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2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

8. Im postfaktischen Zeitalter?

verfasst von : Wolfgang Frindte, Ina Frindte

Erschienen in: Halt in haltlosen Zeiten

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Das postfaktische Zeitalter beginnt weder mit Donald Trump noch mit den aktuellen Zweifeln an wissenschaftlichen Wahrheiten oder den sozialen Medien. Propaganda und Desinformationen sind nichts Neues. Vielleicht haben die Menschen schon immer in einer Zeit des Postfaktischen gelebt oder vielleicht hat jede Epoche ihre postfaktische Zeit. Nicht nur aus historischer Perspektive scheint es deshalb kaum angemessen, das jetzige Zeitalter als Ära des Postfaktischen zu bezeichnen. Aus psychologischer Sicht dürfte die Erzählung über ein gegenwärtiges postfaktisches Zeitalter ebenfalls kaum haltbar zu sein. Menschen bilden die Welt, in der sie leben, nicht einfach ab. Alles Fühlen, Denken und Handeln von Menschen ist Ergebnis individueller und sozialer Konstruktionen, die vor dem Hintergrund selbstreferenzieller psychischer Prozesse in der sozialen Verständigung ausgehandelt werden. Die individuell und sozial geschaffenen Konstruktionen von Welt lassen sich durchaus als postfaktische Bilder von der Wirklichkeit bezeichnen.

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Fußnoten
1
Norman Cohn belegt, dass diese Passage in abgewandelter Form bereits 1868 in einem Roman eines unter dem Pseudonym Sir John Retclif schreibenden Hermann Goedsche auftaucht, dann 1876 in einer russischen Flugschrift wiedergegeben wird und später Eingang in die „Protokolle“ fand.
 
2
Allerdings kann man sich trefflich streiten, ob Walter Ulbricht diesen Satz bewusst aussprach oder ob es sich um einen Freudschen Versprecher handelte (Welt.de 2011). Am Befund ändert das nichts.
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Im postfaktischen Zeitalter?
verfasst von
Wolfgang Frindte
Ina Frindte
Copyright-Jahr
2020
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-27951-6_8