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2023 | Buch

Grenzüberschreitender Tourismus in Schutzgebieten

Potenziale, Fallstricke und Perspektiven

verfasst von: Marius Mayer, Wojciech Zbaraszewski, Dariusz Pieńkowski, Gabriel Gach, Johanna Gernert

Verlag: Springer International Publishing

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Über dieses Buch

Dieses Buch erörtert, wie der Tourismus zwischen Nachbarländern wie Polen und Deutschland trotz des Schengener Abkommens behindert wird. Am Beispiel von Schutzgebieten im Nordosten Deutschlands und im Nordwesten Polens wird das Phänomen der sozioökonomischen und kulturellen Barrieren für den grenzüberschreitenden Tourismus analysiert. Darüber hinaus werden die Ergebnisse einer repräsentativen Online-Befragung in beiden Ländern vorgestellt und sozioökonomische und geographische Forschungen zu Grenzgebieten, Naturtourismus in Schutzgebieten, nationalen Stereotypen und Vorurteilen diskutiert. Als eine der wenigen Marktstudien zum Schutzgebietstourismus ist sie für Wissenschaftler und Praktiker (Schutzgebietsmanager, Tourismusfachleute) gleichermaßen relevant und bietet ihnen Einblicke in die Auswirkungen auf die künftige Forschung und Tourismuspraxis.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Barrierewirkung der polnisch-deutschen Grenze auf Tourismus und Erholung in Schutzgebieten: Eine Einführung
Zusammenfassung
Seit Inkrafttreten des Schengener-Abkommens in Polen im Dezember 2007 sollten nationale Grenzen den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Polen und Deutschland nicht mehr einschränken, so dass man erwarten könnte, dass sich die trennenden Wirkungen der Grenze auf Freizeitaktivitäten stark abgeschwächt hätten. Allerdings zeigen jüngste Studien, dass in den Schutzgebieten entlang dieser Grenze tatsächlich sehr wenig internationaler Tourismus stattfindet, so dass es offensichtlich erscheint, dass sie immer noch als eine mentale und kulturelle Barriere fungiert. Dieses Phänomen ist jedoch noch nicht ausreichend untersucht worden. Aus diesem Grund analysieren wir die Barrieren für den grenzüberschreitenden Tourismus für den Fall der Schutzgebiete entlang der polnisch-deutschen Grenze durch die Bewertung verschiedener Einflussfaktoren. Diese Schutzgebiete stellen einen idealen Fall dar, weil die Landschaften auf beiden Seiten recht ähnlich sind und daher leicht als Einflussfaktor auf die Reiseentscheidungen ausgeblendet werden können. Dieses Kapitel dient als Einführung in das Buch, indem es mehrere Schlüsselfragen skizziert, die Untersuchungsregion entlang der Grenze zwischen Polen und Deutschland beschreibt, die behandelten Forschungsfragen erläutert und einen Überblick über den Inhalt und den Aufbau des Buches gibt.
Marius Mayer, Wojciech Zbaraszewski, Dariusz Pieńkowski, Gabriel Gach, Johanna Gernert
Kapitel 2. Grenzen, (Schutzgebiets-)Tourismus und Vorurteile: Theoretische und konzeptionelle Grundlagen
Zusammenfassung
Dieses Kapitel bietet den theoretischen und konzeptionellen Hintergrund des Buches, indem es den Forschungsstand zu Grenzen und Tourismus und insbesondere die Faktoren, die den grenzüberschreitenden Tourismus beeinflussen, darstellt. Das Kapitel verbindet etablierte Konzepte der Politischen Geographie, der Border Studies von Tourismus und Grenzen sowie des Tourismus in Schutzgebieten. Unsere Literaturübersicht zeigt erstens, dass der Tourismus keine wichtige Rolle in den Border Studies spielt und zweitens, dass unsere zentrale Forschungsfrage noch nicht angemessen behandelt wurde; nämlich, wie Grenzen und damit verbundene Barrieren den Besuch von Schutzgebieten beeinflussen, die entlang oder in der Nähe von Grenzen liegen. Das Kapitel trägt auch zu dem aufkommenden Forschungsfeld der Geographien der Vorurteile bei, das bisher kaum Fragen im Zusammenhang mit Tourismus und Erholung berücksichtigt hat.
