Ingenieure des Maschinenbaus und der Verfahrenstechnik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg entwickeln nach eigenen Angaben den ersten Krankenwagen mit Hybridantrieb. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Schönebecker Unternehmen Ambulanz Mobile wird der hybride Antrieb durch eine Kombination aus Dieselmotor im Frontbereich und einem an der Hinterachse liegenden Elektromotor realisiert. Zusätzliche Batteriebänke versorgen den Elektromotor mit ausreichend Energie. Damit kann der Anwender sowohl mit dem herkömmlichen Antrieb als auch rein elektrisch fahren.
Der elektrische Antrieb besitzt eine Leistung von 60 Kilowatt. Damit ist das System in der Lage, den Krankentransportwagen auf 90 km/h zu beschleunigen. Die Maximalgeschwindigkeit kann je nach Kundenwunsch oder Einsatzzweck konfiguriert werden. Die maximale Reichweite des Elektroantriebs liegt bei 70 Kilometern.
Serienzulassung des Prototyps in Planung
"Noch sind achsverzweigte Hybriden eher selten. Die mechanische Entkopplung des Antriebsstranges stellte die größte Herausforderung bei der Entwicklung des E-Drive-Moduls dar", erklärt Dipl.-Ing. Gerd Wagenhaus vom Institut für Arbeitswissenschaft, Fabrikautomatisierung und Fabrikbetrieb der Universität Magdeburg. "Dadurch ist eine exakte Auslegung des Elektroantriebs möglich geworden, geeignet für verschiedene Einsatzszenarien im intralogistischen Bereich, also zum Beispiel Kliniktransporte, sowie im Überlandtransport."
Die Arbeiten entstanden im Rahmen des Verbundprojektes "Como - Competence in Mobility", das mit Geldern des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Sachsen-Anhalt gefördert. Ein Prototyp des Krankentransportwagens mit Hybridantrieb wurde auf der Messe RETTmobil in Fulda präsentiert. Eine Serienzulassung des Prototyps sei laut den Entwicklern geplant.