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2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

1. Industrielle und soziale Robotertypen

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Zusammenfassung

Die Entwicklung von Robotern generell und von sozialen Robotern speziell hegt in gesellschaftlichen Diskussionen Erwartungen als auch Befürchtungen gegenüber der neuen Technologieform.

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Fußnoten
1
AUV steht für „autonomous underwater vehilces“. Siehe hierzu beispielhaft das „Deep Sea Robotics“ Projekt TIETeK des Fraunhofer Instituts (https://​www.​iosb.​fraunhofer.​de/​servlet/​is/​16338/​. Letzter Zugriff am 15.07.2018) sowie die robotischen Unterwasserfahrzeuge des US-Forschungszentrums „MBari“ (https://​www.​mbari.​org/​at-sea/​vehicles/​. Letzter Zugriff am 15.07.2018).
 
2
Siehe auch die Suche nach dem verschwundenen Flugzeug MH-370 im Pazifik durch Tauchroboter.
 
3
Siehe hierzu beispielhaft den Explorationsroboter „Curiosity Rover“ der NASA, der seit November 2011 auf den Planeten Mars vielfältige Daten zur Erkundung des Planeten sammelt (https://​www.​nasa.​gov/​mission_​pages/​msl/​index.​html. Letzter Zugriff am 15.07.2018).
 
4
Siehe hierzu den humanoiden Roboter der NASA „Robonaut“, der für Außenbordeinsätze bei Raumfahrten konzipiert wurde (https://​robonaut.​jsc.​nasa.​gov/​R2/​. Letzter Zugriff am 15.07.2018) sowie den mit „künstlicher Intelligenz“ ausgestatteten Assistenzroboter „CIMON“ des DLR/ESA, der Alexander Gerst 2018 bei seinem Flug der Internationalen Raumstation ISS begleitet und u.a. der Erforschung der Mensch-Maschine Interaktion im All dient (https://​www.​dlr.​de/​dlr/​desktopdefault.​aspx/​tabid-11043/​1877_​read-26307/​year-all/​#/​gallery/​29911. Letzter Zugriff am 15.07.2018.).
 
5
Siehe hierzu den „Da-Vinci-Operationsroboter“, der bei chirurgischen Eingriffen z. B. am Herzen minimal-invasive Eingriffe ermöglicht (https://​www.​intuitivesurgica​l.​com/​products/​davinci_​surgical_​system/​. Letzter Zugriff am 15.07.2018.).
 
6
Siehe hierzu die humanoide Patientenattrappe „Dentaroid“. Dieser Roboter dient bei der operativen Ausbildung von Dentisten der Simulation einer Patientin mit vielfältigen Reaktionsweisen während der Zahnbehandlung (http://​www.​nissin-dental.​net/​products/​DentalTrainingPr​oducts/​DentalSimulator/​dentaroid/​index.​html. Letzter Zugriff am 15.07.2018).
 
7
Bei den Robotern handelte es sich um „Packbots“ der Firma irobot. Hierbei handelt es sich um ein US Unternehmen, welches die Roboter zur Exploration des Katastrophengebiets zur Verfügung stellte. Die japanische Robotikindustrie musste sich eingestehen, dass ihre Robotertypen für den hiesigen Ernstfall nicht einsatzbereit waren bzw. die Forschung an Robotern zum Einsatz in Atomkraftwerken seit den 2001 nicht mehr staatlich gefördert wurde (vgl. Wagner 2013: 8). Die Schmach, die sich aus jenem Umstand für die japanische Regierung und Robotikforschung ergab, wurde mit dem erfolgreichen Einsatz des Katastropheneinsatzroboters „Quince“ seit Juni 2011 wieder ausgeglichen.
 
8
Der Einsatz von Drohnen zu militärischen Zwecken wird unter ethischen Gesichtspunkten besonders kritisch betrachtet. Zu dem post-traumatischen Effekten auf Drohnen-Operateure der US-Air Force siehe Chappelle et al. (2014) sowie Braeunert (2017).
 
9
JARA steht für „Japan Robot Association“ und JFM für „Japan Finance Organization for Municipalities“.
 
10
Marktführer in der Unterhaltungs- und Industrierobotik ist Japan: Beim Einsatz von Robotern in der Weltraumforschung und Medizin hingegen die USA (Wagner 2013: 199 unter Berufung auf Angaben der JARA/JFM Studie 2001).
 
