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2025 | Buch

Hangmuren

Auslösende Ursachen, mittelbare Faktoren, Klassifikationssysteme zur Rutschungserkennung

verfasst von: Michael Moser, Joachim Rohn, Maik Hamberger, Heinrich Schoger

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Dieses Buch bietet eine umfassende Analyse der Ursachen und Auswirkungen von Hangmuren, die durch Starkniederschläge ausgelöst werden, und untersucht dabei detailliert die geotechnischen und morphologischen Faktoren, die zu diesen Naturereignissen führen. Anhand von Fallstudien aus Kärnten, Tirol, der Schweiz und Norditalien werden die komplexen Zusammenhänge zwischen Niederschlagsereignissen und Hangbewegungen aufgezeigt.

Wichtige Konzepte des Buches umfassen die geotechnischen Eigenschaften von Lockergesteinen, Hangneigung, Morphologie und Vegetation. Kapitel zu den auslösenden Ursachen, zu Geometrische Daten der Hangbewegungen und zu Stabilitätsbetrachtungen flachgründiger Lockergesteinsrutschungen beleuchten die Mechanismen hinter den Hangmuren. Zudem wird mit den Klassifikationssystemen zur Rutschungserkennung ein innovativer Ansatz zur Vorhersage und Erkennung von Rutschungen vorgestellt. Die Untersuchung der Ereignisse von 1965/66 im Lesachtal bis hin zu den jüngsten Hangmuren 2024 zeigt die Dringlichkeit und Relevanz dieses Themas.

