26.03.2019 | Hybridtechnik | Bildergalerie | Galerie
Volvo XC90 T8 Twin Engine AWD
Der Volvo XC90 ist ein Oberklasse-SUV. Springer Professional hat das luxuriöse Modell in der 390 PS starken Twin-Engine-Plug-in-Hybrid-Variante getestet.
4,95 Meter Länge bei 1,78 Meter Höhe und 2,14 Meter Breite machen den größten SUV des Schwedischen Automobilherstellers zu einem Oberklasse-SUV, das mit dem Audi Q7, dem BMW X5 oder dem GLE von Mercedes konkurrieren soll.
Der T8 Twin Engine ist die leistungsstärkste Antriebsvariante von Volvo. Und sie sorgt dank des Plug-in-Hybrid-Konzepts mit dem 65 Kilowatt starken Elektromotor zusätzlich zum turboaufgeladenen und kompressorgestützten 2.0-Liter-Vierzylinder-Ottomotor für das begehrte E-Kennzeichen. Allerdings ...
... ist der Volvo trotz PHEV-Version im Alltag nun wirklich kein Spritsparer. Die vom Hersteller nach NEFZ angegebenen 2,5 Liter pro 100 Kilometer sind auf der Straße absolut illusorisch. Höchstens auf einer 50-Kilometer-Strecke oder in der Stadt mit stets aufgeladener Batterie lassen sich akzeptable Werte erreichen. Fährt man mit dem schweren XC90 mehr als 100 Kilometer am Stück ohne erneute Batterieladung ist nach unseren Testerfahrungen ein Verbrauch von weniger als 8 Liter nicht zu schaffen. Will man die 390 PS Systemleistung wenigstens ein wenig spüren und das Auto mit Spaß bewegen, kommt man nicht unter 10 Litern weg.
Der Schwede weiß aber in anderen Punkten zu überzeugen. Zum Beispiel machen die "Intellisafe"-Sicherheits- und Assistenzsysteme das Fahrzeug zu einem modernen, zuverlässigen Partner, mit dem das Autofahren zur entspannenden Beschäftigung wird. Zwar stößt der bis 140 km/h sogar selbstlenkende Pilot Assist doch auf gemischte Gefühle in unserer Redaktion, aber das Gesamtpaket kommt gut an.
Der XC90 kann viel. Doch um das Können nach seinen Präferenzen anzupassen und die vielen Optionen auch sinnvoll nutzen und einsetzen zu können, muss man sich in die Bedienung über Lenkrad- und Bedienhebelelemente, Touchdisplay und mehrerer Fahrmodi-Wählhebel erst einarbeiten.
In der Regel verzichten wir bei unseren Tests auf den Gebrauch der Betriebsanleitung – denn der übliche Autokäufer verzichtet meist auch darauf. Aber vor allem, um sich in den teils doppelt und aufgeteilten Menüoptionen zurechtzufinden und bestimmte Einstellungen überhaupt zu finden, mussten wir blättern. Wenn man aber einmal drin ist, überzeugt die Bedienung. Zumal man einige Einstellungen auch von unterwegs vornehmen kann.
Dank des Dienstes und der Smartphone-App "Volvo On Call" lässt sich von nahezu überall auf das Fahrzeug zugreifen, der Standort und den Fahrzeugzustand überprüfen und regeln. Die Synchronisation mit dem eigenen Terminkalender und die leichte Übermittlung eines Zielorts fürs Navi sind komfortabel und hilfreich. Die Connectivity hat Volvo insgesamt hervorragend gelöst.
Über die durchaus schicke Mittelkonsole lassen sich die Fahrmodi und Gänge ansteuern, auch den "Pure"-Modus: Hier versucht das Fahrzeug, nur via Elektromotor, beziehungsweise sehr spritsparend voranzukommen und kann das bis zu einer Geschwindigkeit von 125 km/h. Als Gang-Wählhebel gibt es übrigens diese schicke Variante mit Kristallglas-Einsatz.
In den weiteren Fahrmodi, wie "Hybrid" für den Alltag, regelt der Volvo den Einsatz von Turbomotor und Elektromaschine entsprechend aktuellem Fahrprofil. Ein Power-Modus, um mit voller Leistung und stets mit laufendem Verbrenner zu fahren und der AWD-Modus, um permanenten Allradantrieb zu gewährleisten sind genau so Verfügbar wie ein eigener Offroad-Modus. Mit AWD und Offroad (bei dem das höhenverstellbare Fahrwerk auf höchste Stufe gepumpt wird) macht der Volvo übrigens eine gute Figur im Gelände. Desweiteren kann der Fahrer ein individuelles Profil mit gewünschter Fahrwerkhöhe und Motor- und Getriebekonfiguration anlegen.
Fast so überzeugend wie Matrix-LED-Scheinwerfer sind die LED-Leuchten samt "Active High Beam" Fernlichtassistent des Schweden. ADie Regelung, bei dem entgegenkommende und vorausfahrende Fahrzeuge vom sehr hellen Lichtkegel ausgeblendet werden, funktioniert, aber ist nicht so präzise wie bei den Technologien der Konkurrenz. Als Fahrer ist man ob des hoch- und runterschwenkenden Scheinwerfers manchmal ein wenig irritiert. Dennoch sind die Scheinwerfer ein Top-Feature, das die Straße bei Nacht taghell macht.
Ein Wort noch zum Platzangebot: Vorne und auf der Rückbank ist der Volvo sehr Komfortabel. Unser Testwagen kam als Sieben-Sitzer daher. Fast eine gesamte Kinder-Fußballmannschaft kann man damit chauffieren. Allerdings bleibt dann nur noch wenig Platz für die Sporttaschen. Sind die beiden Zusatzsitze eingeklappt, ist der Kofferraum ganz ordentlich.
Wird die reguläre Rückbank auch umgeklappt, stehen mehr als 1.800 Liter maximales Gepäckvolumen zur Verfügung.