2019 | OriginalPaper | Buchkapitel
Globaler EIIW-vita-Nachhaltigkeitsindex und Grüne Anleihen: Chancen und Probleme
verfasst von : Paul J. J. Welfens
Erschienen in: Klimaschutzpolitik - Das Ende der Komfortzone
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
Die Nachhaltigkeitsorientierung von Ländern, Unternehmen und Projekten zu erfassen, ist aus Sicht des Kapitalmarktes und auch der Klimapolitik wichtig. Für Investoren stehen bei allen Finanzprodukten Liquidität, Rentabilität – beides positiv – und Risiko (negativ) auf dem Beurteilungskatalog. Wenn sehr viel mehr nachhaltigkeitsorientierte Anleihen von Europäischer Investitionsbank, Weltbank und anderen Emittenten ab 2020 aufgelegt werden, dann verbessert sich die Liquidität. Ob die Erwartung vieler Investoren und mancher Experten richtig ist, dass grüne Anleihen weniger Volatilität beim Kurs – also ein geringeres Risiko als Standardanleihen – aufweisen und in der Rentabilität zumindest gleich gut wie traditionelle Anleihen sind, bleibt abzuwarten. Eine vernünftige Nachhaltigkeitsentwicklung und Klimaschutzpolitik kann es nur geben, wenn die Investoren auf den internationalen Kapitalmärkten Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsaspekte mit im Fokus haben. In diesem Kontext ist der sogenannte EIIW-vita-Nachhaltigkeitsindikator für private Investoren von enormer Bedeutung und großer Nützlichkeit. Dieser kompakte und sehr zweckmäßige Nachhaltigkeitsindikator mit den drei Säulen Erneuerbare Energien, „echte“ Sparquote nach Weltbank sowie die vom EIIW berechnete Position zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit bei nachhaltigkeitsfreundlichen Exportgütern gibt eine rationale Basis für Investoren, die sich für ein länderbezogenes Nachhaltigkeits- und Klimaranking von Anleihen interessieren.