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30.05.2017 | Industrie 4.0 | Schwerpunkt | Online-Artikel

Höhere Energieeffizienz durch Digitalisierung

verfasst von: Frank Urbansky

2:30 Min. Lesedauer

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Die Industrie 4.0 wird auch Energiebezug und Energieverbrauch digitalisieren. Das garantiert höhere Energieeffizienz und damit höhere Wettbewerbsfähigkeit. Praktische Lösungen gibt es schon.

In der Industrie 4.0 werden auch die Energiewerte jedes einzelnen Verbrauchers in einem Unternehmen erfasst. Nach entsprechenden Lastkurven kann optimiert der Energiebedarf gedeckt werden. "Die universellen Eingänge ermöglichen eine flexible Anbindung von Sensoren, durch die in der Cloud unterschiedlichste Kennzahlen wie z. B. Anlagenverfügbarkeiten (Overall Equipment Effectiveness – OEE), Energieverbrauch, Qualitätsdaten etc. überwacht werden können, und somit wird ein Unternehmen unterstützt, die richtigen Entscheidungen im Produktionsmanagement zu treffen", beschreiben die Springer-Gabler Autoren Anita Klotz, Thomas Felberbauer, Thomas Moser und Mario Moser dies in ihrem Buchkapitel Konsequenzen für das Produktionsmanagement auf Seite 83. 

Empfehlung der Redaktion

2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

Industrie 4.0 – Konsequenzen für das Produktionsmanagement

Wie verändert Industrie 4.0 das Produktionsmanagement der kundenauftragsgetriebenen Klein- und Einzelserienfertigung von KMUs?

Produzierende Unternehmen stehen aktuell an der Schwelle zur vierten industriellen Revolution, wodurch intelligente Produkte und Maschinen sowie vernetzte Prozesse einen effizienten Leistungserstellungsprozess ermöglichen. 


Wie solche industriellen Lösungen aussehen, zeigt der Kunststoffspezialist APK in Merseburg. Energie ist dort der Hauptkostentreiber. Zwar wurden schon seit 2009 alle Energieverbrauchsdaten im Werk von insgesamt 300 Zählern erfasst, ebenso die Gasbezüge und -verbräuche. Bis 2016 wurden die Daten jedoch nicht zusammengeführt oder automatisiert ausgewertet. Dann wurde ein System der Firma Enit Systems aus Freiburg, eine Ausgründung von Fraunhofer-Wissenschaftlern, installiert.

Verschiedene Standards integriert

Der Vorteil dieser Variante: alle Herstellerstandards und alle Unterverteiler konnten integriert werden. Die Datenerhebung erfolgt zudem zeitsynchron mit den Energieversorgern. Pro Messzyklus fallen nun 1,3 Millionen Datensätze an. Jeder innerbetriebliche Bereich kann diese sich so konfigurieren, wie er sie am besten verarbeiten kann. So wird die Entscheidungsfindung deutlich vereinfacht.

Das ist wesentlich, da sich die einzelnen Produktionsbereiche so gegenseitig in ihren Verbräuchen optimieren können, etwa, wenn sie energieintensive Prozesse nachts oder nacheinander fahren. Dabei gibt es auch eine Anbindung an eine Plattform, die via Ausschreibungen den Strom zum günstigsten Preis für die ermittelten Zeitfenster besorgt. Die Einsparungen allein durch die optimierten Verbräche und Einkaufe belaufen sich auf rund zehn Prozent.

Spezialist für Auswertung nötig

Bisher wurden rund 80 dieser Systeme von Enit installiert. Die Firma übernimmt auch auf Wunsch das Reporting. Unternehmen könnten dies nur selbst bewältigen, wenn sie einen zertifizierten Energiemanager oder vergleichbar qualifizierter Mitarbeiter hätten.

"Verschiedene, dezentrale Datenquellen aus allen Bereichen des Energiesystems werden zugreifbar gemacht und können von autorisierten Marktakteuren im Rahmen von definierten Use Cases genutzt werden. ... Signale und Services werden im Energiesystem propagiert und für bestimmte Use Cases aufbereitet. Daten werden je nach Anwendungszweck für Marktakteure in einer bestimmten Auflösung, einer bestimmten Genauigkeit und z. B. anonym, nicht lokalisierbar und ohne genauen Zeitstempel weitergegeben und können genutzt werden, um bestimmte Ziele des Energiesystems zu erreichen", nennt Springer Vieweg-Autor Maximilian Irlbeck auf Seite 8 seines Buchkapitels Digitalisierung und Energie 4.0 –Wie schaffen wir die digitale Energiewende? die Möglichkeiten der digitalen Verbrauchsmessung und Erfassung.

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Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

Verkürzte Entscheidungsfindung in der Produktion

Erweiterte Remote-Unterstützung mit Hilfe mobiler Endgeräte
Quelle:
Handbuch Industrie 4.0 Bd.1

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