Marius Mayer, Wojciech Zbaraszewski, Dariusz Pieńkowski, Gabriel Gach, Johanna Gernert
Kapitel 3. Grenzüberschreitende Politik und Entwicklung in der Europäischen Union mit einem Fokus auf Tourismus
Zusammenfassung
Dieses Kapitel nimmt einen breiteren geographischen Rahmen in den Blick, um auf das europäische „Projekt“ aufmerksam zu machen, indem es grenzüberschreitende Politik und Entwicklung von und in der Europäischen Union mit einem besonderen Fokus auf den Tourismus analysiert. Es beginnt mit einem allgemeinen Überblick über die Hauptziele und Herausforderungen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Tourismus, bevor es die Ziele und Struktur der grenzüberschreitenden Politik in der Europäischen Union hervorhebt, indem es die Rolle des Tourismus betont. An dieser Stelle wird ein besonderer Schwerpunkt auf die Tourismuspolitik in Ost-/Mitteleuropa nach dem Fall des Eisernen Vorhangs gelegt. Darüber hinaus werden die Geschichte und Funktionen des Schengener Abkommens und seine Bedeutung für den grenzüberschreitenden Tourismus in Europa skizziert und mehrere Instrumente und Förderprogramme der EU erörtert, wobei die INTERREG Gemeinschaftsinitiative und die Bemühungen der Euroregionen hervorgehoben werden. Sowohl die Chancen als auch die Schwächen für die Entwicklung von grenzüberschreitenden Destinationen werden untersucht. Zusammenfassend behandelt dieses Kapitel die Frage nach der Rolle, die der grenzüberschreitende Tourismus in der Politik und den Programmen der EU spielt, den Ressourcen, die in Tourismusprojekte investiert werden, und ihren erkennbaren Auswirkungen.
Marius Mayer, Wojciech Zbaraszewski, Dariusz Pieńkowski, Gabriel Gach, Johanna Gernert
Kapitel 4. Polnisch-deutsche Beziehungen und Tourismusströme zwischen beiden Ländern
Zusammenfassung
Dieses Kapitel diskutiert die Entwicklung und die aktuelle Situation der Beziehungen zwischen Polen und Deutschland und die gegenseitigen Tourismusströme. Zunächst fassen wir die zwischen Polen und Deutschland während der Nachkriegszeit zusammen, gefolgt von einem Überblick über die kulturellen Ähnlichkeiten und die gegenseitigen Images der beiden Länder. Im Bereich des Tourismus besteht eine Asymmetrie zwischen den jeweiligen Rollen des Tourismus in den polnischen und deutschen Volkswirtschaften, die sowohl auf Deutschlands bedeutendere Stellung als Incoming-Destinationals auch auf seine noch wichtigere Rolle als Quellmarkt für den Outgoing-Tourismus für die globale Tourismusbranche zurückzuführen ist. Besuche bei Familien und Freunden generieren bei weitem den größten Anteil an grenzüberschreitendem Tourismus zwischen den beiden Nationen. Mit der Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen in Polen steigt jedoch auch die Bedeutung des internationalen Reisens für kommerzielle und Erholungs/Urlaubszwecke, was sich in der wachsenden Zahl von Ankünften und Übernachtungen in Deutschland widerspiegelt. Regionen wie Brandenburg und die Woiwodschaft Zachodniopomorskie – beide an der polnisch-deutschen Grenze gelegen – profitieren erheblich vom internationalen Tourismus zwischen den Ländern. Insbesondere die polnische Woiwodschaft profitiert von dieser Nahbeziehung. In dieser Region lag der Anteil der deutschen Touristen an den gesamten Übernachtungen von Ausländern im Jahr 2015 nahe an 90 %.
