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GovTech-Startups

Impulse und Praxisbeispiele für die Verwaltung

  • 2025
  • Buch
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Über dieses Buch

Dieses Buch zeigt, wie GovTech-Unternehmen als treibende Kraft für die dringend benötigte Modernisierung der öffentlichen Verwaltung in Deutschland genutzt werden können. Immer mehr öffentliche Aufgaben erfordern innovative Instrumente, um eine zukunftsfähige Verwaltung zu gewährleisten. Insbesondere in den Bereichen Mobilität, Klima, Bildung, Gesundheit, Energie und Sicherheit stehen Bund, Länder und Kommunen unter enormem Druck. Hierzu sind hochspezialisierte und flexible Dienstleister gefragt, die nachhaltige, effiziente Lösungen sowohl digital als auch analog entwickeln.

Die Beiträge zeigen konkrete Lösungen und Erfolgsansätze auf, wie die Verwaltung mit Hilfe von GovTech-Innovationen den dringend notwendigen Modernisierungsprozess erfolgreich anstoßen kann. Sie beleuchten anhand von Fallbeispielen die Rolle von Startups, die sowohl digitale als auch analoge Lösungen anbieten, und wie diese als zentraler Baustein für die Zukunftsfähigkeit der Verwaltung eingesetzt werden können. Darüber hinaus wird aufgezeigt, wie GovTech-Startups nicht nur technische, sondern auch gesellschaftlich wichtige Aufgaben zur Förderung des Gemeinwesens übernehmen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Der Wendepunkt ist erreicht – Staat und Verwaltung müssen jetzt handeln
Zusammenfassung
Sicherlich gibt es Leserinnen und Leser dieses Beitrags, die die gemachten Vorschläge massiv kritisieren und als nicht umsetzbar abtun. Grundlegende Veränderungen sind in der Regel unangenehm und werden so lange wie möglich hinausgezögert. Was nicht sein kann, soll nicht sein. Aber gerade unser Leben in Normalistan verhindert die Anpassung an neue Gegebenheiten und Herausforderungen. Angesichts der gewaltigen Herausforderungen ist dies aber gerade jetzt notwendig. Auch die öffentliche Verwaltung muss sich verändern und modernisieren. Deshalb mehr Mut zu neuen Wegen und Lösungen. Dazu zählt auch, die Potenziale der Gov-Tech-Unternehmen als Hebel für eine Modernisierung der Verwaltung zu nutzen.
Franz-Reinhard Habbel
2. Gov-Tech – Digitales Planen und Bauen in Bayern: Building Information Modeling als Grundstein für die Baubranche der Zukunft
Zusammenfassung
Bayern steht vor großen Herausforderungen im Bauwesen, von der Schaffung von Wohnraum über klimagerechtes Bauen bis hin zur Sanierung von Infrastruktur. Der digitale Wandel, insbesondere die Methode Building Information Modeling (BIM), eröffnet neue Chancen, um Planungen effizienter, nachhaltiger und transparenter zu gestalten. Bayern setzt auf die schrittweise Implementierung von BIM, um die Bauwirtschaft zu modernisieren, Ressourceneffizienz zu steigern und innovative Lösungen voranzutreiben. So will Bayern seine Position als Innovationsstandort festigen.
