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15.11.2017 | Hochwasser | Kommentar | Online-Artikel

Alles im Fluss?

verfasst von: Dipl.-Ing. Claus Kumutat

2:30 Min. Lesedauer

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Für ein wirksames Hochwasserrisikomanagement bedarf es des Dialoges aller Beteiligten. Dafür sind maßgeschneiderte Kommunikationsmittel notwendig. Ein Kommentar von Claus Kumutat.

Am 22. Juni fand das 9. Forum Hochwasserrisikomanagement in Augsburg statt. Diese Veranstaltung hat sich in den letzten Jahren als Austauschplattform für Interessierte aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft bewährt. Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass sich der Name geändert hat. Bisher hieß die Reihe "Forum zur Umsetzung der Europäischen Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie". Die Namensänderung hat einen Grund. Richtlinien wirken oft ein wenig abschreckend und bürokratisch, unabhängig davon wie der Nutzen für die praktische und tägliche Arbeit tatsächlich eingeschätzt wird. Sicher ist, dass die Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie einen Dialogprozess zwischen allen im Umgang mit den Gefahren und Auswirkungen des Hochwassers beteiligten Akteuren ausgelöst hat, der in dieser Form neu ist.

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Mit dem Klimawandel steigt auch das Hochwasserrisiko. Bayern investiert daher seit fast zwei Jahrzehnten verstärkt in den Hochwasserschutz. Das Hochwasserschutz-Aktionsprogramm 2020plus ist das Rückgrat der integralen Schutzstrategie.


Hochwasserrisikomanagement ist nicht nur eine Aufgabe der Wasserwirtschaft, sondern geht viele an. Das Verständnis für Prozesse und Verknüpfungen sollte zunehmend in die täglichen Abläufe übergehen, um beispielsweise staatliches und kommunales Handeln immer mehr aufeinander abzustimmen und Reibungsverluste oder gar gegenläufige Aktivitäten zu minimieren. Die Namensänderung des Forums gibt diesem Ausdruck. Ein aktives Hochwasserrisikomanagement sollte auch ohne Richtlinie funktionieren. Und diesen Erfolg geben wir dann auch gerne nach Brüssel weiter!

Hochwasser macht nicht an Ländergrenzen halt

Sicher gibt es auch in Zukunft noch viel zu verbessern. Aktuell befassen sich die Länder intensiv mit der Fortschreibung und Aktualisierung der Risikobewertung, der Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten sowie der Managementpläne. Das große Stichwort der Stunde heißt "Harmonisierung". Hochwasser macht nicht an Ländergrenzen halt. Erfolgreiches Handeln bedeutet ein Denken in Einzugsgebieten. Deshalb werden beispielsweise zukünftig alle nationalen Hochwasserrisikomanagement-Pläne auf der Ebene der großen Flussgebiete erstellt.

Klingt nach einer Erfolgsstory, aber stimmt das auch? Unzweifelhaft haben wir in der Vergangenheit große Erfolge erzielt. Deutschland ist auf der einen Seite "hochwassersicherer" geworden, auf der anderen Seite ist aber auch das Bewusstsein für ein stets verbleibendes Risiko trotz allen Handelns gewachsen. Die Frage ist nur: Wissen das auch alle, die sich mit dem Thema auseinandersetzen sollten? Senden wir – und damit meine ich die staatliche Verwaltung – die richtigen Botschaften? Und noch wichtiger: Werden diese Botschaften auch verstanden? All diese Fragen muss man wohl mit einem "vielleicht" beantworten. Im Zeitalter des Informationsüberflusses wird es immer bedeutender, die Zielgruppen mit maßgeschneiderten Kommunikationsmitteln zu erreichen. Vielleicht ist weniger wieder mehr, sofern es effektiv ist. Zumindest sollten wir unsere Themen zielgerichtet platzieren, damit sie auch Gehör finden. Aktuell laufen deshalb verschiedene Aktivitäten, um diese Themen zu analysieren. Die Ergebnisse dürfen mit Spannung erwartet werden.

Dieser Kommentar ist in Ausgabe 11/2017 der Fachzeitschrift WasserWirtschaft erschienen.

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