Die Gestaltung von GA als Organisations- und Arbeitsform richtet sich an Zielbündeln aus betrieblicher und personeller Sicht aus, die den Einführungsprozess leiten. GA ist nach Branchen, Betriebstypen und betrieblichen Funktionsbereichen weit verbreitet und kann demnach auch nach spezifischen Formen folgend Zielprioritäten, Integrationsansatz, betrieblichen Funktionen und Mitgliedsfunktionen differenziert werden. Klassische Konzepte der Arbeitsstrukturierung (Job Rotation, Job Enlargement, Job Enrichment) münden historisch in teilautonomer Gruppenarbeit. Im Gestaltungsansatz werden alle Merkmale als gestaltungsleitend begriffen, wobei auf Modelle und Methoden aus der Arbeitsanalyse (Job Characteristics Model, TBS-Familie), Bewertungsinstrumente (modellbasiertes System zur Gruppengestaltung, Modellsystem (quantitativ) zur prospektiven Arbeitsgestaltung) und spezielle Instrumente für Gruppenarbeitsformen u. a. referenziert werden kann. Etliche Modelle zielen auf Teameffektivität, auf Management-Prinzipien und Prozessgewinne. Kritisch werden u. a. mangelnde Studien zur Evidenz der Wirkungen von GA sowie mangelnde Studien zum Belastungs- Beanspruchungsbild gesehen.
Exemplarisch vertiefend zu den Grundlagen werden Applikationen des Konzeptes in der Produktion (Teilautonomie versus Lean), in der Produkt- und Prozessentwicklung (Concurrent Engineering Teams für komplexe Produkte und modulare Produktionsstrukturen), in Dienstleistungs- / Service-Bereichen (Planungsinseln für durchgängig Produkt- und Kundenorientierte Integration „indirekter“ Funktionen von der Projektierung über das Auftragsmanagement bis zur Logistik), sowie im Qualitätswesen (KVP-Qualitätszirkel z. B. im Toyota-Produktionssystem) näher ausgeführt.
Zumeist normative Phasenmodelle zur Einführung von Gruppenarbeit mit Prozessen des Projektmanagements, der Organisationsentwicklung, der Gruppenentwicklung und der Personalentwicklung sowie Konfigurationsmodelle mit aufbauorganisatorischen Komponenten und Komponenten organisatorischer Unterstützungssysteme ergänzen die Typologien. Die Phasen- und Konfigurationsmodelle enthalten zwar „Evaluation“, zumeist jedoch lediglich als Zielerreichungsgrade, nicht wissenschaftlich-methodisch nach Einwirkungs-Auswirkungs-Analysen, da dies komplexe Studien-Designs (Solomon-6-Versuchspläne) erfordern würde, die in der Praxis kaum realisierbar erscheinen.
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Die im Laufe eines Jahres in der „adhäsion“ veröffentlichten Marktübersichten helfen Anwendern verschiedenster Branchen, sich einen gezielten Überblick über Lieferantenangebote zu verschaffen.