Arbeitsuchende bitten in ihren Bewerbungsschreiben in aller Regel um ein persönliches Gespräch. Sie tun dies in der Überzeugung, daß die beigefügten Zeugnisse und die Daten des Lebenslaufs ihre Person nur unvollkommen erkennen lassen. Diese Meinung teilen viele Unternehmer und ebenso ihre mit Einstellungen befaßten Mitarbeiter.
Eltern kennen die Phase in der Entwicklung ihrer Kinder, in der ihnen pausenlos Fragen gestellt werden. Das ist eine sehr wichtige Phase für die Heranwachsenden, in der durch falsches Verhalten der Eltern einiger Schaden angerichtet wird, andererseits durch kluges Eingehen auf die Fragen günstige Voraussetzungen für die weitere Entwicklung geschaffen werden. Wenn der kindliche Wissensdurst angemessen gestillt wird, gewinnt der junge Mensch mehr und mehr Erkenntnisse, die ihn zu neuen Entdeckungen aufgrund neuer Fragestellungen anregen.
Der Mensch ist ein unvollkommenes Geschöpf. Er irrt sich, macht Fehler. Mütter und Väter mögen sich noch so sehr um eine gute Erziehung ihrer Kinder bemühen, ihr Einfluß auf die heranwachsende Generation hat Licht- und Schattenseiten. Und dabei wissen sie oft nicht einmal genau, was sich als Licht und was sich als Schatten auswirkt. Vieles geschieht in bester Absicht und hat dennoch Schlimmes zur Folge.
Welche Auswirkungen mangelnde Konzentration hat, wird besonders in vielen Sportarten an den unmittelbaren Folgen deutlich. Die kleinste Unachtsamkeit — und schon sind die über Sieg und Niederlage entscheidenden Sekundenbruchteile verloren, ist die Torchance vertan, bringt ein Sturz das Aus. Gedanken, Sinne, Gefühle, Bewegungen total auf etwas ausrichten und die ganze übrige Welt um sich herum außer acht lassen — wer das nicht kann, dem werden mehr Fehler unterlaufen als demjenigen, der das schafft. Grund genug, seine Konzentrationsfähigkeit zu verbessern.
Die ärztlichen Bemühungen, bereits klinisch tote Menschen zurückzuholen, haben bisweilen Erfolg. Aus den Berichten der Wiedererweckten über ihre Wahrnehmungen während des Zustands ohne Herzschlag weiß man, daß sie auch eine Lebensrückschau mit eigener Bewertung erfahren. Im Vorhof des Todes, so kann man also annehmen, wird uns spätestens deutlich, was wir — nicht andere — aus unserem Leben gemacht haben.
Was Arbeit ist und welcher Wert ihr gegeben wird, kann der Mensch nur gemäß seiner Individualität bestimmen. Arbeit ist ureigener Ausdruck der Persönlichkeit. Nur Verkürzungen dessen, was Arbeit ist, machen Tätigkeiten bewertbar durch einen Tarif oder ein Honorar. Die Zerlegung der Arbeit in Handgriffe, für die Lohn bezahlt wird, hat den Irrtum verbreitet, geldwerte Routineleistung sei schon alles. Aber unerbittlich macht der technische Fortschritt als Ergebnis schöpferischer Leistung deutlich: Arbeit muß mehr sein als das, was Maschinen leisten können.
Wer in seinem Leben etwas leisten will, kann bei den Sportlern viel für seine Motivation lernen. Gerade im Leistungssport weiß man, daß Siege eine hundertprozentige Motivation voraussetzen. Ob beim Skilaufen oder beim Tennis — jeder der Athleten hat Methoden entwickelt, sich für seine sportlichen Anstrengungen zu motivieren.
Zeit ist für Manager knapp. Wer seiner Aufgabe als Führungsperson gewachsen sein will, braucht Mittel und Wege, um nicht unter ständigen Zeitdruck zu geraten. Daher gibt es eine Menge Lern- und Übungshilfen, die Managern zum richtigen Umgang mit dem knappen Gut „Zeit“ verhelfen sollen. Doch: Ist das wirklich nur etwas für Menschen in den Führungspositionen der Unternehmen? Ist Zeit nicht jedem von uns als allgemeine Lebensvorgabe zugeteilt, damit wir sie zu unserem und zu unserer Mitmenschen Nutzen verwenden?
