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2017 | Buch

Grundlagen der Elektrotechnik und Elektronik 3

Dynamische Netzwerke: zeitabhängige Vorgänge, Transformationen, Systeme

verfasst von: Steffen Paul, Reinhold Paul

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Die dreibändige Einführung hilft, die Elektrotechnik als ein Gesamtgebiet zu begreifen, das nach einheitlichen Prinzipien beschrieben werden kann.
Band 3 erweitert die Netzwerkkenntnisse auf zeitveränderliche Vorgänge, von denen die Wechselstromtechnik als wichtige technische Grundlage der Elektrotechnik dient, aber auch die Grundlage ist, mit der durch Transformationen (Fourier-, Laplace-) das Netzwerk schließlich in die abstraktere Systemauffassung bis hin zu zeitkontinuierlichen Systemen übergeht. Sie sind als Grundlage der digitalen Signalverarbeitung unverzichtbar. Die Grundkenntnisse dafür werden geboten.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Netzwerke bei zeitveränderlicher Erregung
Zusammenfassung
Aufbauend auf Gleichstromnetzwerken und ihrer Analyse sowie den physikalischen Vorgängen in Netzwerkelementen konzentriert sich dieser Band auf Netzwerke mit Speicherelementen (die sog. dynamischen Netzwerke), ihr Verhalten und die technischen Anwendungen bei zeitveränderlicher Erregung, insbesondere durch Wechselgrößen und Schaltvorgänge. Den Ausgang bildet die Netzwerk(differential)gleichung und ihre rationelle Lösung bei unterschiedlicher zeitlicher Anregung. Am Anfang stehen die Merkmale zeitveränderlicher Größen, ihre Mittelwerte und Darstellungsarten sowie der Zeigerbegriff bei Wechselgrößen und der Übergang zu komplexen Wechselgrößen, also die Transformation aus dem Zeit- in den Frequenzbereich als Grundlage der komplexen Wechselstromrechnung.
Steffen Paul, Reinhold Paul
2. Netzwerke bei stationärer harmonischer Erregung, Wechselstromtechnik

Aus dem Strom-Spannungsveralten der Netzwerkgrundelemente für Wechselgrößen lässt sich der Scheinwiderstand einführen. Seine Angabe für Netzwerkteile erfordert die stationäre Lösung der Netzwerkdifferentialgleichung. Er geht durch Transformation der Netzwerkelemente bzw. des Netzwerkes in den Widerstands- bzw. Leitwertoperator über, mit dem sich Wechselstromnetzwerke im Frequenzbereich mit den Methoden der Gleichstromnetzwerke berechnen lassen. Die allgemeine Lösung ist die Netzwerkfunktion bzw. der Frequenzgang als zentrale Größe. Sie lässt sich unterschiedlich darstellen (Zeigerdiagramm, Ortskurven, Bode-Diagramm).

Erweitert werden muss für den Wechselstromkreis auch der Leistungsbegriff, denn es sind jetzt Schein-, Wirk- und Blindleistung zu unterscheiden (und später bei allgemeinen periodischen Größen noch die Verzerrungsblindleistung). Diese Erweiterung erlaubt bei der Leistungsübertragung im Grundstromkreis eine Wirk- und Scheinleistungsanpassung.

Steffen Paul, Reinhold Paul
3. Eigenschaften wichtiger Netzwerke

Die Anwendung der Wechselstromnetzwerke in der Technik beruht auf verschiedenen Besonderheiten: Filterwirkung durch die Energiespeicher, Phasenunterschiede zwischen Zweiggrößen, das Konzept der gesteuerten Quelle (die hier erst hier volle Wirkung entfalten). Damit lassen sich z.B. Halbleiterbauelemente bequem in Netzwerke einbeziehen und der Begriff Verstärkung gewinnt fundamentale Bedeutung, beispielsweise auch zur Erzeugung negativer Widerstände.

Behandelt werden in diesem Kapitel die Filterprinzipien mit Standardelementen, aber auch aktive Filter und typische Wechselstrombrücken, die heute für Sensoranwendungen relevant sind.

Einen weiteren Themenschwerpunkt bildet der Transformator. Obwohl er aus einigen Anwendungsbereichen fast verschwunden ist, gibt es andere, die ohne ihn nicht auskommen (Energietechnik, Schaltnetzteile). Auch weitere Übertragerzweitore wie UNIC und Gyrator haben heute eigenständige Einsatzfelder.

Gesteuerte Quellen bilden die Grundlage der Verstärkermodellierung. Deshalb ist die Verstärkung ein Themenschwerpunkt. Dazu gehören die Grundmerkmale, typische Transistorschaltungen und ihr Frequenzverhalten. Verstärker nutzen oft das Rückkopplungsprinzip. Das wirft die Frage nach der Netzwerkstabilität auf und umgekehrt: wie kann Instabilität zur bewussten Schwingungserzeugung, dem Oszillatorprinzip, dienen? Dabei ist es zum Grundverständnis zweckmäßig, den Frequenzbegriff zur komplexen Frequenz zu erweitern, die Ab- und anklingende Schwingungsamplituden mit ausdrückt und sich als roter Faden durch das dynamische Verhalten von Netzwerken zieht. Obwohl diese Themen gewöhnlich als Bestandteil der Elektronik betrachtet werden, beziehen wir sie bewusst in die elektrotechnischen Grundlagen ein.

