Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Berlin hatte im Juni 2019 erstmals einen eigenen Holzbaupreis ausgelobt. Nun stehen die Gewinner für die drei geschaffenen Kategorien fest: Neubau, Bauen im Bestand und Konzepte.
Die Entwicklung neuer Holzwerkstoffe, neuer Verbindungen und neuer Verbundbauweisen haben dem Holzbau völlig neue Möglichkeiten erschlossen, wie José Luis Moro im Kapitel "Holzbau" des Springer-Fachbuchs "Baukonstruktion – vom Prinzip zum Detail" schreibt und in dem er ausführlich die Möglichkeiten skizziert. Und, so Moro weiter: "Nicht zuletzt spielt heute die von konkurrierenden Werkstoffen nicht einmal ansatzweise erreichbare Nachhaltigkeit von Holz eine wichtige Rolle. Der Verbrauch an nichterneuerbarer Energie zur Bereitstellung des Werkstoffs ist gering im Vergleich zu anderen Materialien. Gleiches gilt für umweltschädliche Emissionen, die auf die Verarbeitung und den Verbau von Holz zurückzuführen wären."
Vor allem die Punkte Nachhaltigkeit und Ökologie waren auch für die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Berlin die Hauptmotivationen, den Holzbaupreis im Juni 2019 auszuschreiben – zusätzlich der Aspekt Baukultur. Immerhin würden konstruktive Holzbauten in der Stadtentwicklung der Hauptstadt immer mehr an Bedeutung gewinnen. Und so waren Architekten, Tragwerksplaner, Bauherren sowie Holzbau-Unternehmen berechtigt entsprechende Projekte einzureichen. 58 taten dies für die Kategorien Neubau, Bauen im Bestand und Konzepte.
Die Gewinner
In der Kategorie Konzepte wurde die "Infozentrale auf dem Vollgut" ausgezeichnet, in der Kategorie Bauen im Bestand das Projekt "Dachaufstockung Wassertor" sowie in der Kategorie Neubau die drei Projekte "Sekundarschule Mahlsdorf", "Mensa auf dem Tempelhofer Feld" und "Gemeinschaftswohnen im Wedding". Der Publikumspreis, den die Öffentlichkeit über die Beteiligungsplattform "Mein Berlin" wählte, ging an "Jona’s Haus".
Zu sämtlichen Wettbewerbseinreichungen sagte Berlins Senatsbaudirektorin Regula Lüscher unter anderem: "Nach vielen Jahren, in denen im städtischen Kontext vor allem Beton, Glas und Stahl das Erscheinungsbild dominierten, nimmt Holz nun zusehends mehr Raum ein. Die Vielfalt der eingereichten Projekte zeigt dabei die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten des konstruktiven Holzbaus in einer Metropole und macht deutlich, dass ökologische und baukulturelle Ansprüche zu herausragenden Bauten führen."