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Die aktuelle Studie "Deutscher Immobilienmarkt: Wohnpreise in Metropolen entkoppeln sich vom Einkommen" des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) kommt zu dem Ergebnis, dass das Preiswachstum im Jahr 2016 auch die ländlichen Regionen erreichte und damit an Breite gewonnen hat. Mit Blick auf das gesamte Bundesgebiet sei eine Immobilienpreisblase aber generell nicht zu erkennen, heißt es. Vielmehr hätten sich die Preise für Wohneigentum in den vergangenen zehn Jahren weitestgehend im Einklang mit ihren wichtigsten Fundamentaldaten, den Einkommen und den Mieten, entwickelt.
Anders sehe die Situation jedoch in den sechs größten Städten Deutschlands aus. In diesen seien die Wohnkaufpreise seit 2007 im Schnitt um mehr als 50 Prozent gestiegen und hätten sich damit signifikant von den verfügbaren Einkommen der Einwohner abgekoppelt. Nach Einschätzungen des Verbandes sind die Preise für Wohnraum damit in diesem Zeitraum um 45 Prozentpunkte stärker gestiegen als die Einkommen ihrer Stadtbewohner. "Allerdings", so BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin, "fällt die Rückschlaggefahr an den Immobilienmärkten der Metropolen angesichts des mittlerweile starken Nachfrageüberhangs und des stabilen Zuzugs derzeit gering aus."
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen empfiehlt der Verband als Maßnahmen die Ausschreibung von mehr Bauland in den Städten, zweitens sollten angebotshemmende Regulierungen nicht weiter verschärft werden sowie zu strenge Bauauflagen die Preise nicht unnötig in die Höhe treiben.