Steffen Paul, Reinhold Paul
4. Mehrphasen-Netzwerke, Drehstromtechnik
Zusammenfassung
Mehrphasensysteme entstehen durch Verkettung mehrerer Generatorspannungen gleicher Frequenz. Sie bieten besonders als Drehstromsystem in Stern- oder Dreieckschaltung Vorteile wie beispielsweise das entstehende Drehfeld als Grundlage robuster Motorkonzepte. Wichtige Merkmale der Drehstromsysteme hängen davon ab, ob sie mit symmetrischer oder unsymmetrischer Last betrieben werden. Dabei kann die an eine Last abgegeben Leistung zeitunabhängig sein, ein Vorteil. Die Berechnung von Drehstromkreisen reduziert sich bei symmetrischer Last auf das einfache Grundstromkreismodell. Unsymmetrische Last erfordert aufwändigere Analyse. Nützlich ist hierbei die Methode der symmetrischen Komponenten bestehend aus drei unabhängigen einphasigen Systemen das Mit-, Gegen- und Nullsystem sowie anschließender Überlagerung aller Teilergebnisse.
Steffen Paul, Reinhold Paul
5. Netzwerke bei periodischer und nichtperiodischer Erregung
Zusammenfassung
Da sich jede periodische Funktion durch Fourierentwicklung als Summe einzelner Harmonischer mit spezieller Amplitude und Phase darstellen lässt, kann ein durch ein periodisches Signal erregtes Netzwerk mit Speicherelementen auf die Analyse von Wechselnetzwerken für die einzelnen Harmonischen zurückgeführt werden. Mit diesem Ansatz gelingt beispielsweise auch die Analyse schwach nichtlinearer Netzwerke.
Eine Erweiterung des Fourieransatzes für nichtperiodische und besonders einmalige Vorgänge führt zur Fouriertransformation (FT). Sie beschreibt das zum Vorgang im Zeitbereich gehörende (kontinuierliche) Spektrum im Frequenzbereich. Dadurch vereinfacht sich die Lösung der Netzwerkgleichung, da für Standarderregung die Fourier-Transformierten vorliegen und die Übertragungsfunktion des Netzwerkes durch einfache Wechselstromrechnung bestimmt werden kann. Die Stärke der FT liegt in der Spektraldarstellung von Netzwerkgrößen und ihrem messtechnischen Zugang.
Steffen Paul, Reinhold Paul
6. Übergangsverhalten von Netzwerken
Zusammenfassung
Übergangsvorgänge in dynamischen Netzwerken entstehen durch Störung des stationären Zustandes, etwa durch einen Schaltvorgang. Zur Lösung der Netzwerkdifferentialgleichung bieten sich, neben dem direkten Verfahrung im Zeitbereich, mehrere Wege an: die Netzwerkreaktion auf bestimmte Testsignale in Verbindung mit der Sprung- und Impulsantwort des Netzwerkes, oder eine Transformationsmethode wie Fourier- oder die für Schaltvorgänge besser geeignete Laplace- Transformation (LT).
Die Lösung im Zeitbereich besteht immer aus dem flüchtigen und eingeschwungenen Zustand oder gleichberechtigt dem Nulleingangs- und Nullzustandsverhalten. Der erste Anteil ist die Folge von Anfangswerten der Energiespeicher im Netzwerk, die zweite, das Nullzustandsverhalten, die Folge der Netzwerkerregung. Das wird an Netzwerken mit einem oder zwei Energiespeichern bei typischen Schalterregungen (Gleich- und Wechselspannung. Sprung- und Impulssignal) gezeigt.
Sehr leistungsfähig ist die Zustandsraumdarstellung. Sie erlaubt nicht nur einen tiefen Einblick in die Netzwerkdynamik, sondern lässt sich leicht auf größere Netzwerke erweitern.
Von allen Methoden am leistungsfähigsten ist die Laplace-Transformation. Sie wird ausführlich diskutiert, auch für die Zustandsraumdarstellung. Einige gleiche Problemstellungen, die mit unterschiedlichen Methoden gelöst werden, vertiefen nicht nur den Lehrstoff, sondern erlauben auch einen Aufwandsvergleich.
Steffen Paul, Reinhold Paul
Backmatter
Metadaten
Titel
Grundlagen der Elektrotechnik und Elektronik 3
verfasst von
Steffen Paul
Reinhold Paul
Copyright-Jahr
2017
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-44978-3
Print ISBN
978-3-662-44977-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-44978-3

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