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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

Holakratie – Ein neuer Stern am Himmel der Organisationsentwicklung?

verfasst von : Rüdiger Goyk, Sven Grote

Erschienen in: Führungsinstrumente aus dem Silicon Valley

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Mit dem Holakratie-Ansatz von Robertson (2016) liegt eine umfassende Methode zur Gestaltung der Aufgabenteilung in Unternehmen, Institutionen oder auch Projekten vor. Sie ermöglicht sowohl den initialen Aufbau wie auch die kontinuierliche Weiterentwicklung von Organisationen. Der Anspruch geht dabei über das Finden von stimmigen Organisationslösungen hinaus, da ebenfalls „Herrschaft und Führung“ im Ansatz definiert sind. Durch die klaren Regeln für Meetings zur Problemlösung und Entscheidungsfindung sind konkrete Handlungsgrundlagen zur Umsetzung des Holakratie-Ansatzes gegeben.
Die Konzepte im Holakratie-Ansatz (z. B. Rolle, Kreis, Lead Link, …) gestatten Organisationsentwicklern die Bewertung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zu bisher genutzten Organisationskonzepten (z. B. Funktion, Hierarchie, Führung, …). Dadurch wird eine Weiterentwicklung bestehender Organisationslösungen hin zu Holakratie-Lösungen erleichtert.
Mit Blick auf Mitarbeitermotivation und Mitarbeiterbindung ist der Holakratie-Ansatz sehr interessant, da er als Methodik zur Gestaltung „vollständiger Tätigkeiten“ (Hacker 1986) verstanden werden kann. Für vollständige Tätigkeiten kann eine dauerhaft hohe intrinsische Motivation und Weiterentwicklung der Beschäftigten angenommen werden. Ebenfalls interessant und nachvollziehbar im Holakratie-Ansatz ist der Abbau von „Spannungen“ in arbeitsteiligen Strukturen. Diese Spannungen werden in sogenannten Governance-Meetings transparent und dienen quasi als „Treibstoff“ für die Weiterentwicklung der Organisation.
Kritisch sehen wir den Formalisierungsbedarf im Holakratie-Ansatz, der hohe Anforderungen an die Bereitschaft der Organisationsmitglieder stellt, die eigenen Rollen immer wieder mit anderen Rollen abzugleichen. Große Unternehmen und Institutionen können dabei nach unserer Erfahrung schnell an ihre Grenzen kommen.
Insgesamt empfehlen wir den Holakratie-Ansatz als sinnvolle Methodezur Strukturierung von Projekten über die gesamte Projektlaufzeit,für Start-ups nach Wachstumsphasen,für kleine bis mittlere Unternehmen, die aus „unterstrukturierten“ Organisationsformen in eine höhere Verbindlichkeit und Systematik der Aufgabenteilung kommen wollen.
Sinnvoll erscheint uns aber auch in großen Unternehmen die Idee der evolutionären Organisationsentwicklung, für die der Holakratie-Ansatz in jedem Fall viele Anregungen bietet.

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Fußnoten
1
Interessanterweise hat sich der deutsche Verleger entschieden, den Titel „Holacracy – Ein revolutionäres Management-System für eine volatile Welt“ zu wählen, womit die explizit evolutionäre Idee des Ansatzes ja etwas konterkariert wird. Nun, vielleicht hat man dabei auf die Originalität des Ansatzes abgezielt. Der Originaltitel von 2015 ist für uns etwas selbsterklärender: „Holacracy – The new way to achieve success by distributing authority.“
 
Literatur
Zurück zum Zitat Bock L (2016) Work Rules. Wie Google die Art und Weise, wie wir arbeiten und leben, verändert. Franz Vahlen Verlag, München Bock L (2016) Work Rules. Wie Google die Art und Weise, wie wir arbeiten und leben, verändert. Franz Vahlen Verlag, München
Zurück zum Zitat Goyk R (2000) Tätigkeitsgestaltung als Organisationsentwicklung (Dissertation). Herbert Utz Verlag, München Goyk R (2000) Tätigkeitsgestaltung als Organisationsentwicklung (Dissertation). Herbert Utz Verlag, München
Zurück zum Zitat Goyk R, Grote S (2018) Google work rules. In: Grote S, Goyk R (Hrsg) Instrumente des Sillicon Valley. Konzepte und Kompetenzen. Springer-Gabler, Wiesbaden Goyk R, Grote S (2018) Google work rules. In: Grote S, Goyk R (Hrsg) Instrumente des Sillicon Valley. Konzepte und Kompetenzen. Springer-Gabler, Wiesbaden
Zurück zum Zitat Grote S (2001) Der flexible Mitarbeiter (Dissertation). Herbert Utz Verlag, München Grote S (2001) Der flexible Mitarbeiter (Dissertation). Herbert Utz Verlag, München
Zurück zum Zitat Hacker W (1986) Arbeitspsychologie. Psychische Regulation von Arbeitstätigkeiten. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin Hacker W (1986) Arbeitspsychologie. Psychische Regulation von Arbeitstätigkeiten. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin
Zurück zum Zitat Jones GR, Bouncken RB (2008) Organisation. Theorie, Design, Wandel. Pearson-Studium, München Jones GR, Bouncken RB (2008) Organisation. Theorie, Design, Wandel. Pearson-Studium, München
Zurück zum Zitat Robertson BJ (2016) Holacracy. Ein revolutionäres Management-System für eine volatile Welt. Franz Vahlen Verlag, München Robertson BJ (2016) Holacracy. Ein revolutionäres Management-System für eine volatile Welt. Franz Vahlen Verlag, München
Zurück zum Zitat Schulte-Zurhausen M (2005) Organisation, 4. Aufl. Franz Vahlen Verlag, München Schulte-Zurhausen M (2005) Organisation, 4. Aufl. Franz Vahlen Verlag, München
Zurück zum Zitat Werle K (2016) Die Mär von der Freiheit. manager magazin, 09/2016, S 70–76 Werle K (2016) Die Mär von der Freiheit. manager magazin, 09/2016, S 70–76
Metadaten
Titel
Holakratie – Ein neuer Stern am Himmel der Organisationsentwicklung?
verfasst von
Rüdiger Goyk
Sven Grote
Copyright-Jahr
2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-54885-1_5

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