Marius Mayer, Wojciech Zbaraszewski, Dariusz Pieńkowski, Gabriel Gach, Johanna Gernert
Kapitel 5. Tourismus in den zwei Nationalparks Unteres Odertal, Deutschland, und Ujście Warty, Polen
Zusammenfassung
Nachdem allgemein Nationalparks und speziell der Nationalparktourismus in Polen und Deutschland thematisiert wurde, wird in diesem Kapitel die Tourismusentwicklung in zwei Nationalparks untersucht, die direkt an der polnisch-deutschen Grenze liegen: der deutsche Nationalpark Unteres Odertal (NPUOT) und der polnische Nationalpark Ujście Warty (NPUW). Diese beiden Gebiete haben viele Merkmale gemeinsam: ihre Flussnähe, ihre Lage im Tiefland, den Schutz von Vogelpopulationen als primäres Ziel und die sozioökonomischen Bedingungen in ihrer jeweiligen Umgebung. In beiden Parks sind die gleichen Arten touristischer Aktivitäten möglich – Wandern, Radfahren sowie Wassersport- und Angelaktivitäten – und beide Schutzgebiete befinden sich in ähnlicher Entfernung zu großen Ballungsgebieten in Polen und Deutschland (Szczecin und Berlin). Die für den NPUOT gemeldete Besucherzahl ist jedoch dreimal höher als die im NPUW. Dies könnte durch die größere Attraktivität des NPUOT erklärt werden, die auf der Anzahl und Länge der Wanderwege, dem Besucherzentrum und einer besseren Vermarktung beruht. Da jedoch der Hauptzweck dieser beiden Nationalparks der Naturschutz ist, kann die niedrigere Besucherfrequenz im NPUW auf lange Sicht vorteilhaft sein.
Marius Mayer, Wojciech Zbaraszewski, Dariusz Pieńkowski, Gabriel Gach, Johanna Gernert
Kapitel 6. Grenzüberschreitender Tourismus in Schutzgebiete in Polen und Deutschland: Methodik
Zusammenfassung
Dieses Kapitel erklärt im Detail die Methodik, die der empirischen Studie zugrunde liegt. Es stellt die Hypothesen und das Forschungsdesign vor (Workshops; Pretest: Fokusgruppendiskussionen; Hauptbefragung: repräsentativer Online-Fragebogen) und identifiziert die Grundgesamtheit, bevor es die Datenerhebung, Aufbereitung (unter anderem Gewichtung) und Analyse beschreibt. Insgesamt wurden vier Workshops an verschiedenen Orten in der Grenzregion mit verschiedenen Stakeholdern, zwei Fokusgruppendiskussionen, eine in Szczecin und eine in Berlin sowie eine repräsentative webbasierte Quellgebietsbefragung in beiden Ländern (mit geographischer Stichprobenziehung in den polnischen Woiwodschaften Zachodniopomorskie und Lubuskie, und in elf deutschen Landkreisen entlang der Grenze, einschließlich der Stadt Berlin) durchgeführt. Jede Befragung wurde von mehr als 600 Probanden beantwortet. Die Befragung umfasste mehrere Fragen- und Themenblöcke: Der erste Block beinhaltete Fragen zu den Freizeit- und Urlaubspräferenzen, zur persönlichen Einstellung zum Naturschutz sowie zum Wissen über Schutzgebiete im Allgemeinen und speziell in Polen und Deutschland. Im zweiten Teil wurden die Befragten gebeten, Fragen zum Image des Nachbarlandes, ihren Wahrnehmungen der Grenze, der Häufigkeit ihrer Grenzübertritte für verschiedene Zwecke, den Barrieren, die sie bei grenzüberschreitenden Aktivitäten wahrnehmen, und ihren Vorurteilen über Polen/Deutschland zu beantworten. Die Befragung schloss mit soziodemographischen Fragen.