Christian Bernreiter, Peter Endisch, Franziska Lang-Scharli
3. Erfolgsfaktoren für Gov-Tech-Projekte am Beispiel von F13 – Die Verwaltungs-KI aus Baden-Württemberg
Zusammenfassung
Das Innovationslabor der Landesregierung Baden-Württemberg „InnoLab_bw“ erkannte frühzeitig das Potenzial von großen KI-Sprachmodellen für die öffentliche Verwaltung. In enger Zusammenarbeit mit dem Start-up Aleph Alpha und Mitarbeitenden der Landesverwaltung entstand F13. Dies ist eine KI-basierte Assistenz, welche Verwaltungsmitarbeitenden Hilfsfunktionen für die Arbeit mit Texten im Behördenalltag zur Verfügung stellt. Mit F13 hat es Baden-Württemberg als erstes Bundesland geschafft, vor die KI-Welle zu kommen und den anstehenden Transformationsprozess der Wissensarbeit aktiv zu gestalten und Mehrwerte frühzeitig zu nutzen und damit bundesweit für große Aufmerksamkeit gesorgt. Dieser Beitrag stellt das wegweisende GovTech-Projekt F13 vor, das sich als Win-win-Projekt für die öffentliche Verwaltung ebenso wie für das beteiligte Start-up herausstellte, und arbeitet exemplarisch die Erfolgsfaktoren des Projekts heraus.
Björn Beck, Martin Reisinger
4. Von GovTech zu Legal Tech: Was Start-ups im Rechtsbereich wissen sollten
Zusammenfassung
Amtsgericht München, 27. Mai 2030: Die Richterin blickt nachdenklich auf ihren Bildschirm. Der Fall ist aufgeklärt: Thomas K., zweifach vorbestraft, hat ein Fahrrad im Wert von 1000 € gestohlen – aber den Schaden bereits ersetzt. Mit einem Fingertipp aktiviert sie „JusticeBrain“, eine KI-gestützte Datenbank. Sekunden später erscheint eine Visualisierung hunderter Urteile in vergleichbaren Fallkonstellationen. Damit hat die Richterin einen Anhaltspunkt, welches Strafmaß andere Gerichte in ähnlichen Fällen für angemessen erachtet hatten.
Sebastian Dötterl
5. Digitalisierungsimpulse von einem öffentlichen Versicherer
Zusammenfassung
Deutschland belegt in europäischen und internationalen Vergleichen in Digitalisierungsindizes regelmäßig schlechte Plätze. Jüngste Erhebungen zeigen nun positive wie negative Entwicklungen: Zwar konnte das Land beim Ausbau der 5G-Abdeckung aufholen (98,1 %), gerade bei der Digitalisierung öffentlicher Dienstleistungen liegt es aber weiter unter dem EU-Durchschnitt 75,8/79,4 % für Bürgerinnen und Bürger und 78,6/85,4 % für Unternehmen (Europäische Kommission, 2024). Neben der unzureichenden Digitalisierung belastet ein hoher Bürokratieaufwand die Unternehmen in Deutschland und Europa. In diesem Beitrag wird zum einen der Einsatz neuer, technologischer Möglichkeiten anhand von Beispielen aus der Versicherungswirtschaft und Ideen ihrer Übertragbarkeit auf die öffentliche Verwaltung diskutiert. Zum anderen werden Anregungen für die Vereinfachung von Berichtspflichten im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben und Aufsichtsanforderungen gegeben.
Diane Robers, Thomas Rodewis, Stephan Spieleder, Frank Walthes
6. GovTechs und der Smart-City-Ansatz
Zusammenfassung
Die Digitalisierung ist ein unaufhaltsamer Treiber für die Modernisierung unserer Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Während im Bereich der Wirtschaft und Wissenschaft das Thema Digitalisierung bereits in den vergangenen Jahren konsequent vorangetrieben wurde, so ist es vor allem im Bereich von Politik und Verwaltung erforderlich, diesen Prozess noch stärker zu beschleunigen.