Es ist ein Irrtum zu glauben, im Laufe der Jahre lerne man sich selbst ohne großes eigenes Zutun gut genug kennen, um alle seine Möglichkeiten ausschöpfen zu können. Wahrscheinlich schaffen wir es in unserem ganzen Leben nicht herauszufinden, was denn letztlich in uns steckt.
Zwar wird seit Jahren immer wieder betont, daß man zeitlebens lernen müsse, aber zu einer lernenden Gesellschaft sind wir nicht geworden. Die meisten von uns sind vermutlich lernfaul, glauben mit dem durchzukommen, was sie in den zwei oder drei ersten Lebensjahrzehnten mitbekommen haben. Beruflich dazugelernt oder umgeschult wird nur dann, wenn der Arbeitgeber oder das Arbeitsamt bezahlt, als sei niemand für seine Überlebensqualifikation selbstverantwortlich.
Wer sein eigener Unternehmer sein will, braucht seinen eigenen Arbeitsplatz. Heimwerker haben ihre Keller-Werkstatt, Freizeit-Künstler im ausgebauten Dachboden ihr Atelier, Hobby-Sammler zumindest ihre Ecke im Wohnzimmer. Von Arbeitgebern wird erwartet, daß sie einen adäquaten Arbeitsplatz mit Geräten und Material zur Verfügung stellen. Genauso muß es eine Selbstverständlichkeit sein, für seine Persönlichkeitsentwicklung unter den gegebenen Umständen sich zu Hause den bestmöglichen Platz bestmöglich einzurichten.
Bei einem Bewerbungsgespräch ging es um die Besetzung einer Lehrstelle. Beiläufig stellte der Personalleiter an die junge Bewerberin die Frage, ob sie denn schon einmal in einem Unternehmen gearbeitet habe. Ja, in den letzten Ferien habe sie gejobt. Der Personalleiter: Aber es sei doch zur Zeit gar nicht so einfach, einen Ferienjob zu finden oder habe sie Beziehungen gehabt. Nein, ohne Beziehungen. Der Personalleiter will es nun genauer wissen und erfährt, daß das Mädchen — jetzt kurz vor dem Abitur stehend - systematisch vorgegangen ist. Es hat sich einen Stadtplan gekauft und diesen rund um den Wohnort in Suchbezirke eingeteilt. Es wurden Firmenbesuche für etwa einen Monat geplant. Pro Tag vier bis fünf. Die ersten Tage waren erfolglos. Nur Absagen. Doch beim letzten Besuch am Freitag der ersten Woche hieß es: Sie können gleich am Montagmorgen anfangen. Der Personalleiter hat dem Mädchen die Lehrstelle gegeben.
Es gibt unterschiedliche Gründe, sich mit seinem beruflichen Werdegang zu befassen. Ist man Jugendlicher, geht es um den richtigen Einstieg. Hat man die gewählten Ausbildungsgänge durchlaufen und sich mit Leistungsnachweisen qualifiziert, ist keineswegs sicher, daß die weiteren Stationen geradlinig folgen. Die technische Entwicklung kann dazu führen, daß sich die Arbeitsform des erlernten Berufs weitgehend verändert oder der Beruf sogar gänzlich entfällt, wegrationalisiert wird. Auch vom Markt, von der Nachfrage her entfallen, immer wieder Berufe oder werden nur noch in geringer Zahl gebraucht.
Die Maxime zur Besetzung von Arbeitsplätzen heißt: Den richtigen Mitarbeiter an den richtigen Platz. Als Mitarbeiter sollte man von sich aus hin und wieder überprüfen, ob man sich auf dem richtigen Platz befindet. Aber wer weiß schon so genau, was für ihn der richtige Platz ist!
Jeder Jugendliche hat bei uns die Chance zu studieren; es gibt mittlerweile mehr Studenten als Auszubildende. Manche machen vor ihrem Studium eine Lehre, was eine durchaus sinnvolle Kombination sein kann. Denn Theorie und Praxis gehören zusammen. Es ist falsch, Gegensätze daraus zu machen. Das eine gewinnt jeweils Sinn und Zweck aus dem anderen.
