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1996 | Buch

Grundsatzfragen und Herausforderungen des Dienstleistungsmarketing

herausgegeben von: Univ.-Prof. Dr. Anton Meyer

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : Focus Dienstleistungsmarketing

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Über dieses Buch

l "Pro-suming" - so lautet ein schillernder Begriff, der die Forschung zum Dienstleistungs­ Marketing in den vergangenen Jahren inspirieren und voranbringen konnte. Hinter diesem Begriff verbirgt sich unter anderem ein Sachverhalt, der schon recht frühzeitig einer näheren 2 Untersuchung unterzogen wurde und der seitdem zum integralen Bestandteil grundsätzlicher Diskussionen zum Dienstleistungsbegriff und den daraus resultierenden vermarktungsrelevanten Implikationen geworden ise: die Einbringung externer Faktoren in den Verfligungsbereich des Anbieters. 4 Diese auch als Integrativität bekannt gewordene Erscheinungsform ist mehrfach zur 5 inhaltlichen Bestimmung von Dienstleistungen herangezogen worden . Auch wenn es mit Hilfe der Integrativität bislang nicht gelungen ist, zu einer eindeutigen und allgemein 6 akzeptierten Abgrenzung von Dienstleistungen beizutragen , so ist dennoch das Phänomen als solches für das Marketing so wichtig, daß es einer besonderen Beachtung bedarf. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, daß die Integrativität letztlich jeden Austauschprozeß betrifft und daher nicht nur für das Dienstleistungs-Marketing - wie es auch immer eingegrenzt werden mag -von Bedeutung ist.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Interaktionsmuster bei der Integration externer Faktoren
Zusammenfassung
Neben der Vermarktung des Leistungspotentials und der Immaterialität des Leistungsergebnisses gilt die Mitwirkung des Nachfragers am Leistungserstellungsprozeß als ein konstitutives Merkmal von Dienstleistungen.1 Die Mitwirkung des Nachfragers besteht darin, sog. externe Faktoren zur Verfügung zu stellen. Hierbei kann es sich um Objekte (zu reparierende Maschine, zu bebauendes Grundstück) handeln, aber auch um Subjekte (Arztbesuch), Rechte, Nominalgüter oder Informationen. Besonderes Kennzeichen der externen Faktoren besteht darin, daß sie zeitlich begrenzt in den Verfügungsbereich des Anbieters gelangen und gemeinsam mit den internen Produktionsfaktoren (Bereitstellungsleistung) in einen Ver- oder Bearbeitungsprozeß integriert werden. Der Anbieter ist dabei auf die externen Faktoren angewiesen, um den Produktionsprozeß zu beginnen oder durchzuführen.2
Sabine Fließ
Integrative und autonome Prozeßkonstellationen als Basis und Herausforderung eines auf Handlungsebenen bezogenen Marketing
Eine strukturierende Systematisierung vor dem Hintergrund des Dienstleistungsbereichs
Zusammenfassung
„Pro-suming“ — so lautet ein schillernder Begriff1, der die Forschung zum Dienstleistungs-Marketing in den vergangenen Jahren inspirieren und voranbringen konnte. Hinter diesem Begriff verbirgt sich unter anderem ein Sachverhalt, der schon recht frühzeitig einer näheren Untersuchung unterzogen wurde2 und der seitdem zum integralen Bestandteil grundsätzlicher Diskussionen zum Dienstleistungsbegriff und den daraus resultierenden vermarktungsrelevanten Implikationen geworden ist3: die Einbringung externer Faktoren in den Verfügungsbereich des Anbieters.
Jörg Freiling, Martin Reckenfelderbäumer
Standardisierung von Beratungsleistungen
Eine ökonomische Analyse integrativer Produktionsprozesse
Zusammenfassung