Siegfried Balleis
7. Mehr Innovation wagen – Kooperation von Start-ups und der Verwaltung am Beispiel von Hamburg
Zusammenfassung
Hamburg setzt mit dem Vorhaben GovTecHH systematisch auf innovative Kooperationen zwischen Verwaltung und Start-ups, um die Digitalisierung auch auf diesem Wege voranzutreiben. Der Ansatz des Venture Clienting, bekannt aus der Privatwirtschaft, wird gezielt genutzt, um erprobte technologische Lösungen von externen Innovatoren einzukaufen und in der Verwaltung zu pilotieren. Die Venture-Client-Einheit GovTecHH in der Hamburger Senatskanzlei dient dabei als zentrale Schnittstelle und sichert die Passfähigkeit zwischen den behördlichen Bedarfen und innovativen Lösungen der Start-ups. Dazu begleitet GovTecHH Hamburger Behörden von der Bedarfserhebung und Markterkundung über die rechtssichere Beschaffung bis zur Erprobung neuer Technologien. Die Einführung einer in Hamburg entwickelten Experimentierklausel im Vergaberecht erleichtert die Zusammenarbeit zusätzlich und schafft mehr Flexibilität bei der Beschaffung. Durch diese strategische Öffnung steht der Hamburger Verwaltung ein vielfältiges Anbieter-Ökosystem offen, um konkrete Lösungen zu finden, Innovationen zu fördern und die Verwaltung zukunftsfähig aufzustellen. Hamburg übernimmt damit eine Vorreiterrolle und zeigt, wie mutige Kooperationen und eine positive Lernkultur die Modernisierung der öffentlichen Verwaltung unterstützen können.
Christian Pfromm
8. It‘s the leadership, stupid – Führung im digitalen Zeitalter
Zusammenfassung
Das digitale Zeitalter stellt besondere Herausforderungen an gute Führung. Dies gilt in besonderem Maße für die öffentliche Verwaltung. Es beginnt bei den Kompetenzen des einzelnen Mitarbeitenden und der Dynamik in bunten Projektteams und endet in einem zunehmend unsicheren und unbeständigen Entscheidungsumfeld sowie hohen Anforderungen an das eigene Kommunikationsgeschick. Dieser Beitrag wirft ein Schlaglicht auf die Praxis von Führung in der öffentlichen Verwaltung im digitalen Zeitalter.
Ilona Benz
9. KI in der öffentlichen kommunalen Verwaltung – eine Bestandsaufnahme
Zusammenfassung
Der Beitrag stellt erste KI-Anwendungen insbesondere auf Landkreis-, Städte und Gemeindeebene dar, um Mitarbeitende zu entlasten und dem Fachkräftemangel zu begegnen. Trotz allgemeiner Zurückhaltung gibt es schon eine Reihe von Verwaltungsverfahren, die KI einsetzen.
Christian Rupp
10. Die Entwicklung und der Einfluss von GovTec in Österreich: Eine datenzentrierte Perspektive
Zusammenfassung
In der heutigen digitalen Ära spielt die Regierungstechnologie, allgemein bekannt als Gov-Tech, eine entscheidende Rolle bei der Modernisierung öffentlicher Dienste und der Verbesserung der Regierungsführung. In Österreich, einem Land, das für seine robuste digitale Infrastruktur bekannt ist, ist die Integration fortschrittlicher Gov-Tech-Lösungen nicht nur ein Trend, sondern eine strategische Notwendigkeit. Innerhalb der strengen Datenschutzgesetze, wie der Allgemeinen Datenschutzverordnung, müssen österreichische Gov-Tech-Unternehmen eine komplexe regulatorische Landschaft navigieren. Diese Vorschriften stellen sicher, dass mit Bürgerdaten äußerst sorgfältig umgegangen wird und balancieren Innovation mit Privatsphäre und Sicherheit. Darüber hinaus positioniert Österreichs Einhaltung von EU-Regulierungen diese Unternehmen als Benchmarks in Compliance und Governance und dient als Modell für den Rest Europas.
Günther Tschabuschnig
11. Grüne Datenwirtschaft
Zusammenfassung
Die Publikation analysiert Nachhaltigkeitsaspekte entlang des Datenlebenszyklus – von Erhebung über Analyse bis zur Vernichtung. Sie zeigt, wie energie- und ressourcenschonende Prozesse gestaltet werden können, identifiziert relevante Fragestellungen zur Bewertung grüner Daten und skizziert erste Schritte zur Entwicklung eines Gütesiegels für nachhaltige Datenwirtschaft. Ziel ist eine ökologisch verantwortungsvolle Datennutzung.
