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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

57. Grundpfeiler eines nachhaltigen Investmentansatzes auf der Basis von börsengehandelten Indexfonds

verfasst von : Jens Koch

Erschienen in: Nachhaltiger Konsum

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Die derzeitige Niedrigzinsphase stellt viele Anleger vor allergrößte Herausforderungen. Eine auskömmliche Rendite lässt sich im aktuellen Marktumfeld nur unter Inkaufnahme von Risiken und leider allzu oft auch nur unter Akzeptanz von hohen Gebühren bzw. teils komplexen Strukturen realisieren. Hinzu kommt, dass sich immer mehr Marktteilnehmer im Rahmen eines nachhaltigen Investmentansatzes für die Einhaltung der zunehmend in den Fokus rückenden ESG- oder SRI-Kriterien interessieren.

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Fußnoten
1
Interessant in Bezug auf die historische Renditeentwicklung des DAX ist das zugehörige DAX-Renditedreieck des deutschen Aktieninstituts (DAI, online), nicht zuletzt deswegen, weil es durchschnittliche jährliche Renditen mit Ein- und Ausstiegszeitpunkten visualisiert und damit unter anderem veranschaulicht, welche Renditen bei langfristigen Investments in die Aktien des DAX historisch erzielbar waren.
 
2
Oft gibt es eine kleine, sogenannte Tracking Differenz, also eine Abweichung zwischen Index und Nachbildung durch den ETF. Dies kann von verschiedenen Gründen herrühren, z. B. von der Replikationsmethode (Kommer 2018, S. 231 ff.) oder entstehenden Aufwendungen bzw. Erträgen daraus. Will man beispielsweise den DAX nachbilden, so ist dies physisch in einer theoretischen Sichtweise nur dann möglich, wenn alle Aktien des DAX im eigenen Portfolio mit der identischen Gewichtung gehalten und bei Veränderungen kontinuierlich mitangepasst werden. Da dies mit Schwierigkeiten behaftet ist (z. B. hohe Transaktionskosten), existieren auch andere Nachbildungsmethoden.
 
3
Die Gesamtkostenquote, auch Total Expense Ratio (TER) genannt, ist in Prozent angegeben und spiegelt die jährlichen laufenden Kosten wider. Die TER ist mit Kritik behaftet, weil sie nicht alle Kosten enthält, was speziell bei aktiv gemanagten Fonds, welche teilweise hohe Ausgabeaufschläge in Rechnung stellen, zu deutlichen Verzerrungen führen kann.
 
4
Als „Markt“ wird in diesem Kontext der Benchmarkindex bezeichnet.
 
5
Ein bedeutender Grund für die Befürworter des passiven Investierens ist die sogenannte Effizienzmarkthypothese von Eugene Fama, die im Kern vereinfacht ausgedrückt besagt, dass alle Informationen bereits in Wertpapierkursen enthalten sind und Finanzmärkte nicht zuletzt durch die Rationalität aller Marktteilnehmer effizient funktionieren (Fama 1970). Demnach scheint es auch für niemanden möglich zu sein, dauerhaft einen Renditevorteil gegenüber dem Markt zu erzielen.
 
6
Das sogenannte „magische“ Dreieck der Vermögensanlage zeigt das Spannungsfeld zwischen Rendite, Sicherheit und Liquidität auf. Diese drei Ziele stehen regelmäßig in einem Gegensatz zueinander.
 
7
Der Wertebereich des linearen Korrelationskoeffizienten ρ (Korrelation) erstreckt sich von -1 (maximal negativer Zusammenhang, gegenläufig) bis + 1 (maximal positiver Zusammenhang, gleichläufig).
 
8
Also beispielsweise bei 20 % in Asset A und 80 % in Asset B: \(\mu_{P} =\) \({\text{x}}_{{\text{A}}} {\upmu }_{{\text{A}}} {\text{ + x}}_{{\text{B}}} {\upmu }_{{\text{B}}}\, { = 0,2 } \cdot { 5 + 0,8 } \cdot {\text{10 = 9\;\% }}\).
 
