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Halbleiter aus Europa dürften auch mehr kosten

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Angesichts der unsicheren Versorgung mit Halbleitern aus dem Ausland wünschen sich betroffene Unternehmen zunehmend sichere Bezugsquellen aus Deutschland und Europa. 96 Prozent würden mehr für Halbleiter "made in Europe" zahlen.

Aus der deutschen Wirtschaft kommen positive Signale hinsichtlich der Bereitschaft, mehr in die eigene Versorgungssicherheit und in digitale Souveränität zu investieren.


Eine große Mehrheit der Unternehmen wäre auch bereit, mehr für die Halbleiter zu bezahlen, sofern die Leistung nicht schlechter ist als die ihrer ausländischen Konkurrenz – allerdings nur in einem bestimmten Rahmen. So würden acht von zehn der deutschen Unternehmen (79 Prozent), die in diesem Jahr Halbleiter kaufen, bis zu 5 Prozent mehr zahlen, wenn diese in Europa produziert werden. 17 Prozent würden sogar bis zu 10 Prozent mehr bezahlen, so dass insgesamt 96 Prozent eine höhere Zahlungsbereitschaft zeigen.

Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 503 Unternehmen ab 20 Beschäftigten aus verarbeitendem Gewerbe, der IT und Telekommunikation – also Branchen, in denen Halbleiter stark genutzt werden. Die Befragung wurde von Juli bis September 2025 durchgeführt – also vor den aktuellen Lieferengpässen rund um das Unternehmen Nexperia. Kein Unternehmen war zum Zeitpunkt der Befragung allerdings bereit, mehr als 10 Prozent mehr für europäische Halbleiter zu zahlen. Aber nur 1 Prozent schloss einen Preisaufschlag für Halbleiter "made in Europe" kategorisch aus.

Es braucht verlässliche Rahmenbedingungen, um Investitionen zu beschleunigen

Damit europäische Halbleiter wettbewerbsfähig produziert werden können, brauche es überdies verlässliche Rahmenbedingungen, gut ausgebildete Fachkräfte und politische Maßnahmen, die Investitionen beschleunigen statt bremsen. Insbesondere der bürokratische Aufwand müsste aus Sicht des Bitkom drastisch sinken. Nur dann könnten auch Initiativen wie der EU Chips Act erfolgreich sein.

Fast drei Viertel (71 Prozent) bewerten die EU-Maßnahmen zur Stärkung der EU-Halbleiterindustrie grundsätzlich als gut – und nur 28 Prozent als schlecht. Der EU-Chips Act sieht vor, Europas Halbleiterökosystem erheblich zu stärken: Er will Forschungs- und Innovationsführerschaft ausbauen, Design, Fertigung und Packaging fortgeschrittener Chips in Europa fördern, die Versorgungssicherheit erhöhen, die Abhängigkeit von Drittstaaten reduzieren und bis 2030 einen Anteil von 20 Prozent am weltweiten Halbleitermarkt erreichen.

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