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16.11.2017 | Gewässer | Schwerpunkt | Online-Artikel

Mehr Wissen schaffen über Plastikvermüllung

verfasst von: Matthias Schwincke

2:30 Min. Lesedauer

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Plastikmüll findet sich nahezu überall auf der Erde. Das Wissen über dessen Ausmaß, Ursachen und Folgen ist dagegen gering. Eine große deutsche Forschungsmaßnahme soll nun mehr Klarheit bringen.

Nach aktuellen Schätzungen des Branchenverbandes Plastics Europe werden weltweit jährlich mehr als 300 Millionen Tonnen Kunststoff produziert. Die Kehrseite: Über Schiffe, Ölplattformen, Strände und Flüsse gelangen schätzungsweise bis zu 5 Prozent davon als Plastikmüll in die Ozeane. Kunststoff in allen möglichen Größen und Zusammensetzungen findet sich so mittlerweile fast überall auf der Erde - selbst auf entlegenen Inseln, im arktischen Meereis und in Tiefseesedimenten.

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2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

Mikroplastikmüll im Meer

Mikroplastik stellt eine ernst zu nehmende Belastung für die Meeresumwelt dar. Neben Quellen und Eigenschaften von Mikroplastikpartikeln werden ihre Auswirkungen auf Meeresorganismen sowie die Herausforderungen bei der Erforschung dieser Form der Umweltverschmutzung besprochen. 

 

Das Wissen über das gesamte Ausmaß der Plastik-Verschmutzung sowie über dessen Ursachen und mögliche Folgen auf Tiere und Menschen ist dagegen gering. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Fördermaßnahme "Plastik in der Umwelt" gestartet.  

Mikroplastik als ein Forschungsschwerpunkt

Mit einem Gesamtbudget von 35 Millionen Euro fördert das BMBF 18 Verbundprojekte und ein wissenschaftliches Begleitvorhaben. Mit dem Ziel einer möglichst umfassenden Untersuchung des Plastik-Kreislaufs erstrecken sich die Projekte auf die Themenfelder Green Economy, Konsum, Recyling, Limnisches System sowie Meere und Ozeane. In diesem Rahmen sollen mehr als 100 Institutionen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis die Eintragswege von Plastik in die Umwelt erforschen sowie Lösungsansätze zur Reduktion des Eintrags identifizieren und in die Umsetzung bringen. Folgende Projekte befassen sich dabei ausdrücklich mit Mikroplastik, also Plastik-Teilchen unter 5 Millimetern:

  • RAU - Reifenabrieb in der Umwelt 
  • TextileMission - Mikroplastik textilen Ursprungs - Eine ganzheitliche Betrachtung: Optimierte Verfahren und Materialien, Stoffströme und Umweltverhalten 
  • RUSEKU - Repräsentative Untersuchungsstrategien für ein integratives Systemverständnis von spezifischen Einträgen von Kunststoffen in die Umwelt 
  • SubµTrack - Tracking von (Sub)Mikroplastik unterschiedlicher Identität - Innovative Analysetools für die toxikologische und prozesstechnische Bewertung
  • PLASTRAT - Lösungsstrategien zur Verminderung von Einträgen von urbanem Plastik in limnische Systeme 
  • MicBin - Mikroplastik in Binnengewässern - Untersuchung und Modellierung des Eintrags und Verbleibs im Donaugebiet als Grundlage für Maßnahmenplanungen
  • MikroPlaTas - Mikroplastik in -Talsperren und Staubereichen: Sedimentation, Verbreitung, Wirkung 
  • REPLAWA - Reduktion des Eintrags von Plastik über das Abwasser in die aquatische Umwelt
  • PLAWES - Mikroplastikkontamination im Modellsystem Weser - Nationalpark Wattenmeer: ein ökosystemübergreifender Ansatz
  • MicroCatch_Balt - Untersuchung der Mikroplastik-Senken und -Quellen von einem typischen Einzugsgebiet bis in die offene Ostsee 

Globales Vorreiterprojekt zur Mikroplastik-Kontamination

Im Projekt PLAWES wird mit dem Modellsystem Weser-Nationalpark Wattenmeer weltweit erstmals und umfassend die Mikroplastikbelastung eines großen europäischen Flusseinzugsgebiets mit europäischer Dimension untersucht. Als Pionierstudie werden die sieben Projektpartner eine disziplin- und ökosystemübergreifende Analyse der Kontamination mit Mikroplastik von den Quellflüssen bis zur Nordsee durchführen. Dabei werden exemplarisch verschiedene punktuelle und diffuse Quellen und Eintragspfade berücksichtigt. Einen Einstieg in die Probennahme als eine der zentralen Herausforderungen der Mikroplastikforschung bieten die WASSER UND ABFALL-Autorinnen Anneka Bajewa und Svea Schütt im Zeitschriftenartikel "Erfassung der Mikroplastikbelastung im Cuxhavener Elbeästuar".

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