Marius Mayer, Wojciech Zbaraszewski, Dariusz Pieńkowski, Gabriel Gach, Johanna Gernert
Kapitel 7. Gegenseitige Einstellungen, Stereotype und Vorurteile gegenüber dem Nachbarland und Wahrnehmungen der polnisch-deutschen Grenze
Zusammenfassung
Dieses Kapitel beginnt die Darstellung der Ergebnisse der repräsentativen Online-Befragung mit den soziodemographischen Merkmalen der Befragten, wobei ein erster Schwerpunkt auf den Unterschieden zwischen den polnischen und deutschen Stichproben liegt. Der Hauptinhalt dreht sich um die gegenseitigen Einstellungen, Stereotype und Vorurteile gegenüber dem Nachbarland, wie sie in der Befragung zum Ausdruck kommen. Nach der Darlegung gegenseitiger Interessen, Sympathie, Wissen und Faszination konzentriert sich die Diskussion auf die spontanen Assoziationen der Polen und Deutschen mit ihrem jeweiligen Nachbarland/Volk, gefolgt von standardisierten Image-Wahrnehmungen und Einstellungen gegenüber diesen Nachbarn. Schließlich untersuchen wir das Ausmaß von Vorurteilen und Stereotypen, die wir unter Vermeidung von zu starker sozialer Erwünschtheit messen wollten. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Polen und Deutsche in der Grenzregion zwar nicht sehr viel übereinander wissen, aber im Allgemeinen recht positiv übereinander denken. Dennoch bestätigen wir das Vorhandensein von hartnäckigen (negativen) Stereotypen und Vorurteilen und unterstreichen die Gültigkeit der Kontakthypothese, die besagt, dass Befragte, die das Nachbarland besucht haben, positivere Einstellungen und weniger negative Vorurteile zeigen. Schließlich präsentieren wir die Wahrnehmungen der Befragten von der polnisch-deutschen Grenze selbst, die, wie sich herausstellt, nicht generell als Barriere wahrgenommen wird, sondern als recht natürlich und nicht störend empfunden wird.
Marius Mayer, Wojciech Zbaraszewski, Dariusz Pieńkowski, Gabriel Gach, Johanna Gernert
Kapitel 8. Grenzüberschreitendes Tourismus- und Erholungsverhalten in der polnisch-deutschen Grenzregion: Empirische Befunde aus einer repräsentativen Online-Befragung
Zusammenfassung
Dieses Kapitel befasst sich mit dem grenzüberschreitenden Tourismus und dem allgemeinen Freizeitverhalten der Bevölkerung des deutsch-polnischen Grenzgebietes. Zunächst werden allgemeine Aspekte des Reiseverhaltens der Befragten untersucht, wie etwa ihr Interesse an fremden Ländern, die Häufigkeit von Auslandsreisen und die Präferenzen für Reiseeigenschaften. Die Ergebnisse zeigen, dass Deutschland und seine Touristen eine besondere Stellung in der globalen Tourismusbranche einnehmen, da sie ein größeres Interesse an fremden Ländern zeigen und häufiger ins Ausland reisen als die polnischen Befragten. Darüber hinaus haben diese beiden Besuchergruppen unterschiedliche Präferenzen in Bezug auf Destinationseigenschaften. Der Hauptteil des Kapitels ist dem grenzüberschreitenden Erholungsverhalten gewidmet. Nach einer deskriptiven Analyse der Häufigkeit der Grenzüberquerungen werden die Gründe für und gegen Grenzüberquerungen erörtert, wobei der Schwerpunkt auf dem Tourismus und den Freizeitaktivitäten im Nachbarland liegt. Anschließend wird die Häufigkeit der grenzüberschreitenden touristischen Aktivitäten mit Hilfe von Korrelations- und Regressionsanalysen erklärt. In diesem Zusammenhang testen wir die Hypothese, dass das grenzüberschreitende Verhalten von persönlichen Eigenschaften, Imagekomponenten und der Grenzwahrnehmung beeinflusst wird.
Marius Mayer, Wojciech Zbaraszewski, Dariusz Pieńkowski, Gabriel Gach, Johanna Gernert
Kapitel 9. Images von und Besuche in Schutzgebieten entlang der polnisch-deutschen Grenze mit Fokus auf zwei Nationalparks: Unteres Odertal, Deutschland, und Ujście Warty, Polen
Zusammenfassung
Dieses Kapitel diskutiert Images von und Besuche in Schutzgebieten entlang der polnisch-deutschen Grenze, mit einem Schwerpunkt auf zwei Nationalparks: Unteres Odertal (NPUOT) in Deutschland und Ujście Warty (NPUW) in Polen. Zunächst werden die Umweltweltbilder und Kenntnisse von Schutzgebietskategorien und -begriffen der Befragten untersucht, bevor ihre spontanen Assoziationen mit Schutzgebieten in Polen und Deutschland ermittelt werden, gefolgt von einer detaillierten Bewertung der gestützten Bekanntheit von Schutzgebieten in den beiden Ländern. Schließlich werden Details zu Besuchen und Bewertungen des NPUOT und des NPUW auf Grundlage der Präferenzen der Befragten für touristische Infrastruktureinrichtungen in Nationalparks präsentiert. Das Kapitel zeigt, dass polnische Befragte deutlich vertrauter mit Schutzgebieten in ihrem Heimatland sind als Deutsche, und dass beide Teil-Stichproben mehr Schutzgebiete im eigenen Land als im anderen Land kennen. Die polnische Stichprobe kennt auch signifikant mehr deutsche Schutzgebiete als umgekehrt. Diese Trends setzten sich fort, als wir die Besuche in Schutzgebieten untersuchten. Somit haben polnische Befragte eine höhere Neigung, Schutzgebiete in Deutschland zu besuchen, was auf das Vorhandensein von einseitigen Barrieren für den grenzüberschreitenden Schutzgebietstourismus zwischen den beiden Nationen hindeutet.
