Vor dem Hintergrund der Transformation des Energiesystems beschäftigt sich der Beitrag mit Wärmeliefer-Contracting im kommunalen Bereich. Wärmeliefer-Contracting Maßnahmen versprechen eine Reduktion von CO2-Emissionen und Investitionserleichterungen. Derartige Projekte erfordern stets intersektorale Kooperation, wodurch situative Governance-Arrangements entstehen. Die Dienstleistung kann von Energiedienstleistern mit unterschiedlicher Positionierung auf dem Energiemarkt angeboten werden, die wiederum auf regenerative oder fossile Energieträger setzen können. Anhand eines Vergleichs zweier Fälle hinsichtlich ihrer Governance, ihren Ausgangsbedingungen und Herausforderungen sowie ihrer Innovativität wird die mögliche Rolle des Wärmeliefer-Contractings im erwähnten Umbruchsprozess untersucht. Es wird deutlich, inwiefern lokale Konfliktlinien für einen erfolgreichen Realisierungsprozess in der kommunalen Governance berücksichtigt werden müssen und welche Probleme durch die Auslagerung originär staatlicher Leistungen entstehen können.
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In die Literaturrecherche flossen die
online erhältlichen Informationen und die Berichterstattung der lokalen Medien zu der räumlichen Einheit, ihren organisationalen,
technischen und ökonomischen Charakteristika sowie feldexternen Rahmenbedingungen und den konkreten Projekten
ein.
Die
CO2‐Einsparungen wurden in den zwei hier untersuchten Fällen mithilfe einer Differenz aus dem
Emissionsausstoß der Ausgangssituation vor dem Wärmeliefer‐Contracting und dem Ausstoß nach der Realisierung der technischen
Maßnahme ermittelt (Fettke und Härdtlein 2015a, 2015b).