Zu den von jeher bewunderten Zirkusnummern gehört die des Seiltänzers. Bisweilen verselbständigen sich die Seiltanz-Akrobaten zu eigenen Truppen und zeigen ihre Kunststücke auf eigenen Tourneen in atemberaubenden Höhen, beispielsweise von Wolkenkratzer zu Wolkenkratzer. Darbietungen auf dem Drahtseil finden wohl deshalb soviel Publikum, weil sie als Fertigkeit einen Akt versinnbildlichen, um den wir alle uns zeitlebens bemühen, aber den wir so gut wie nie dauerhaft schaffen: Balance halten.
Die Anlässe zu Reisen sind vielfältig: Erholung suchen, Freunde wiedersehen, Geschäfte abschließen, Dienstaufträge wahrnehmen, Kulturereignisse erleben. Reisen fallen sehr unterschiedlich aus, je nachdem ob man allein, zu zweit, als Familie, in bekannter oder unbekannter Gruppe, mit dem Sportverein oder Berufskollegen unterwegs ist. Eine Rolle spielt auch, in welchem Lebensalter und in welcher Lebensphase oder Lebenssituation man seine Reisen macht. Wie auch immer — aus einer Reise läßt sich eine Menge machen.
Den Meinungsforschern haben insbesondere die jüngeren Arbeitnehmer in den späten 80er Jahren den Eindruck vermittelt, daß sie bei der Arbeit Spaß haben möchten, daß es ihnen um Lebensfreude, Wohlfühlen, Kontakte, Zwanglosigkeit, Selbstverwirklichung geht. Pflicht und Unterordnung, Fleiß und Leistungsdruck, Ordnung und Arbeitssystematik wurden als überholt angesehen. Mit der 35-Stunden-Woche ging die Sonne auf. Vom Wertewandel war die Rede. In der Freizeit wurde er ausgiebig praktiziert.
Niemand kann für sich allein auf Dauer überleben. Der Mensch ist auf ein Leben in der Gruppe angelegt. Unfertig wie kein anderes Geschöpf kommt er zur Welt. Nur im Kontakt mit Personen, die ihm zugeneigt sind, entwickelt er sich. Die Mütter spielen dabei die entscheidende Rolle. Die Standard-Überlebensgruppe ist die Familie. Im Laufe der Geschichte hat sie sich in den verschiedensten Formen ausgeprägt: als Urhorde, als Steinzeitgruppe, als Clan, als Familienstamm, als Sippe, als Groß- und als Kleinfamilie. Heute zeigen die Familien in manchen Gesellschaften Auflösungserscheinungen, etwa in den Stadtagglomerationen von Entwicklungsländern und in entwickelten Ländern wie bei uns.
Menschen leben nicht als Einsiedler, sondern gesellig; in den unterschiedlichsten Konstellationen. Wer sich da nicht allen Situationen gewachsen fühlt — und wer ist das schon? —, sollte diese Unzulänglichkeit nicht auf sich beruhen lassen oder gar in die Einsamkeit fliehen, sondern sich mit gezieltem Training „gruppentauglich“ machen. Am Anfang steht wieder die Analyse.
Wenn frühere Generationen wissen wollten, wie sie im Alter leben würden, brauchten sie sich nur die Lebensweise ihrer Großeltern anzusehen. Wenn sich heute die junge Generation die Lebensumstände der sogenannten Senioren ansieht, kann sie mit Sicherheit nur sagen, daß ihr Alter anders aussehen wird. Noch nie war Zukunft im Rahmen der eigenen Lebenserwartung so diffus wie zu unserer Zeit.
Die vornehme Devise lautet: Man redet nicht darüber, man hat es. Was? Geld! Die meisten Menschen bewegt indes: Wie bekommt man es? In der Regel durch Arbeit. Aber wer kann schon sagen, was die eine oder andere Arbeit in Geld ausgedrückt wert ist?
Für den Erfolg eines Einzelhändlers ist der Standort seines Ladens wichtig. In den Seitenstraßen zur Hauptgeschäftsstraße mögen die Ladenmieten zwar niedriger sein, aber angemessen verkauft wird eben nur in den „guten Lagen“. Einige Berufe, etwa der des Rundfunk-Journalisten, sind an bestimmte Städte gebunden. Manche Karrieren sind ohne häufigen Wohnortwechsel nicht möglich. Andere Aufgaben zwingen dazu, ein Leben lang demselben Ort treu zu bleiben.