Marius Mayer, Wojciech Zbaraszewski, Dariusz Pieńkowski, Gabriel Gach, Johanna Gernert
Kapitel 10. Offenbarte und bekundete Präferenzen für grenzüberschreitenden Tourismus in polnische und deutsche Schutzgebiete
Zusammenfassung
Mit diesem Kapitel schließen wir die Präsentation der Ergebnisse der Online-Befragung ab, indem wir die Einflussfaktorenauf den grenzüberschreitenden Tourismus in polnische und deutsche Schutzgebiete analysieren. Die Korrelations- und Regressionsanalysen basieren sowohl auf Daten zu offenbarten als auch zu bekundeten Präferenzen für Besuche in Schutzgebieten im Heimat- und Nachbarland, um die Erklärungskraft verschiedener Einflussfaktoren auf das offenbarte und bekundete Besuchsverhalten in Schutzgebieten in der deutsch-polnischenGrenzregion zu testen. Hinsichtlich der hypothetischen Schutzgebietswahl erwiesen sich der Woliński-Nationalpark in Polen und der Naturpark Insel Usedom in Deutschland als die bevorzugten Ziele. Insgesamt sind die Präferenzen der Befragten für hypothetische Tages- und Wochenendausflüge sehr ähnlich. Erneut haben polnische Befragte eine höhere Neigung, Schutzgebiete in Deutschland zu besuchen als umgekehrt. Wie erwartet hat die Entfernung zwischen dem Wohnort der Befragten und den Schutzgebieten einen Einfluss auf die Anzahl der hypothetischen Besuche, aber der Bekanntheitsgrad der Schutzgebiete erwies sich als ein viel stärkerer Einflussfaktor. Images und Vorurteile spielen für bekundete Präferenzen eine wichtigere Rolle als für offenbarte Präferenzen Trotz dieser Befunde bleibt jede Aussage über die Kausalrichtung spekulativ.
Marius Mayer, Wojciech Zbaraszewski, Dariusz Pieńkowski, Gabriel Gach, Johanna Gernert
Kapitel 11. Grenzüberschreitender Tourismus in Schutzgebieten entlang der polnisch-deutschen Grenze: Eine Synthese
Zusammenfassung
Dieses Kapitel verbindet eine Diskussion mit den Schlussfolgerungen des Buches, indem es die Ergebnisse unserer empirischen Arbeit zusammenführt und mit dem aktuellen Stand der Forschung in diesem Bereich vergleicht. Es bewertet Forschungsansatz und Methodik kritisch und schlägt potenzielle Verbesserungen für zukünftige Studien vor. Wir sind der Ansicht, dass unser Forschungsdesign recht einfach auf andere Grenzsituationen oder andere Destinationsarten übertragen und angewendet werden könnte; dadurch würden Vergleiche von Ergebnissen aus verschiedenen Kontexten erleichtert. Schließlich bietet das Kapitel praktische Implikationen für Tourismus- und Schutzgebietsmanagement in der Untersuchungsregion.
Marius Mayer, Wojciech Zbaraszewski, Dariusz Pieńkowski, Gabriel Gach, Johanna Gernert
Metadaten
Titel
Grenzüberschreitender Tourismus in Schutzgebieten
verfasst von
Marius Mayer
Wojciech Zbaraszewski
Dariusz Pieńkowski
Gabriel Gach
Johanna Gernert
Copyright-Jahr
2023
Electronic ISBN
978-3-031-20493-7
Print ISBN
978-3-031-20492-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-031-20493-7