Unternehmensberatungen sind integrative Kontraktgüter.1 Das bedeutet u.a., daß diese erst nach dem Vertragsabschluß erstellt werden und die Klienten als „externe“ (Produktions-) Faktoren mitwirken2 Neben der Integrativität werden auch die Immaterialität3 und die Nicht-Standardisierung („Customized Goods“, spezifische Produkte) als zentrale Eigenschaften der Leistungen von Unternehmensberatern angeführt.4 Vor diesem Hintergrund erscheint der Titel dieses Aufsatzes widersprüchlich: kann man Beratungsleistungen überhaupt standardisieren? Eine vollständige Standardisierung von Beratungsleistungen ist tatsächlich nicht möglich, weil diese das Ergebnis intellektueller Tätigkeiten von Menschen darstellen. Zudem kann man unterschiedlichen Klientunternehmen nicht identische Leistungen verkaufen, weil dieses Vorgehen den jeweiligen Problemstellungen nicht gerecht würde.
Christian Schade
Möglichkeiten und Grenzen preispolitischer Faustregeln für den Dienstleistungsbereich
Zusammenfassung
Preispolitische Fragestellungen stehen nicht im Zentrum des Dienstleistungsmarketing. Es stellt sich die Frage, ob die Besonderheiten der Dienstleistung spezifische Implikationen für die Preispolitik haben.
Herbert Woratschek
Value-Added Services — Ausgestaltungsformen und Wirkungen
Zusammenfassung
Eine Vielzahl von Unternehmen muß sich gegenwärtig mit einer steigenden Wettbewerbsintensität1 auseinandersetzen. Diese resultiert zu einem wesentlichen Teil aus der Homogenität der am Markt angebotenen Leistungen2 Rechtliche Restriktionen und technische Optimierungsprozesse führen zu einer fortschreitenden Angleichung unternehmerischer Leistungspaletten. Viele Leistungen gleichen sich heute so stark, daß sie von Konsumenten als „Commodities“ wahrgenommen werden3. Ohne zusätzliche, aus Kundensicht wahrgenommene Differenzierungsmerkmale ergibt sich bei derartigen Konstellationen vielfach eine Intensivierung des Preiswettbewerbs4.
Kai Laakmann
Identifikation von Kundenerwartungen an die Dienstleistungsqualität — Evaluierung attributorientierter Methoden
Zusammenfassung
Um hervorragende Dienstleistungssqualität zu erreichen, ist es notwendig, die diesbezüglichen Ansprüche und Erwartungen bestehender und zukünftiger Kunden zu erfassen (vgl. Parasuraman/Zeithaml/Berry, 1985, S. 43 ff.; Teas, 1994, S. 132 ff.). Für die Identifikation der wichtigsten Ansprüche steht eine Vielzahl von Marktforschungsmethoden zur Verfügung (vgl. Berekoven 1991, S. 69 ff.). Diese reicht von attributorientierten bis zu ereignisorientierten Verfahren (vgl. Botschen/Bstieler/Woodside, 1995; Haller, 1993; Hentschel, 1992; Stauss/Hentschel, 1990, S. 26 ff;). In empirischen Untersuchungen bezüglich der Erwartungen von Kunden hinsichtlich der Dienstleistungsqualität oder einzelner Bereiche davon wird meist nur eine Methode angewandt. Nur wenige Studien bedienen sich eines Multimethoden-Ansatzes, um ein und dasselbe Phänomen zu erforschen (vgl. Heeler/ Okechuku/ Reid, 1979, S. 60ff; Vernett, 1987, S. 1ff; Stauss/Hentschel 1991, S. 26ff). Die Beschränkung auf ein Verfahren zur Identifikation der Erwartungen erschwert es dem Forscher zu beurteilen, welche der zahlreichen Verfahren zur Erhebung von Erwartungen im Bereich der Qualität von Dienstleistungen besonders geeignet sind.
Günther Botschen, Martina Botschen, Eva Thelen, Rik Pieters
Konstrukte zur Messung von Dienstleistungsqualität
Ein Vergleich der Meßgüte von Indikatoren, dargestellt anhand eines empirischen Projektes der Beurteilung von Lehrveranstaltungen aus Studentensicht
Zusammenfassung
Die konzeptionellen und empirischen Arbeiten des amerikanischen Autorentrios Parasuraman, Zeithaml und Berry zum Thema „Dienstleistungsqualität“ beeinflussen seit der Mitte der 80’er Jahre die internationalen Forschungsbemühungen im Dienstleistungsmarketing nachhaltig. Nach dem Gap-Modell2 sind es vor allem die Publikationen um SERVQUAL3, bei denen die Autoren mit dem Anspruch eines standardisierten, attributorientierten Meßinstrumentes angetreten sind, das interkulturell und branchenunabhängig zur Evaluierung von Dienstleistungsqualität aus Kundensicht eingesetzt werden kann.
Dieter Scharitzert
Nationale Barometer zur Messung von Kundenzufriedenheit