Die Zielgruppen des Buches sind Forscher, Geologen, Ingenieure und Fachleute im Bereich der Geotechnik sowie Entscheidungsträger in der Katastrophenvorsorge. Es bietet wertvolle Einblicke in die Mechanismen von Hangmuren und liefert praxisnahe Methoden zur Risikoanalyse und Prävention. Leser mit einem wissenschaftlichen oder technischen Hintergrund werden durch detaillierte Fallstudien und interdisziplinäre Ansätze profitieren. Sie lernen nicht nur die theoretischen Grundlagen kennen, sondern erhalten auch praktische Werkzeuge zur Anwendung in Forschung und Praxis.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einleitung
Zusammenfassung
Im Alpenraum hat sich in den letzten 50 Jahren, bedingt durch den technischen und wirtschaftlichen Fortschritt, ein tiefgreifender sozioökonomischer Wandel vollzogen. Dieser Strukturwandel in der Gesamtwirtschaft und dem sozialen Gefüge ist einerseits auf die Bildung neuer Intensivzonen, andererseits auf die Entleerung bzw. die periodisch übermäßig starke Frequentierung einiger Regionen zurückzuführen. Die Intensivzonen ergeben sich im Wesentlichen durch industrielle Ballungsgebiete und durch Fremdenverkehrszentren.
Michael Moser, Maik Hamberger, Heinrich Schoger, Joachim Rohn
Kapitel 2. Untersuchungsgebiete
Zusammenfassung
Um potentielle, das heißt in Zukunft wirksame Gefahrengebiete in Hangbereichen abgrenzen zu können, müssen Größe, Form, Vorgang und Ursache vorangegangener Hangbewegungen bekannt sein.
Michael Moser, Maik Hamberger, Heinrich Schoger, Joachim Rohn
Kapitel 3. Auslösende Ursachen
Zusammenfassung
Die zahlreichen Untersuchungen der letzten 50 Jahre legen die Vermutung nahe, dass fast alle flachgründigen Hangbewegungen durch eine signifikante Kombination von Faktoren in der Lockergesteinsdecke ausgelöst werden. Weiterhin zeigt die Analyse, dass ein Hauptfaktor vorhanden sein muss, der zu einer plötzlichen Abnahme der Stabilität und zum Auslösen einer Hangbewegung führt. Dies bezeugen die Hänge, die für Jahrzehnte, ja sogar für Jahrhunderte in Ruhe waren und an denen plötzlich ein Versagen eintritt.
Michael Moser, Maik Hamberger, Heinrich Schoger, Joachim Rohn
Kapitel 4. Einordnung rutschungsrelevanter Niederschlagsereignisse
Zusammenfassung
Um Starkniederschlagsereignisse einzuordnen, werden meist die Intensität sowie die Dauer der Niederschläge verglichen. MOSER & HOHENSINN (1983) unterscheiden anhand der Auswertung einer Vielzahl von Starkregenereignissen drei Felder, die zu einer großen Anzahl von Massenbewegungen führen.
Michael Moser, Maik Hamberger, Heinrich Schoger, Joachim Rohn
Kapitel 5. Geometrische Daten der Hangbewegungen
Zusammenfassung
Zur Auswertung der geometrischen Daten und der mittelbaren Faktoren (Abschn. 7) wurde ein Erhebungsbogen entworfen, der in etwas abgewandelter Form für jedes Ereignis angewendet wurde. Zusätzlich erfolgte ein geologisch-geotechnischer Längsschnitt über die Hangbewegung. Er diente auch dazu, die verschiedenen mittelbaren Faktoren statistisch auszuwerten. Ein Beispiel für einen Erhebungsbogen wird in Abb. 5.1 gezeigt.
Michael Moser, Maik Hamberger, Heinrich Schoger, Joachim Rohn
Kapitel 6. Vorgang der Hangbewegungen
Zusammenfassung
Bei spontanen Hanginstabilitäten kann der Vorgang der Massenbewegung selbst relativ selten beobachtet werden. So eignen sich zur Kennzeichnung des Vorganges am besten Werte, die aus einer morphologischen Analyse der Anbruchsform gewonnen werden können.
Michael Moser, Maik Hamberger, Heinrich Schoger, Joachim Rohn
Kapitel 7. Analyse der mittelbaren Faktoren
Zusammenfassung
In den Abb. 7.1 und 7.2 kann die Verknüpfung von auslösenden Ursachen und mittelbaren Faktoren für die Entstehung von flachgründigen Hangbewegungen oft in Form von Hangmuren entnommen werden. Wie sich durch die Analyse mehrerer Ereignisse gezeigt hat, spielen die geologisch-geotechnische Ausbildung der Lockergesteine, die Hangneigung, die Hangmorphologie und die Vegetation eine dominante Rolle. Demnach beeinflusst die Kombination der unterschiedlichen mittelbaren Faktoren bei einem Niederschlagsereignis die Form, Größe und Vorgang von flachgründigen Hangbewegungen.
Michael Moser, Maik Hamberger, Heinrich Schoger, Joachim Rohn
Kapitel 8. Stabilitätsbetrachtungen flachgründiger Lockergesteinsrutschungen
Zusammenfassung
Bei Stabilitätsbetrachtungen eines Hanges werden immer die treibenden Kräfte in Relation zu den haltenden Kräften betrachtet. Der Versagensmechanismus einer Böschung wird nach [DIN 4084 Beiblatt 1, 1991] folgendermaßen beschrieben.
Michael Moser, Maik Hamberger, Heinrich Schoger, Joachim Rohn
Kapitel 9. Gefahrenpotenzial und -beurteilung von Lockergesteinsrutschungen
Zusammenfassung
Die Ergebnisse der Evaluierung der letzten Jahrzehnte zeigen, dass Lockergesteinsrutschungen nicht durch einen Parameter – morphologischer, geotechnischer, geologischer, hydrologischer und vegetationskundlicher Art – sondern durch eine Kombination vieler Faktoren ausgelöst werden (s. Abschn. 7). Trotzdem ergeben die Untersuchungen, dass das Gefahrenpotenzial durch flachgründige Lockergesteinsrutschungen besonders an die hydrographischen Gegebenheiten und geotechnischen Kennziffern der Lockergesteine gebunden ist und damit eine Angabe der Gefahrenstufe zulässt. Solche Gefahrenbeurteilungen sind z. T. Grundlagen für die Gefahrenkarten in der Schweiz. Die Gefahrenstufen werden dabei als Funktion von Intensität und Eintretenswahrscheinlichkeit definiert (KIENHOLZ, 1996).
Michael Moser, Maik Hamberger, Heinrich Schoger, Joachim Rohn
Kapitel 10. Karten von Lockergesteinsrutschungen
Zusammenfassung
Die Darstellung von Sachverhalten der Erscheinungsformen von Lockergesteinsrutschungen erfolgt seit den 70er Jahren in verschiedenen Arten von morphologischen und ingenieurgeologischen Karten.
Michael Moser, Maik Hamberger, Heinrich Schoger, Joachim Rohn
Kapitel 11. Klassifikationssysteme zur Rutschungserkennung flachgründiger Lockergesteinsrutschungen
Zusammenfassung
Obwohl seit nunmehr über 50 Jahren Verordnungen zur Erhebung von Naturgefahren existieren, gibt es auch 2020 noch Bereiche im Alpenraum, in denen noch keine Naturgefahrenbeurteilung vorgenommen wurde. Dazu zählen auch Gebiete, die eine dichte Besiedlung aufweisen. Das Problem der flächendeckenden Gefahrenbeurteilung liegt im damit verbundenen hohen Zeitaufwand und der Komplexität verschiedener Naturgefahren, die durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden können.
Michael Moser, Maik Hamberger, Heinrich Schoger, Joachim Rohn
Kapitel 12. Klimawandel – Hangmuren
Zusammenfassung
In der Tab. 12.1 können Änderungen der klimatischen Faktoren entnommen werden, die zum Entstehen von Rutschungen beitragen können. Aufgeführt sind in der modifizierten Tabelle von CROZIER (2010) und GARIANO & GUZZETTI (2016) nur die drei dominanten Faktoren „Increased precipitation total“, „Increased rainfall intensity“ und „Increase in air temperature“ aufgeführt, die zu einem verstärkten Auftreten von Hangbewegungen führen können.
Michael Moser, Maik Hamberger, Heinrich Schoger, Joachim Rohn
Kapitel 13. Zusammenfassung
Zusammenfassung
Die Analysen von Niederschlagskatastrophen der letzten 50 Jahre in den Südalpen aber auch im Veltlin, in Piemont, in Ligurien und der Schweiz zeigen, dass für die Entstehung von flachgründigen Hangbewegungen oft in Form von Hangmuren ein komplexer Faktorenkatalog zu berücksichtigen ist.
Michael Moser, Maik Hamberger, Heinrich Schoger, Joachim Rohn
Backmatter
Metadaten
Titel
Hangmuren
verfasst von
Michael Moser
Joachim Rohn
Maik Hamberger
Heinrich Schoger
Copyright-Jahr
2025
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-70285-7
Print ISBN
978-3-662-70284-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-70285-7