9
Bei einer Stichprobe mit der Excel-Funktion VAR.S() zu berechnen. Bei 20 % in Asset A und 80 % in Asset B und einer Korrelationsannahme von −1: \({\upsigma }_{{\text{P}}}^{{2}}\; { = 0,2}^{{2}} {15}^{{2}}\,{ +\, 0,8}^{{2}} {30}^{{2}} \,{ \,+ \,2 } \cdot { 0,2} \cdot { 0,8 } \cdot { 15 } \cdot { 30 } \cdot { }\left( { - 1} \right){\, = \,441}\); die Volatilität ist demnach 21 %.
 
10
Der lineare Korrelationskoeffizient kann mit der Excel-Funktion KORREL() berechnet werden.
 
11
Bei einer Stichprobe mit der Excel-Funktion KOVARIANZ.S() zu berechnen. Im oben ausgeführten Beispiel ergibt sich die Kovarianz als \({\upsigma }_{{{\text{A,B}}}} = {{\upsigma }}_{{\text{A}}} \,{{\upsigma }}_{{\text{B}}} \,{{\uprho }}_{{{\text{A,B}}}} = 15 \cdot 30 \cdot ( - 1) = - 450 \).
 
12
Vektoren und Matrizen innerhalb dieses Beitrags werden dickgedruckt dargestellt.
 
13
So lässt sich die Varianz des Portfolios auf der Basis des obigen Beispiels folgendermaßen berechnen: \( {{\boldsymbol{\upsigma} }}_{{\textbf{P}}}^{\mathbf{2}} \,\textbf{=}\, {\textbf{x}}^{\prime}\boldsymbol\Sigma \,{\textbf{x = }}\left( {\begin{array}{*{20}c} {\mathbf{0}{,}\mathbf{2}} & {\mathbf{0}{,}\mathbf{8}} \\ \end{array} } \right)\left( {\begin{array}{*{20}c} {\mathbf{15}^{\mathbf{2}} } & \mathbf{ - 450} \\ \mathbf{ - 450} & \mathbf{30^{2} } \\ \end{array} } \right)\left( {\begin{array}{*{20}c} \mathbf{0{,}2} \\ \mathbf{0{,}8} \\ \end{array} } \right) \). Der Erwartungswert der Portfoliorendite ist \({\textbf{x}}^{\prime}{\boldsymbol\upmu} \,\textbf{=} \left( {\begin{array}{*{20}c} \mathbf{0{,}2} & \mathbf{0{,}8} \\ \end{array} } \right)\left( {\begin{array}{*{20}c} \mathbf{5} \\ \mathbf{{10}} \\ \end{array} } \right){\textbf{ {=} 9\;\% }}\).
 
14
Mittels der Tobin-Separation lässt sich auch eine Aufteilung zwischen Portfolio in riskanten Assets und einer Cash-Haltung realisieren (Tobin 1958). Prinzipiell kann man den hier dargelegten Ansatz auch dahingehend modifizieren.
 
15
1 ist der Einheitsvektor, N steht für die Anzahl der Assets.
 
16
Optimierungsprobleme unter Nebenbedingungen können mit dem bekannten Lagrange-Verfahren gelöst werden.
 
17
ESG steht für Environmental (Umwelt), Social (Soziale Aspekte), Governance (Unternehmensführung).
 
18
SRI bedeutet Sustainable and Responsible Investment (Nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Investment).
 
19
Zusammengesetzt ist der MSCI World ESG Leaders Index aus regionalen Subindizes (MSCI Pacific ESG Leaders Index, MSCI Europe & Middle East ESG Leaders Index, MSCI Canada ESG Leaders Index und dem MSCI USA ESG Leaders Index). Diese Regionen bilden die entwickelten Märkte ab, weshalb der Vergleich zum MSCI World Index der adäquate ist.
 