Ein Vergleich ausgewählter grundlegender Aspekte des „Deutschen Kundenbarometers — Qualität und Zufriedenheit “- und des „American Customer Satisfaction Index (ACSI)“
Zusammenfassung
Alljährlich seit 1989 wird in Schweden mit dem Swedish Customer Satisfaction Barometer (SCSB) die Zufriedenheit von Kunden mit mittlerweile über 100 Anbietern aus über 30 Branchen1 erhoben. 1992 folgte Deutschland mit dem Deutschen Kundenbarometer — Qualität und Zufriedenheit — diesem Beispiel und seit 1994 wird nun auch in den USA mit dem American Customer Satisfaction Index (ACSI) jährlich die Kundenzufriedenheit gemessen. Entsprechende Instrumente stehen in anderen Ländern kurz vor der Einführung. Diese Barometer sind sowohl während der Planungs- als auch der Betriebsphase mit erheblichen Kosten verbunden, so daß eine völlig eigenständige Finanzierung nicht ohne weiteres möglich ist. So wird das SCSB von der Schwedischen Post finanziell getragen und das Projekt ACSI wird unterstützt vom National Quality Research Center und der University of Michigan School of Business Administration. In Deutschland wird das Deutsche Kundenbarometer ideell gefördert und getragen von der Deutschen Marketing-Vereinigung (Düsseldorf) und der Deutschen Post AG (Bonn). Letztere ist zugleich der alleinige Sponsor.
Anton Meyer, Robert Ertl
Der Handel mit immateriell-integrativen Leistungen: Implikationen für das Marketing von Reiseveranstaltern
Zusammenfassung
„Die Immaterialität und das uno-actu-Prinzip der Dienstleistung bewirken, daß sie selbst nicht handelbar ist... .“1
Michael Paul, Matthias Schnittka
Wettbewerbliche Bedeutung der Be- und Verarbeitung im Technischen Handel
Zusammenfassung
Der ‚Technische Handel‘ ist ein Teilbereich des Produktionsverbindungshandels, dem Handel im Business-to-Business-Bereich. Zum Produktionsverbindungshandel zählen alle Unternehmen, die schwerpunktmäßig Güter beschaffen, um sie unverändert oder nach ‚handelsüblicher‘ Be- oder Verarbeitung an Organisationen weiterzuveräußern, die damit Güter für die Fremdbedarfsdeckung erstellen oder die die Güter ihrerseits wiederum an solche Hersteller weiterverkaufen1.
Marco Schmäh
Betriebsformendynamik im Bankbereich
Zusammenfassung
Diese selbstkritische Aussage amerikanischer Bankmanager zeigt die Probleme amerikanischer, aber natürlich auch deutscher Banken prägnant auf. Eine verschärfte Wettbewerbsintensität, die in den USA bereits heute den Markt bestimmt, scheint mehr und mehr auch den deutschen Finanzsektor zu erfassen.2 Die Etablierung neuer Wettbewerber im Markt, die zunehmende Differenzierung von Vertriebswegen, eine dynamische Technologieentwicklung sowie ein geändertes Informations- und Abschlußverhalten der Kunden belegen schlagwortartig eine Entwicklung, die zu einem verstärkten Preiswettbewerb3 sowie zu einer insgesamt veränderten Kunde-Bank-Beziehung mit der Tendenz zu „everyone getting into everyone else’s business“4 im Privatkundengeschäft deutscher Banken führen.5
Christian Blümelhuber, Dirk Oevermann
McDonalds, Aldi, Fielmann, Southwest Airlines, Continental lite, DAB, comdirect bank: Ist weniger mehr?
Zusammenfassung
Die Diskussion um einen Wildwuchs an Service und Dienstleistungen wird in Deutschland bislang nur am Rande geführt. Die Forderung nach weniger Service klingt gerade vor dem Hintergrund der bestenfalls von Mittelmäßigkeit geprägten Dienstleistungslandschaft in Deutschland gewagt. Andererseits bekommt eine Forderung nach schlichteren Angeboten ohne Verzierungen (engl.: „no frills“) in Zeiten übermäßigen Steuer- und Abgabenlasten und stagnierenden Konsumausgaben durchaus Gewicht.
Anton Meyer, Christian Blümelhuber
Backmatter
Metadaten
Titel
Grundsatzfragen und Herausforderungen des Dienstleistungsmarketing
herausgegeben von
Univ.-Prof. Dr. Anton Meyer
Copyright-Jahr
1996
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-322-97733-5
Print ISBN
978-3-8244-6408-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-97733-5