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08.10.2018 | Handel | Schwerpunkt | Online-Artikel

Verbraucher sind optimistisch und unberechenbar

verfasst von: Gabi Böttcher

2:30 Min. Lesedauer

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Die Verbraucherstimmung hierzulande liegt seit gut fünf Jahren auf einem konstant hohen Niveau. Die Shoppinglaune hält an und ist damit ein wichtiger Messwert für die deutsche Handelslandschaft. Doch die Konsumenten sind unberechenbarer geworden.


Die Deutschen sind und bleiben überdurchschnittlich optimistische Verbraucher. Im europäischen Ländervergleich belegt Deutschland den vierten Platz nach Dänemark, Tschechien und Irland. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie zum Verbrauchervertrauen von The Conference Board und Nielsen.

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Wie gut die deutsche Verbraucherstimmung ist, zeigt sich unter anderem in der stabil bleibenden Einschätzung der persönlichen Finanzen. Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate schätzen 60 Prozent der Deutschen diese als gut oder sehr gut ein. 53 Prozent sehen diesen Zeitraum als günstig für anstehende Anschaffungen. Dabei geben sie ihr Geld – nach den Lebenskosten – vorrangig für Urlaub (50 Prozent), neue Kleidung (50 Prozent) und Technik (29 Prozent) aus.

Auf der Suche nach dem besten Deal

Der Verbraucheroptimismus und die Einkaufslaune hierzulande müssten sich folglich auch direkt im Einzelhandel auswirken. Kanalisiert wird der Kaufrausch allerdings vom veränderten Einkaufsverhalten und den steigenden Ansprüchen der Verbraucher, die den Konsum immer unberechenbarer machen, wie Anabel Ternès und Hans-Peter Hagemes in ihrem Buch "Die Digitalisierung frisst ihre User" verdeutlichen. "Der Kunde ist auf der Suche nach dem besten Deal, dem schönsten Einkaufserlebnis, der bequemsten Lieferoption. Das Konsumverhalten im digitalen Zeitalter folgt zwar Trends, ist aber gleichzeitig individuell immer schwieriger zu bestimmen", dämpfen die Springer-Autoren allzu hohe Erwartungen des Handels an ungebremste Shopping-Euphorie.

Was die Konsumenten einen würde, sei "Bequemlichkeit und der Wunsch nach Bedürfnisbefriedigung". So bleibt ihrer Einschätzung nach zwar der private Konsum eine wichtige Stütze für die Konjunktur, doch "im Zentrum des Massenverbrauchs stehen nicht mehr basale Bedürfnisse, etwa in Gestalt von Nahrungsmitteln oder Hygieneartikeln, sondern Begehren, also die ästhetische Ausstattung des Lebens, Mobilität oder die Sehnsucht, gesehen zu werden", schreiben Ternès und Hagemes im Kapitel "Die Vielfalt der Lebensstile – wird das Konsumverhalten unberechenbar?" (Seite 224).

Hinzu kommt, dass die Möglichkeit, verschiedene Verkaufskanäle zu nutzen und sich auf Vergleichsportalen und Blogs detailliert zu informieren, den "Multioptionskunden" (Ternès/Hagemes) hervorgebracht hat: "Viele der Kunden sind also hybrid unterwegs und zudem generationenübergreifend ausgesprochen sprunghaft."

Konsumtrend Nachhaltigkeit

Nach Erkenntnis der Autoren ist es nicht eindeutig, in welche Richtung sich das Konsumverhalten entwickeln wird. Marketing & Co. seien gefordert, sich auf die unterschiedlichsten Ansprüche einzustellen, wobei sich der Trend zur Nachhaltigkeit durch alle Gruppen ziehe: "Die eigene Gesundheit rückt ebenso in den Fokus wie der Umgang der Unternehmen mit den wichtigen Themen soziales, gesellschaftliches und ökologisches Engagement." Dieser Trend spiegelt sich laut Ternès und Hagemes auch am Kaufverhalten wider, denn seit 2013 steigt der Anteil an Deutschen über 14 Jahre, die bereit sind, für umweltfreundliche Produkte mehr zu zahlen, kontinuierlich an und lag 2017 absolut sogar bei mehr als 22 Millionen. Und: "Gleichzeitig erwarten Konsumenten ein Einkaufserlebnis, das sie in ihrer Individualität abholt – und das auf den unterschiedlichsten Kanälen."

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