20
In Klammern befindet sich jeweils die Anzahl der Kriterien in den Kategorien.
 
21
Die Kriterien für bereits im Index befindliche Unternehmen werden teilweise gelockert. So reicht dann z. B. bereits ein MSCI ESG Controversies Score von eins oder besser aus, um im MSCI World ESG Leaders Index zu verbleiben.
 
22
Dabei bleiben die relativen Branchenanteile in etwa konstant, womit jede Branche weiterhin im Index vertreten ist. Es handelt sich also um eine Art Selektion durch Ranking („Auswahl der jeweils Besten“) innerhalb der Branchen.
 
23
Beispielsweise steht „Gambling“ im MSCI SRI Index mit der Maßgabe „Low Tolerance“ und dem Ausschlusskriterium „All companies deriving 5 percent or more revenue from ownership of operation of gambling-related business activities“ im Katalog, während selbiges im MSCI ESG World Leaders Index heißt: „All companies classified as involved in ‚Operations‘ and ‚Support‘ that earn 50 percent or more in revenue, or more than $1 billion in revenue, from gamblingrelated products.“
 
24
Der Zielwert von acht Prozent ist hier fiktiv angenommen und kann der individuellen Präferenz angepasst werden. Entsprechend der Rendite-Risiko Beziehung verschiebt sich dann zugleich das in Kauf zu nehmende Risiko.
 
25
IG steht für Investment Grade, also Ratingnoten oberhalb von Speculative Grade, also BBB- bzw. Baa3 und besser.
 
26
Als Korrelation wird wie begründet hilfsweise 0,63 angenommen, obgleich auch mit einem Wert von 0,94 hätte eine geringe Diversifikationswirkung erzielt werden können.
 
27
Das MSCI ESG-Rating des Unternehmens ist Stand Juni 2020 AAA. Es ist in der Peer Group als „Leader“ gelistet.
 
28
Da der Autor des Beitrags in der Aktie investiert ist, bleibt der Name des Unternehmens anonym.
 
29
Die Kovarianzen berechnen sich wie folgt: Kovarianz (1,2): 77,02 = 0,61 \(\cdot\) 6,22 \(\cdot\) 20,30; Kovarianz (1,3): -306,80 =  -0,40 \(\cdot\)6,22 \(\cdot\) 123,31; Kovarianz (2,3): 876,12 = 0,35 \(\cdot\) 20,30 \(\cdot\) 123,31.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Fama, E.: Efficient capital markets: a review of theory and empirical work. J. Finance. 25 2, 383–417 (1970) Fama, E.: Efficient capital markets: a review of theory and empirical work. J. Finance. 25 2, 383–417 (1970)
Zurück zum Zitat Kommer, G.: Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs: wie Privatanleger das Spiel gegen die Finanzbranche gewinnen. Frankfurt a. M. (2018) Kommer, G.: Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs: wie Privatanleger das Spiel gegen die Finanzbranche gewinnen. Frankfurt a. M. (2018)
Zurück zum Zitat Markowitz, H.: Portfolio Selection. J. Finance. 7 1, 77–91 (1952) Markowitz, H.: Portfolio Selection. J. Finance. 7 1, 77–91 (1952)
Zurück zum Zitat Steiner, M., Bruns, C., Stöckl, S.: Wertpapiermanagement – Professionelle Wertpapieranalyse und Portfoliostrukturierung. Stuttgart (2017). Steiner, M., Bruns, C., Stöckl, S.: Wertpapiermanagement – Professionelle Wertpapieranalyse und Portfoliostrukturierung. Stuttgart (2017).
Zurück zum Zitat Tobin, J.: Liquidity preference as behavior towards risk. Rev. Econ. Stud. 25 2, 65–86 (1958) Tobin, J.: Liquidity preference as behavior towards risk. Rev. Econ. Stud. 25 2, 65–86 (1958)
Metadaten
Titel
Grundpfeiler eines nachhaltigen Investmentansatzes auf der Basis von börsengehandelten Indexfonds
verfasst von
Jens Koch
Copyright-Jahr
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-33353-9_57