Zusammenfassung
Kann die Ausbeutung von mineralischen, energetischen und landwirtschaftlichen Rohstoffen eine Strategie für die Zukunft sein und den Weg in eine solidarische Ökonomie, in das „gute Leben“ weisen? Eine dumme Frage, sie wäre einem Zeitgenossen in vorindustrieller Zeit kaum in den Sinn gekommen. Denn der Lebensunterhalt, die Subsistenz, hing selbstverständlich von der Gewinnung der Lebensmittel durch Jagen und Sammeln und von der Arbeit in der Landwirtschaft und vom Bergbau zur Gewinnung von Bau‐ und Rohstoffen für die Behausung und für Werkzeuge ab. Das war in der Vergangenheit des vorindustriellen Zeitgenossen so, das war auch in seiner Gegenwart nicht anders, und dürfte auch in der Zukunft so bleiben. Basta.
Seit der fossilindustriellen Revolution in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts aber erhält das für vorindustrielle Menschen Unvorstellbare eine neue Perspektive. Der Wohlstand der Nationen (Smith 1976 [Orig. 1776]), das „gute Leben“ der Menschen, die Entwicklung der Individuen verlangen die Produktion von Industriegütern. Nun erscheinen auch Ökonomen auf der Bildfläche und sie haben auf die dumme Frage zwar intelligente und überraschende Antworten, die freilich den Nachteil haben, komplex, widersprüchlich, ja unversöhnlich zu sein.