2015 | OriginalPaper | Buchkapitel
Heinz Bumanns ungestrafter Entzug bei der „Endlösung“ in Polen
Eine Fallstudie zu den Grenzen der Formalisierbarkeit von Mordaufträgen
verfasst von : Sebastian Matysek
Erschienen in: Soziologische Analysen des Holocaust
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Die Arbeit untersucht Ursachen und Grenzen von Entzugsmöglichkeiten beim Holocaust am Fall eines Mitgliedes des 101. Reserve-Polizeibataillons. Die in den Geschichtswissenschaften diskutierten Erklärungsansätze, welche Entzug mit psychischen Besonderheiten der jeweiligen Person begründen, werden kritisiert. Das Problem ist, dass sich alternative Erklärungen nicht ausschließen lassen. Die Täterforschung wurde, durch den Verweis auf den organisationalen Rahmen, von dem Nachweis individueller Motive entlastet. Die Annahme ist, dass die Teilnahme an den Massenerschießungen zur Bedingung für die weitere Mitgliedschaft erhoben und so durchgesetzt wurde. Die Umstände von Bumanns Entzug deuten demgegenüber auf Schwierigkeiten der formalen Durchsetzung seitens der Organisation hin. Es kann geschlossen werden, dass Bumanns Entzug gerade deshalb möglich war, weil die Beteiligung in den entsprechenden Situationen nicht formal erwartet werden konnte.