Zusammenfassung
Während die dichte weltwirtschaftliche Verflechtung durch Zulieferketten eine neuere Erscheinung ist, stellen die Aktivitäten multinationaler Unternehmen schon seit Längerem für die IAO eine besondere Herausforderung dar. Multinationale Unternehmen sind seit den 1960er Jahren in der IAO ein Thema. Die Konferenz für Handel und Entwicklung der Vereinten Nationen (UNCTAD) schätzt, dass gegenwärtig etwa 80 % des Welthandels (gemessen an Bruttoexporten) im Zusammenhang mit den internationalen Produktionsnetzwerken multinationaler Unternehmen stehen. Das Kapitel befasst sich mit Strukturen und Triebkräften der vertieften globalen Arbeitsteilung. Besonderes Augenmerk liegt auf globalen Zulieferketten und dort vorfindlichen Arbeitsbedingungen. Die privaten, zivilgesellschaftlichen, transnationalen sowie die internationalen Ansätze im Rahmen der Vereinten Nationen, denen es um Verantwortung und Rechenschaftspflicht der zentralen Akteure geht, werden aus der Perspektive der IAO-Agenda für weltweit menschenwürdige Arbeit diskutiert und in ihren Möglichkeiten auch mit Blick auf die Politikmittel der IAO eingeschätzt.