensioniert werden. Dies bedeutend, Angebote communityspezifisch und barrieresensibel entsprechend des jeweiligen Sozialraums zu gestalten und aufsuchende Arbeit in das Angebot aufzunehmen.
Heike Köckler, Michael Wessels
Kapitel 4. Personal im Gesundheitskiosk
Zusammenfassung
Die Ziele von Gesundheitskiosken sind es, Menschen insbesondere in sozial oder infrastrukturell benachteiligten Sozialräumen, Menschen mit Sprachbarrieren sowie mit geringer Selbstkompetenz in Gesundheitsfragen zu unterstützen. Das Aufgabenspektrum von Gesundheitskiosken kann je nach Standort variieren. Während in städtischen Gebieten möglicherweise eher die Überwindung sozialer Isolation oder die Orientierung im breiten Angebotsspektrum von Gesundheitsdienstleistungen im Vordergrund steht, könnte im ländlichen Raum der Schwerpunkt beispielsweise auf der Beratung und Unterstützung zum Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen liegen.
Anne Roll, Michael Wessels
Kapitel 5. Zur Finanzierung eines Gesundheitskiosks
Zusammenfassung
Die grundsätzliche Herausforderung für die Finanzierung von Gesundheitskiosken besteht darin, eine angemessene Beteiligung der Akteure Kommunen, Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und Private Krankenversicherung (PKV) und darüber hinaus eine angemessene Aufteilung zwischen allgemeiner Daseinsfürsorge, d. h. Finanzierung aus Steuermitteln einerseits und Leistungen der Krankenversicherung, d. h. Finanzierung aus Beiträgen der GKV bzw. Prämien der PKV andererseits zu erreichen. Der Artikel beschreibt die Finanzierung der aktuell bereits bestehenden Gesundheitskioske und stellt die Planungen des Bundesgesundheitsministeriums dar, wie eine Aufteilung der Finanzierung zwischen den kommunalen Gebietskörperschaften sowie den gesetzlichen und privaten Krankenkassen erfolgen soll.
Helmut Hildebrandt, Michael Wessels
Kapitel 6. Betreibermodelle von Gesundheitskiosken
Zusammenfassung
Wer einen Gesundheitskiosk betreiben möchte, muss eine Trägergesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit gründen. Je nach Zweck der Gesellschaft und Anzahl der Gesellschafter sollte die Rechtsform der Trägergesellschaft gewählt werden. Denkbar ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) oder gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH), eine eingetragene Genossenschaft (eG) oder ein eingetragener Verein, dessen Vorstand dann allerdings gewisse Haftungsrisiken eingehen müsste.
Helmut Hildebrandt, Anja Stührenberg, Michael Wessels
Kapitel 7. Der Gesundheitskiosk im Sozialraum
Zusammenfassung
Gesundheitskioske sollen Zugänge zum Gesundheitssystem erleichtern und einen Beitrag leisten, um soziale und gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern. Gesundheitskioske werden sich in regional spezifisch ausgerichtete Arrangements ausgestalten, die auch von unterschiedlichen Betreiber*innenn aus getragen werden. Neben den Kommunen selber kommen dabei Wohlfahrtsorganisationen aber auch alle Leistungserbringer*innen und Akteur*innen im Gesundheitswesen in Betracht. Die Einbindung von Akteuer*innen, die vor Ort bereits Teil des Gesundheitswesens sind, kann die von einigen befürchteten Doppelstrukturen bereits im Ansatz vermeiden.
Heike Köckler
Kapitel 8. Beispiele für Gesundheitskioske
Zusammenfassung
Jede Region ist genauso wie ihre Bevölkerung verschieden und dementsprechend muss auch jeder Gesundheitskiosk eine eigene Ausrichtung haben. Daher sind Gesundheitskioske im ländlichen Raum anders gestaltet als diejenigen im städtischen Raum. Im Folgenden werden für den ländlichen Raum das Beispiel Region Seltenrain im Unstrut-Hainich-Kreis und für die Stadt das Beispiel Billstedt und Horn in Hamburg skizziert.
Helmut Hildebrandt, Anja Stührenberg
Kapitel 9. Fazit und Ausblick
Zusammenfassung
Gesundheitskioske werden sich in regional spezifisch ausgerichtete Arrangements ausgestalten, die auch von unterschiedlichen Betreiber*innenn aus getragen werden. Neben den Kommunen selber kommen dabei Wohlfahrtsorganisationen aber auch alle Leistungserbringer*innen und Akteur*innen im Gesundheitswesen in Betracht. Die Einbindung von Akteuer*innen, die vor Ort bereits Teil des Gesundheitswesens sind, kann die von einigen befürchteten Doppelstrukturen bereits im Ansatz vermeiden. Die Qualifikation des Personals im Kiosk ist von nicht zu unterschätzender Bedeutung.
Heike Köckler, Helmut Hildebrandt, Anne Roll, Michael Wessels
Backmatter
Metadaten
Titel
Gesundheitskiosk
verfasst von
Heike Köckler
Anne Roll
Michael Wessels
Helmut Hildebrandt
Copyright-Jahr
2023
Electronic ISBN
978-3-658-43666-7
Print ISBN
978-3-658-43665-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-43666-7