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2013 | OriginalPaper | Buchkapitel

„Im Auge des Betrachters liegend …“

Zum Mißverhältnis von Konsumforschung und Gesellschaftstheorie

verfasst von : PD Dr. Kai-Uwe Hellmann

Erschienen in: Der Konsum der Gesellschaft

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Sicher leuchtet es ein, wenn man in Anlehnung an Paul Watzlawick feststellt, daß man nicht nicht konsumieren kann. Dies gilt sogar, wenn es bei einer reinen Zuschreibung bleibt.

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Fußnoten
1
Zur Unterscheidung von akademischer und kommerzieller Konsumforschung vgl. Schrage 2008.
 
2
Vgl. Slater (1997: 25): „Moreover, the central claim is that values from the realm of consumption spill over into other domains of social action, such that modern society is in toto a consumer culture, and not just in its specifically consuming activities.“
 
3
Vgl. Bolz/Bosshart (1995: 110): „Wir bewegen uns auf eine Gesellschaft zu, in der es als normal gilt, daß alle Leistungen marketingmäßig evaluiert werden und somit der Konsumaspekt auch die entlegensten Winkel des menschlichen Lebens durchdringt.“
 
4
Alternativ könnte man auch von Dominanz oder Hegemonie sprechen, oder mit Lury (1996: 248) von „the significance of consumer culture itself“. Der Begriff der Präponderanz entstammt hingegen der politischen Semantik, und genau diese gesellschaftspolitische Relevanz des Konsumphänomens soll hier betont werden.
 
5
Wobei darauf geachtet wurde, daß die jeweilige Gesellschaftstheorie differenzierungstheoretisch im Sinne Uwe Schimanks (1996) argumentiert. Von daher wurden keine Theorien einbezogen, die als Sozialtheorien gelten, wie Giddens (1984), oder solche Theorien, die sich nur einem Teilbereich der modernen Gesellschaft widmen, vgl. Kneer/Schroer 2010.
 
6
Obgleich in dem Buch „Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit“ von Berger/Luck mann (1980) sowohl im Kapitel „Gesellschaft als objektive Wirklichkeit“, Unterkapitel „Institutionalisierung“, als auch im Kapitel „Gesellschaft als subjektive Wirklichkeit“, Unterkapitel „Sekundäre Sozialisation“, eine rudimentäre Differenzierungsperspektive angelegt ist, wurde sie konzeptionell nicht weiter ausgeführt. Von daher genügt dieses Buch nicht ganz dem differenzierungstheoretischen Anspruch. Mehr noch aber finden sich in diesem Buch keinerlei eigenständige Überlegungen zum Thema “Konsum“. Konsum scheint es in der Gesellschaft von Berger/Luckmann nicht zu geben (keine Nennung im Register), zumindest nicht derart, daß das Phänomen einer weitergehenden Bemerkung für Wert befunden wurde.
 
7
Die Gesellschaftstheorie von Habermas bedient sich zwar differenzierungstheoretischer Grundlagen, konstitutiv der Unterscheidung von System und Lebenswelt und dann nochmals der Binnendifferenzierung der Systemseite in Politik und Wirtschaft im Sinne Parsons’. Doch Konsum wird darüber völlig vernachlässigt; Habermas hängt quasi noch dem produktivistischen Paradigma an.. vgI. hierzu Bauman 2001. Und wenn man auf seine Konsum-Aufsätze aus den 1950er Jahren zurückgeht, handelt es sich durchweg um Kulturkritik, nicht Gesellschaftstheorie.
 
8
Bei Luhmann.. der gewiß eine Gese11schaftstheorie in Form einer Differenzierungstheorie vorgelegt hat finden sich kaum Stellungnahmen zum Phänomen des Konsums. im Register von HGesellschaft der Gesellschaft“ taucht der Begriff, wenn es denn überhaupt einer für Luhmarm war, nur einmal auf, aber ganz unbedeutend. Es gibt zwar weitere Formulierungen in "Die Wirtschaft der Gesel.lschaft’“’, aber auch dort eher marginal, so daß man aus der Innensicht dieser Supertheorie den Eindruck erhält: Konsum ist gesamtgesellschaftlich unbedeutend und gesellschaftstheorefisch deshalb zu vernachlässigen, vgl. Hellmann 2011.: 212ff.
 
9
Bei Esser findet sich eine GeseUschaftstheorie, die sich im Kern anderer Theorien bedient und zu Konsum nichts Eigenständiges beizutragen hat (vier Nennungen im Register, nur beiläufig und gesellschaftstheoretisch folgenlos). Ähnlich verhält es sich bei Münch, der in der Tradition ParSOllS’ steht: elf Nennungen des Konsumbegriffs im Register, .ber nur beiläufig und für die Theorie irrelevant.
 
10
Hinsichtlich der Vielfalt spezieller Soziologien vgl. Kneer/Schroer 2010.
 
Metadaten
Titel
„Im Auge des Betrachters liegend …“
verfasst von
PD Dr. Kai-Uwe Hellmann
Copyright-Jahr
2013
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-02893-0_16