2010 | OriginalPaper | Buchkapitel
Haushaltsdienstleistungen: unsichtbar und „dirty“?
verfasst von : Birgit Geissler
Erschienen in: ‚Decent Work‘
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Die Förderung von „Arbeit in Freiheit, Sicherheit und Würde“ scheint in Deutschland kein besonders vordringliches Ziel zu sein; ungeachtet der Ausdifferenzierung und Flexibilisierung von Arbeitsverhältnissen und Arbeitszeiten dominiert in den meisten Branchen weiterhin rechtlich und tariflich abgesicherte Vollzeit- oder Teilzeitarbeit. Der Maßstab für die Bewertung eines Arbeitsverhältnisses ist hier weiterhin das „Normalarbeitsverhältnis“ (Mückenberger 1985). Am anderen Ende der Skala von Erwerbsarbeit stehen jedoch verschiedene Formen informeller Arbeit, bei denen die Arbeitenden kaum „Rechte bei der Arbeit, Beschäftigung, Sozialschutz und Sozialdialog“ haben. In Deutschland gehören Haushaltsdienstleistungen zu diesen Erwerbsformen, die für staatliche Institutionen ebenso wie für Gewerkschaften unsichtbar und ungreifbar bleiben.