Zusammenfassung
Die Tourismusindustrie zählt in einer zunehmend transnationalen, vernetzten Welt zu den weltweit erfolgreichsten Branchen. Insbesondere Destinationen des Globalen Südens versprechen sich vom Ausbau des Tourismus eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage und damit einhergehend einen Abbau ihrer sozialen Disparitäten. Gleichzeitig wächst aber auch angesichts von fortschreitendem Klimawandel und Overtourism der Widerstand gegen eine Industrie, die von einem Rekord zum nächsten eilt. Vor diesem Hintergrund beleuchtet der vorliegende Beitrag die komplexen Strukturen und Implikationen einer weitgehend ungebremsten Touristifizierung zahlreicher Destinationen des Globalen Südens. Ein besonderer Fokus liegt in diesem Zusammenhang auf der Agenda 2030, die Tourismus nicht nur als eine der weltweit führenden Leitbranchen anerkennt, sondern diesen auch in möglichst nachhaltige Bahnen lenken will.