Sarah Stryeck, Claire Jean-Quartier, Günther Tschabuschnig
12. Innovationen in stark regulierter Umgebung: Was GovTech von InsurTech lernen kann
Zusammenfassung
InsurTechs zeigen, wie Innovation trotz strenger Regulierung gelingen kann – auch für den öffentlichen Sektor. Der Beitrag beleuchtet Erfolgsfaktoren für die Zusammenarbeit von Start-ups und etablierten Akteuren, betont kulturelle und strukturelle Voraussetzungen und zeigt, wie Ökosysteme wie InsurLab Germany Innovation fördern. Verwaltung kann hiervon lernen – etwa bei Kooperationen, Datenstrategien oder der Nutzung regulatorischer Spielräume.
Philipp Johannes Nolte, Robert Richstein
13. Die Initiative „myGovernment“ zur Förderung von GovTechs
Zusammenfassung
Befragungen des von KPMG geförderten Instituts für den öffentlichen Sektor liefern Hinweise darauf, dass die öffentliche Verwaltung die Lösungen von Start-ups als relevant einschätzt, dennoch konnten sich 2021 weniger als die Hälfte der Verwaltungsbeschäftigten Digitalisierungsprojekte mit Start-ups vorstellen. Um dieser Skepsis entgegenzuwirken und eine bessere Vernetzung zwischen Staat und Start-ups zu erreichen, unterstützt das Institut für den öffentlichen Sektor seit 2016 mit der Initiative myGovernment GovTech-Start-ups und ihre innovativen Lösungen für den öffentlichen Sektor.
Benjamin Wolf-Engels, Ferdinand Schuster
14. Ein GovTechHub als Antwort auf Ostdeutschlands Herausforderungen
Zusammenfassung
Gesellschaftliche Veränderungen wie demografischer Wandel, Urbanisierung und technologische Fortschritte beeinflussen unser Leben und Arbeiten. Auch die Wirtschaft wird durch digitale Innovation, Globalisierung und Klimawandel transformiert. Technologien wie KI und IoT ändern Geschäftsmodelle und Prozesse.
Nicole Röttger, Mirco Dragowski
15. Aktionsplan für eine verstärkte Zusammenarbeit von GovTech und Verwaltung
Zusammenfassung
Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung bietet enormes Innovationspotenzial, das durch eine engere Zusammenarbeit mit GovTech- und Civic-Tech-Organisationen verstärkt werden kann. Ein vom Kompetenzzentrum Öffentliche IT (ÖFIT) organisierter Workshop im Februar 2024 brachte Expert:innen aus Verwaltung, GovTech und Civic Tech zusammen, um bestehende Herausforderungen bei der Zusammenarbeit zu identifizieren und Lösungsansätze zu entwickeln. Vier zentrale Problemfelder wurden herausgearbeitet: Mindset, Priorisierung und Zuständigkeiten, Standards sowie Vergabe. Eine neue Fehlerkultur, klare politische Leitbilder, definierte Zuständigkeiten sowie einheitliche Standards und transparente Vergabeverfahren sollen Innovationen fördern und die Kooperation mit externen Akteur:innen erleichtern. Der Workshop zeigte, dass großes Interesse an Vernetzung besteht und GovTech sowie Civic Tech von einer intensiveren Kooperation profitieren können. 
Liadán Sage, Sofie Voigt
Titel
GovTech-Startups
Herausgegeben von
Franz-Reinhard Habbel
Diane Robers
Christoph Meineke
Copyright-Jahr
2025
Electronic ISBN
978-3-658-48647-1
Print ISBN
978-3-658-48646-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-48647-1

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