11
Am Beispiel Japans wird deutlich, wie die staatlichen Befürwortung und Konzeptualisierung von Roboterutopien und deren Etablierung in gesellschaftliche Alltagsszenarien durch das Ministerium für Wirtschaft und Industrie (METI) zu der Ausgestaltung der Einsatzbereiche von Robotern beitragen kann. So ist es durch erweiterte Förderungsprogramme/Investitionen möglich, technische Fortschritte zur Entwicklung von Robotern außerhalb der Industriesparte zu nutzen. Nach jenen Investitionsplänen spezialisieren sich viele japanische universitäre Institute und Forschungslaboratorien auf die Entwicklung von humanoiden Robotertechnologien, die vielfältige innergesellschaftliche Funktionsbereiche bedienen sollen (vgl. Wagner 2013). Zu den Strategieplänen sowie Visionen des METI, Roboter in die Gesellschaft zu integrieren siehe das Online-Pamphlet „New Robot Strategy Japan’s Robot Strategy - Vision, Strategy, Action Plan“ (http://​www.​meti.​go.​jp/​english/​press/​2015/​pdf/​0123_​01b.​pdf. Letzter Zugriff am 16.07.2018).
 
12
Wagner betrachtet in ihrer Arbeit zu der Akzeptanz von Robotern in Japan neben dem kultur- und ideengeschichtlichen Stellenwert von Robotern (etwa die Personifikation von Robotercharakteren in Mangas und Filmen) den gesellschaftlich-institutionellen Rahmen, der sich anhand von Entscheidungen auf politischer und wissenschaftlicher Basis in Legitimationen zur Förderung von Robotik-Forschungsprojekten widerspiegelt (vgl. Wagner 2013: 171). Wagner führt hierzu ein Geflecht zwischen Technik, Kultur, Artefakt und Geistesgeschichte an, die sich im Bezug zu Robotern (und den kulturell vorherrschenden Utopien über Roboter) als „kollektive Gewissheiten“ manifestiert haben und die politischen und wissenschaftlichen Akteure entsprechend in ihren Entscheidungen und Zukunftsaussichten zur Technikförderung motivieren.
 
13
Als Next-Generation-Roboter werden Roboter bezeichnet, die in naher Zukunft „mit Menschen im Alltag koexistieren sollen“ (Wagner 2018: 175). Als Vorreiter können die humanoiden Robotermodelle „Atlas, the next generation“ der Firma Boston Dynamics (https://​www.​bostondynamics.​com/​atlas. Letzter Zugriff am 16.07.2018) bzw. „NAO“, „Pepper“ oder „Romeo“ von Softbank Robotics (sowie Aldebaran Robotics) benannt werden (https://​www.​softbankrobotics​.​com/​emea/​en. Letzter Zugriff am 16.07.2018).
 
14
Bekannte Modelle für Unterhaltungsroboter sind AIBO (Sony); ASIMO (Honda) bzw. Companions wie etwa Pleo (Spielzeugroboter Innvo Labs) sowie Grio (Sony), HRP2 (Kawada Industries) oder Wakamura (Mitsubishi), der als Butler/Haushaltsroboter zum Einsatz kommen soll. Als Therapieroboter werden u. a. Telenoid (IRC/ATR), KASPAR (University of Hertfordshire/UK) oder Paro (Shibata Takanori, AIST Japan) genutzt. Letzterer, um Therapien mit echten Tieren, die zu Allergien und Hygieneproblemen führen könnten, zu ersetzen.
 
15
Diese Komplexitätssteigerung betrifft auch die technische Umsetzung von kognitiven, mechanischen und motorischen Rechenprozessen, die parallel zueinander ablaufen und durch entsprechende Prozessorkapazitäten verwirklicht werden müssen.
 
16
Zu Geminoid siehe die Projektseite http://​www.​geminoid.​jp/​en/​index.​html. Zu Telenoid siehe die Projektseite http://​www.​geminoid.​jp/​projects/​kibans/​Telenoid-overview.​html. Zu ASIMO siehe die Projektseite http://​asimo.​honda.​com/​ (Letzter Zugriff jeweils am 18.07.2018).
 
17
Zu Paro siehe die Projektseite http://​www.​parorobots.​com/​ (Letzter Zugriff am 18.07.2018). Zu NAO siehe die Projektseite https://​www.​softbankrobotics​.​com/​emea/​en/​robots/​nao/​find-out-more-about-nao (Letzter Zugriff jeweils am 18.07.2018). Zu den Besonderheiten „autonom“ agierender Roboter siehe Christaller & Wehner (2003) und Thrun et al. (2007).
 