Irgendwann in seinem frühen Leben macht jeder die Erfahrung, daß ihm ein Fehler unterläuft, den er hätte vermeiden können, ja hatte vermeiden wollen — und dann ist er doch passiert. Wut auf sich selbst. Vielleicht hat die Mutter Trost gespendet. Vielleicht mit einer kleinen Geschichte wie dieser: Der Zoo-Elefant hat in seinem Gehege eine Maus übersehen und ihr auf die Zehen getreten; er entschuldigt sich bei der Maus, die artig erwidert: „Nicht so schlimm, hätte mir auch passieren können.“
Die Freude am Entdecken, der Reiz des Neuen, der Drang in die Ferne — der Mensch ist darauf angelegt, sich die Welt zu erschließen. Weiße Flecken auf der Landkarte gibt es nicht mehr. Von dem Heimathafen Erde geht es nunmehr in den Weltraum. Was vor Jahrzehnten noch kühne Gedankenspiele waren, ist heute Astronautenalltag. Science-fiction-Filme und -Serien sind zu Bildmedien geronnene Phantasien über das, was morgen sein könnte. Science-fiction-Romane stoßen die Phantasie des Lesers an, sich in eine Welt künftiger Möglichkeiten zu versetzen.
Jeder weiß von sich, daß Arbeiten, die Freude machen, in der Regel besser gelingen. Das schließt Freude an Leistung, Kampf mit Schwierigkeiten, gelegentliches Zähnezusammenbeißen und Schweiß mit ein. Sportler führen eindrucksvoll vor, zu welchen Anstrengungen Menschen ohne Not und Notwendigkeit bereit sind. Die Mannschaftssportarten zeigen, was mit guter Zusammenarbeit alles erreicht werden kann. Leistung im Team beflügelt, kann beim einzelnen ungeahnte Kräfte freisetzen und zu rauschartigen Situationen von Hochstimmung führen.
Die effiziente Organisation der Informationsströme gehört heute mehr denn je zu den erfolgsentscheidenden Managementaufgaben in einem Unternehmen. Die richtige Information zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Arbeitsplatz! Die technischen Kommunikationsmittel machen sowohl eine weitgehende Standardisierung als auch Differenzierung der Informationen möglich. Die Standardisierung erlaubt einen kontinuierlichen Informationsfluß; die Differenzierung erlaubt die Einbeziehung von Einzelfällen, beispielsweise individuellen Kundenwünschen. Die Informationstechnologie ist so weit fortgeschritten, daß ganze Produktionsanlagen über die Eingabe von Informationen gesteuert werden.
Autorität als Fachmann in einem Unternehmen haben heißt: täglich seine Kompetenz unter Beweis stellen. In seinem Fachgebiet auf der Höhe der Zeit zu bleiben, verlangt ständigen Kontakt zu den Institutionen und Personen, die die Entwicklung vorantreiben. Das gilt für den Handwerker genauso wie für den Wissenschaftler. Die Zeiten sind vorbei, in denen die Ausbildung ein Berufsleben lang ausreichende Qualifikation vermittelte. Fachwissen veraltet immer schneller. Nur ständige Fort- und Weiterbildung bewahrt vor dem Nachhinken.
Können Sie Arbeit abgeben? Oder machen Sie lieber alles allein? Können Sie ertragen, daß Ihre Arbeit, die Sie routiniert beherrschen, von anderen und anders gemacht wird? Ziehen Sie sich aus einer Aufgabe zurück, wenn Sie nicht bestimmen können, wie sie zu erledigen ist?
Lassen Sie Ihren Lebensweg nicht wie einen Wasserlauf werden, der immer nur dem Gefälle folgt, sondern machen Sie ihn zu einer Unternehmung, bei der Sie Richtung und Gelände zumindest mitentscheiden. Wir alle sind zahllosen Einflußnahmen unaufhörlich ausgesetzt. Immer wieder versuchen Menschen, uns in ihrem Sinne zu beeinflussen. Und wir selbst machen es den anderen gegenüber genauso. Das kann ein Geben und Nehmen, Hauen und Stechen, Lieben oder Hassen sein.