2009 | OriginalPaper | Buchkapitel
Identität und Konfliktlinien in Europa — eine ungarische Sicht
verfasst von : György G. Márkus
Erschienen in: Europäische Identität als Projekt
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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„Wer würde schon für Europa sterben?“ — hat bereits vor paar Jahren der amerikanische Politologe F. Zakaria gefragt, um die Identitäts-Schwäche einer Kern-EU aufzuzeigen, die mit der großen Erweiterung bestimmt nicht geringer worden ist. Und es geht hier nicht um eine sekundäre oder tertiäre, hinter der stark ausgeprägten Rechtsgemeinschaft und dem dominanten Binnenmarkt-Prinzip zu stellenden Frage. Ohne eine, nicht nur von schmalen Eliten, sondern von Millionen von Bürgern getragene Identität wird Europa nie ein richtiger
global player
werden. Wir leben in einem postindustriellen und einem
post cold war
Zeitalter, in einem globalen Kapitalismus der Zweiten Moderne, in dem weder die klassischen ökonomischen (Klassen)Kämpfe noch die ideologischen Ost-West-Konflikte, sondern die identitätsbezogenen
cultural codes
entscheidend sind (
Castells 2000
). Ein Europa als politisches Projekt kann ohne Identität nicht realisiert werden.