18
Effekte des Therapieroboters PARO werden u. a. von Wada & Shibata (2007) erörtert.
 
19
Pflege- und Serviceroboter haben dabei die Funktion Pflegepersonal in Altersheimen oder in Krankenhäusern von monotonen und kraftzerrenden/ermüdenden Arbeiten mit körperlich beeinträchtigten Personen zu entlasten und das Personal entsprechend bei ihren Arbeitsgängen zu begleiten. Die Roboter die dabei zum Einsatz kommen sind zumeist im humanoiden Design gehalten und verfügen über eine Auswahl von unterschiedlichen Servicefunktionen, welche die auszuführende Tätigkeit anhand der Bedienung durch das Personal bzw. durch die Patienten zur Wahl stellen (Vergleiche hierzu das Projekt ALIAS des Fraunhofer Instituts https://​www.​aal.​fraunhofer.​de/​de/​projekte/​alias.​html. Letzter Zugriff 16.07.2018) bzw. das vom Fraunhofer Institut unterstützte Projekt „Care-O-Bot 4“ (https://​www.​mojin-robotics.​de/​. Letzter Zugriff 16.07.2018) sowie Assistenzrobotik zur Pflegeunterstützung im Altersheim und Krankenhaus mit den Funktionen des Helfens beim Heben/Essen sowie Erinnerungsfunktionen für Medikamente, Alarm etc. (https://​www.​ipa.​fraunhofer.​de/​de/​Kompetenzen/​roboter--und-assistenzsysteme​/​haushalts--und-assistenzrobotik​/​roboter-zur-pflegeunterstuet​zung-im-altenheim-und-krankenhaus.​html- Letzter Zugriff am 16.07.2018). Zu den Effekten des Einsatzes von Pflegerobotern auf Patienten siehe Robinson (2014) und Yamazaki (2014).
 
20
Siehe hierzu die Projekte von ATR/IRC bzw. der HRI-Laboratories an der Kyoto Universität http://​www.​robot.​soc.​i.​kyoto-u.​ac.​jp/​en/​research/​ (letzter Zugriff am 16.08.2018).
 
21
Siehe hierzu die Modellreihe des Assistenzroboters „ARMAR“ des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), dessen Einsatzbereich die Spülassistenz in der Küche bis hin zum Einsatz beim Reichen von Werkzeugen umfasst (http://​h2t.​anthropomatik.​kit.​edu/​397.​php. Letzter Zugriff am 16.07.2018).
 
22
Siehe hierzu auch den Sammelband von De Pino & Armando (2007).
 
23
Die gegenteilige Wirkung einer menschengleichen Gestalt wird als „Uncanny Valley Effect“ gehandelt und skizziert den abschreckenden/gruseligen Effekt von unbelebten, humanoid gestalteten Objekten auf menschliche Anwender. Vergleiche hierzu die Analysen zu der Wirkung humanoid gestalteter Roboter bei Rosenthal-von der Pütten et al. (2014) und Mac Dorman & Ishiguro (2006).
 
24
Fong, Nourbakhsh und Dautenhahn (2003) nahmen eine Klassifizierung von sozialen Robotern entsprechend ihrer visuell wahrnehmbaren Merkmale wie gestalthafter Proportionen von Körperpartien und Gliedmaßen vor. Dabei unterteilten sie die Roboter, nach zunehmend funktionalen Anwendungsfeldern, in folgende Gestaltformen „anthropomorphic, zoomorphic, caricatured and functional“.
 
25
Sozialpsychologische Studien stellen dabei zumeist einen positiven Effekt der humanoiden Gestalt auf die „Vermenschlichung“ des Roboters fest (vgl. Hegel 2010); vgl. hierzu auch generelle Studien zur Anthropomorphisierung von technischen Objekten Caporael (1986), Chartrand et al. (2008), Duffy (2003), Graham & Dubois (1999), Kanda et al. (2008), Keeley (2004), Kiesler et al. (2008), Nass & Moon (2000), Spada (1997), Tietel (1995) und Webster (2011).
 
26
Vgl. hierzu Sumioka et al. (2014), Dautenhahn (2009) und Bennett (2014), die in ihren Studien die Grenzen anthropomorphen Designs behandeln.
 
27
Zu Fragen des ethischen Status siehe Sparrow (2016), Coeckelbergh, (2016) Tamburrini (2016) sowie zum rechtlichen Status von Robotern in der Gesellschaft im Vergleich zwischen Deutschland Beck (2016) und Japan Nambu (2016).
 
28
Studien in Bezug zu virtuellen Agenten finden sich u. a. bei Cassell (2000), Dautenhahn (2000), Fiedler (2008), Yee et al. (2009 & 2011).
 
29
Die Neuro- und Kognitionswissenschaften verorten Sozialität und Personenerfassung als neuronales Ereignis, welches durch Variationen von Aktivitäten in spezifischen Hirnarealen anhand von bildgebender Verfahren durch technische Apparaturen messbar sein soll. Belege und Diskussionen darüber, dass auch Roboter jene vermeintlich an Sozialität involvierten Areale aktiviert werden, liefern u. a. Chaminade & Cheng (2009), Dautenhahn (2000), Gallese (2009a/b), Gazzola et al. (2007), Gold & Engel (1998), Gurney (2009), Heinke & Mavritsaki (2009), Meltzoff (2010) sowie Meltzoff & Moore (2001) und Press et al. (2005).
 
Metadaten
Titel
Industrielle und soziale Robotertypen
verfasst von
Ilona Straub
Copyright-Jahr
2020
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-31384-5_1